Heute in Rhein-Main: Vorbereitungen auf mehrtägigen Stromausfall laufen
Guten Abend,
wie ein Kollege in der morgendlichen Konferenz anmerkte: „Immerhin eine gute Nachricht: Es regnet!“ Dem ist fast nichts hinzuzufügen. Denn richtig viel Erfreuliches gibt es gerade kaum zu berichten. Der Rheingau-Taunus-Kreis bereitet sich auf die Gefahren vor, die von einem massiven Stromausfall ausgehen, der Darmstädter Oberbürgermeister Jochen Partsch spricht im Interview über seine Task Force Gasmangellage und vor dem Oberlandesgericht kämpft eine Klägerin um Schadensersatz. Sie fordert von der Messe Frankfurt 75.000 Euro zurück. Der Klägerin waren Kosten für eine Messe entstanden, die aufgrund der Pandemie abgesagt werden musste.
Marie Lisa Kehler
Stellvertretende Ressortleiterin des Regionalteils der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
Düster denken: Wer sich auf Krisen vorbereiten will, der darf nicht zart besaitet sein. Der muss düster denken. Denn nur wenn auch das schlimmstmögliche Szenario mit kühlem Kopf durchdacht wurde, können angemessene Vorbereitungen getroffen werden. Das wissen Behörden und der Katastrophenschutz schon lange. Und so hat auch der Rheingau-Taunus-Kreis ein sogenanntes „Worst-Case-Szenario“ für den Fall eines umfassenden und länger andauernden Stromausfalls in Rheingau und Untertaunus entworfen. Was tun, wenn der Treibstoff an den Tankstellen nicht mehr geliefert werden kann, die Mobilfunknetze und Heizungen ausfallen? Die Dauer bestimmt das Ausmaß der Schäden, sagt Kreisbrandinspektor Christian Rossel. Falle der Strom nur für ein paar Stunden aus, sei der Schaden überschaubar. Ein sogenannter Blackout aber, ein Stromausfall, der eine Region mehrere Tage treffe, hat laut Rossel gravierende Folgen. So wäre der Notruf nicht mehr so einfach zu erreichen, die ersten Kläranlagen müssten ihren Betrieb einstellen. Auch Krankenhäuser könnten die Versorgung beatmungspflichtiger Patienten nicht über längere Zeit sicherstellen, weshalb auch mit Toten zu rechnen sei. Auch deshalb will der Kreis frühestmöglich mit den Vorbereitungen auf den Ernstfall beginnen. Wie diese aussehen könnten, hat unser Korrespondent Oliver Bock zusammengefasst.
Sollten stets unter Spannung stehen: Strommasten an der A66 bei Frankfurt Bild: Lucas Bäuml
Hilfe für Hoteliers: Die „Energiekrise“ beschäftigt auch Darmstadts Oberbürgermeister Jochen Partsch (Die Grünen). Gemeinsam mit der Vorstandsvorsitzenden des Darmstädter Energieversorgers Entega, Marie-Luise Wolff, hat er im F.A.Z.-Interview über Energiesparen, extreme Kostensteigerungen und kaltes Duschen gesprochen. Die Stadt Darmstadt hat schon Mitte Juli eine Task Force Gasmangellage ins Leben gerufen. Einer der Beschlüsse, die gefasst wurden: In städtischen Büros wird nur von Oktober bis April geheizt – ungeachtet der Temperaturen draußen. Auf die Frage, mit welchen Mehrkosten die Verbraucher rechnen müssten, antwortet Wolff: „Grob gesagt muss man damit rechnen, dass die Energiekosten für eine kleinere Wohnung um 2000 Euro im Jahr höher liegen werden als bisher und für eine größere Wohnung um 3000 Euro höher – ab 1. Januar 2023.“ Und weiter: „Wenn es nicht gelingt, den Krieg in der Ukraine schnell zu beenden, wird es 2024 noch einmal teurer. Wie sehr die Belastungen steigen, hängt natürlich auch immer vom Heizverhalten ab. Deshalb ist es so wichtig, jetzt zu kommunizieren, dass das Heizen der Hebel ist, mit dem man am meisten sparen kann.“ Was die steigenden Kosten für den Mittelstand bedeuten und wie der Darmstädter Energieversorger versucht, die Folgen abzuwenden, lesen Sie im Interview.
