Heute in Rhein-Main: Und wieder muss der Feldhamster als Argumentationshilfe herhalten
Guten Abend,
in Mainz wird um Bauland gerungen, in Wiesbaden um die Frage, wie das Land Hessen sich auf die Energiekrise vorbereiten kann, und im Privaten ringt der ein oder andere sicher mit der Entscheidung, den Job an den Nagel zu hängen, um sich noch einmal neu zu erfinden. Das kann gelingen, wie unsere Autorin Anna Schiller schreibt. Vorausgesetzt die Vorbereitung stimmt. Der Tag im Überblick.
Marie Lisa Kehler
Stellvertretende Ressortleiterin des Regionalteils der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
Land bereitet sich auf Energiekrise vor: Gipfeltreffen gibt es mittlerweile viele. Den G-7-Gipfel kennt wahrscheinlich jeder. Beim „Gasgipfel“ dürfte es noch Fragezeichen geben. Baden-Württemberg hatte schon vor Tagen zu einem solchen eingeladen. Am Mittwoch folgte Hessen. In der Staatskanzlei fanden sich etwa 30 Repräsentanten aus Interessengruppen und Unternehmen ein, die sich über die Energieversorgung austauschten. Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) forderte die Bundesregierung auf, einen Energiesparpakt von Bund, Ländern und Kommunen zu organisieren. Gefordert wurde, dass die energieintensive Industrie eine stärkere Unterstützung erfahren, die Menschen mit geringen und mittleren Einkommen entlastet werden. Die Landesregierung wolle dazu selbst einen Beitrag leisten, kündigte Rhein an, ohne jedoch ins Detail zu gehen. Wie eine solche Unterstützung aussehen könne, müsse noch im Gespräch mit den hessischen Sozialverbänden erörtert werden, sagte er. Das Angebot, sich auszutauschen, wurde von vielen Seiten gelobt. Kritik gab es aber trotzdem. Etwa seitens der SPD-Landtagsfraktion. Der Gasgipfel, so hieß es, habe viel heiße Luft produziert, mit der man aber leider nicht heizen könne.
Bauland gesucht: Mainz steckt in einem Dilemma. Einerseits ist da der Wunsch, sich als Biotechnologiestandort zu beweisen und weitere Unternehmen und Forschungsinstitute anzulocken. Andererseits ist da die Frage, woher die Flächen kommen sollen, auf denen Neubauten entstehen könnten. Denn eigentlich gilt in Mainz, dass die Flächen jenseits der Koblenzer Straße – also ebendort wo mittlerweile das Fußballstadion, zwei Neubauten der Hochschule und etliche Aussiedlerhöfe stehen – nicht bebaut werden. Aktuell wird aber beabsichtigt, auf den Feldern zwischen Stadion und Europakreisel Platz für einen Biotech-Hub mit bis zu 5000 neuen Arbeitsplätzen zu schaffen. Jetzt haben sich Umwelt- und Nachhaltigkeitsgruppen an die Stadtspitze gewandt und den geplanten Standort kritisiert. Das von Saarstraße, Koblenzer Straße und der Autobahn 60 begrenzte Planungsgebiet sei eines „der letzten verbliebenen großflächig landwirtschaftlich genutzten Gebiete“ von Mainz, heißt es. Ein echtes „Kaltluftentstehungsgebiet“. Und auch der Feldhamster, der schon manch ein Bauprojekt gestoppt hat, könnte sich potenziell wieder in dem Gebiet ansiedeln, mahnen die Kritiker der Großbaupläne. Welche weiteren Projekte in und um Mainz geplant sind, wer davon profitiert und welche Folgen das für das städtische Klima haben könnte, hat Markus Schug aufgeschrieben.
Haben mehr Bauten angelegt: Feldhamster in Schutzgebieten Bild: dpa
Heute Banker, morgen Masseur: Schon einmal darüber nachgedacht, den Job zu kündigen und etwas ganz anderes zu machen? Und wenn ja: wieso haben Sie es noch nicht getan? Ist es die Angst vor einer ungewissen Zukunft? Oder die Ahnung, dass auch ein neuer Job nicht automatisch Zufriedenheit bedeutet?
Laut einer Studie der Beratungsgesellschaft pwc spielt jeder Fünfte der mehr als 50.000 Befragten in 44 Ländern mit dem Gedanken, in den nächsten zwölf Monaten den Job zu wechseln. Die Hoffnungen, die mit einem Berufs- und manchmal auch einem Branchenwechsel einhergehen: eine bessere Bezahlung, eine erfüllende Tätigkeit und endlich im Arbeitsumfeld „man selbst sein“ können. Einer, der diesen Schritt gewagt hat, ist Thomas Trinter. Der ehemalige Banker aus Frankfurt arbeitet heute als Masseur. 60 Jahre war er alt, als er sein altes Berufsleben hinter sich ließ, um noch einmal von vorn anzufangen. Sicher, Trinter konnte sich das Risiko des Neustarts auch finanziell leisten. Weil nicht jeder, der etwas ändern will, dies so einfach kann, gibt es Beratungsstellen, die unzufriedenen Arbeitnehmern helfen, einen Plan zu entwickeln, wie der Wechsel gelingen kann. Anna Schiller hat die wichtigsten Tipps zusammengetragen. Einer davon: ruhig bleiben. Nicht gleich alles hinschmeißen, sondern durchaus versuchen, sich neben dem Job ein neues Standbein aufzubauen.
Das Wetter für Donnerstag Weiterhin überwiegend sonnig und trocken. Höchstwerte um 32 Grad. Schwacher, zeitweise auch mäßiger Wind aus Ost.
Geburtstag haben am Donnerstag, 11. August Hans-Peter Reichmann, Seniorkurator am Deutschen Filminstitut und Filmmuseum, Frankfurt (67); Marie-Luise Wolff, Vorstandsvorsitzende des Energieversorgers Entega, Vizepräsidentin der IHK Darmstadt (64); Nawid Khaladj, Medizinischer Geschäftsführer des Klinikums Darmstadt (47); Anish Taneja , von 2018 bis Mai 2022 Präsident der Region Nordeuropa des Reifenherstellers Michelin, Frankfurt (44).
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