Klage gescheitert: Corona? Dafür scheint gerade in den Köpfen vieler Menschen gar kein Platz mehr zu sein. Die nächsten Herausforderungen stehen schließlich schon vor der Tür. Die Justiz muss sich dennoch mit den Folgen der Corona-Krise herumschlagen. Das Oberlandesgericht Frankfurt hat entschieden, dass eine Messe-Ausstellerin keinen Anspruch auf Schadensersatz nach einer wegen der Pandemie abgesagten Messe hat. Die Ausstellerin wollte 75.000 Euro von der Messe Frankfurt, weil diese die für März 2020 geplante „Light + Building“ zuerst verschoben und dann abgesagt hatte. Zwar hatte die Messe die Standgebühren zurückgezahlt. Das reichte der Klägerin aber nicht. Sie forderte Schadensersatz – etwa für Hotelreservierungen und PR-Maßnahmen. Die Grundlage des Vertrags habe sich im Frühjahr 2020 so schwerwiegend geändert, „dass die Parteien bei Kenntnis dieser veränderten Umstände den Vertrag nicht mehr mit dem alten Inhalt geschlossen hätten“, heißt es in dem Urteil.
Immer mal wieder etwas Neues auf der Frankfurter Freßgass‘: Dort, wo in den vergangenen Jahren Eis der lange sehr angesagten Marke Häagen-Dazs verkauft wurde, gibt es seit einigen Wochen Sandwiches, Gebäck, Salate, Suppen und Wraps. Die britische Kette „Pret A Manger“ hat in dem zentral gelegenen Haus ihre erste Deutschlandfiliale eröffnet. Das Ganztagsangebot zielt auf Leute, die sich etwas zum Frühstück holen oder mittags aus den Büros kommen und auf Touristen, die den ganzen Tag in der Stadt unterwegs sind.
„Pret A Manger“, Große Bockenheimer Straße 46, Frankfurt, Telefon 0 69/20 73 83 20
Es wird wechselnd bewölkt, im Tagesverlauf ist mit einzelnen Schauern und Gewittern zu rechnen. Die Höchstwerte erreichen 22 Grad.
Verkehr
Am 10. September beseitigt Hessen Mobil zwischen 6 und 23 Uhr Fahrbahnschäden auf der Bundesstraße 43 am Flughafen Frankfurt. Die Arbeiten finden in Fahrtrichtung Wiesbaden zwischen der Unterschweinstiege und dem Kreisverkehr Unterschweinstiege statt. Die Schadstellen befinden sich auf linken Fahrspur der B 43 im Zufahrtsbereich und erstrecken sich auf eine Länge von rund 150 Metern.
Für die Dauer der Maßnahme wird die Zufahrtsrampe zur B 43 vom Kreisverkehr Unterschweinstiege in Richtung Wiesbaden voll gesperrt. Die Umleitung führt über die Querspange Kelsterbach, die Schwanheimer Bahnstraße und den Hugo-Eckener-Ring. Der übrige Verkehr auf der B 43 aus Richtung Frankfurt kommend wird auf der rechten Fahrspur an der Baustelle vorbeigeführt.
Geburtstag haben
Freitag, 9. September
Wolfgang Lindstaedt, Vorsitzender der Wirtschaftspolitischen Gesellschaft, Frankfurt (78); Lothar Ruske, Literaturveranstalter, Frankfurt (75); Sylvia Weber (SPD), Dezernentin der Stadt Frankfurt (59); Constantin Westphal , Geschäftsführer der Nassauischen Heimstätte, Frankfurt (58); Klaus Kreß (parteilos), Bürgermeister der Stadt Bad Nauheim (54); Klaus Schindling (CDU), Bürgermeister der Stadt Hattersheim (54); Jens Zimmermann (SPD), Mitglied des Deutschen Bundestags, Groß-Umstadt (41); Saskia Bartusiak, ehemalige Fußballspielerin beim 1. FFC Frankfurt, Olympiasiegerin, Welt- und Europameisterin (40); Andrea Petkovic, Tennisspielerin aus Darmstadt (35).
Samstag, 10. September
Ernst Gerhardt, Stadtältester, ehemaliger Kämmerer, Träger der Ehrenplakette der Stadt Frankfurt, Ehrenvorsitzender der Frankfurter CDU (101); Peter Benz (SPD), früherer Oberbürgermeister von Darmstadt, Vorsitzender der Gesellschaft Hessischer Literaturfreunde sowie des Darmstädter Förderkreises Kultur (80); Peter Gatti, ehemals persönlich haftender Gesellschafter von Hauck & Aufhäuser Privatbankiers, Frankfurt (75); Stephan Gieseler (CDU), Direktor des Hessischen Städtetags, Wiesbaden (55); Emmanuelle Bitton-Glaab, Geschäftsführerin der Glaabsbräu GmbH, Seligenstadt (53).
Sonntag, 11. September
Bernd Rosenheim, aus Offenbach stammender Bildhauer und Maler (91); Jörn Dulige, Beauftragter der Evangelischen Kirchen in Hessen am Sitz der Landesregierung, stellvertretender Vorsitzender des HR-Rundfunkrats (65); Bettina Schmitt (CDU), Stadtverordnetenvorsteherin in Dreieich (59); Marius Hahn (SPD), Bürgermeister der Stadt Limburg (51).
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