Liebe/r Leser/in, die sommerliche Hitze ist auch hierzulande das beherrschende Thema der vergangenen Tage und Wochen. Warum ausgerechnet Europa besonders stark von Hitzewellen betroffen ist, enthüllt eine Studie des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung, über die wir in der neuen Ausgabe unseres Wissens-Newsletters berichten. Kritik gibt es von Gastroenterologen an viel beworbenen Tests, die angeblich feststellen können, ob ein Reizdarmsyndrom vorliegt. Eine gute Nachricht: Das erste von zwei in diesem Jahr im Nationalpark Berchtesgaden ausgewilderten Bartgeier-Weibchen hat seinen Jungfernflug absolviert. Und schnuppern Sie mal bewusst an Ihrem besten Freund oder Ihrer besten Freundin – denn so ähnlich riechen Sie wohl auch. | Viel Freude beim Lesen! Sonja Fröhlich, Wissen & Gesundheit |
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Neues aus Wissen und Gesundheit |
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| 1. Hitzewellen-Hotspot Europa | Wer je von den USA nach Europa geflogen ist, hat sich vom Jetstream tragen lassen – von einer Luftströmung, die in einer Höhe von fünf bis zehn Kilometern um den Globus jagt. Weil der Jetstream über den Atlantik weht, sollte er unserem Kontinent Kühle bringen. Doch für immer längere Zeiträume teilt er sich über Europa in einen Nord- und einen Südstrom, und es entsteht dadurch immer öfter eine Wetterlage, die uns extrem hohe Temperaturen beschert. Das ergab eine Studie unter der Federführung der Wissenschaftlerin Efi Rousi vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung. Drei- bis viermal so schnell wie in den USA und Kanada stieg in Europa während der vergangenen 40 Jahre die Zahl der Hitzewellen und damit die Gefahr von Übersterblichkeit, Waldbränden und Ernteverlusten. Dass sich die Doppeljet-Lagen so hartnäckig halten, hängt vermutlich mit der verstärkten sommerlichen Erwärmung der Landmassen Eurasiens zusammen. Klimamodelle sollten den Effekt berücksichtigen, fordern die Forschenden, andernfalls würden sie die extremen Wetterrisiken unterschätzen. Bernhard Borgeest Wissen & Gesundheit |
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Bild der Woche: Geierabflug | | Sehr elegant soll sie ausgesehen haben: 23 Tage nach seiner Auswilderung hat das Bartgeier-Weibchen Dagmar am Samstagmorgen erstmals im Nationalpark Berchtesgaden zu ihrem Jungfernflug abgehoben, wie der Landesbund für Vogelschutz (LBV) und der Nationalpark mitteilten. Die Aufnahme einer Webcam zeigte, wie das Tier in der Morgensonne seine Flügel ausbreitete und sich in die Luft schwang. Die Vögel mit einer Flügelspannweite von bis zu drei Metern sind in Deutschland vor mehr als 100 Jahren ausgerottet worden. Foto: Richard Straub/LBV/dpa |
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| 2. Kritik an „Reizdarmtests“ | Die Untersuchung des individuellen Mikrobioms sei „ohne klinische Bedeutung“. Sie kann, anders als von verschiedenen Firmen behauptet, keinen Hinweis auf gesundheitliche Probleme wie das Reizdarmsyndrom geben. Das sagte der Krefelder Gastroenterologe Thomas Frieling am Dienstag (5. Juli 2022) auf einer Pressekonferenz der DGVS, der Fachgesellschaft seiner Sparte. Im Internet bieten Unternehmen entsprechende Testpakete von etwa 100 Euro aufwärts an. Schon weil die Bakterien in einer Stuhlprobe während des Transports ins Labor weiterwüchsen, seien die Ergebnisse „nicht repräsentativ für die lokale Situation im Darm“. Der Klinikleiter will sein negatives Urteil über solche Mikrobiomanalysen von Untersuchungen auf Krankheitserreger im Stuhl unterschieden wissen. Diese seien bei Durchfallerkrankungen sehr wohl sinnvoll. Den Stand des Wissens um die intestinale Bakterienkultur nannte Frieling unzureichend. Weltweit seien rund 2000 Darmbakterien „charakterisiert“. Die Medizin sei nicht in der Lage, ein „gesundes“ Mikrobiom zu bestimmen, geschweige denn, dass sie wisse, wie man es therapeutisch verändern könne. Behauptungen über die Rolle der „Bakterienflora“ beim Immunsystem und bei Erkrankungen bis hin zu einer Störung der Darm-Hirn-Achse – selbst Alzheimer wird damit manchmal in Verbindung gebracht – seien nur „Hinweise und Vermutungen“. Kurt-Martin Mayer, Wissen & Gesundheit |
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| 3. Der Duft der Freundschaft | Sich gut riechen können – diese viel zitierte Redewendung galt bislang vor allem für Liebesbeziehungen. Wie eine neue Studie vom Weizmann Institute of Science in Israel zeigt, beeinflusst die Duftnote jedoch nicht nur die Partnerwahl, sondern auch jene von Freundschaften. Den Ergebnissen zufolge ähnelt sich der Körpergeruch von befreundeten Männern und Frauen überdurchschnittlich stark. An dem Experiment nahmen 20 männliche und weibliche Freundespaare teil, zwischen denen es nach eigener Auskunft zu Beginn ihrer Freundschaft spontan „klick“ gemacht hatte. Die Forschenden vermuteten, dass auch bei ihnen der Körpergeruch eine Rolle spielt. Mithilfe einer elektronischen Nase wurden Geruchsprofile der beiden Freundespartner erstellt, die dann miteinander verglichen wurden. Als Vergleichsgruppe dienten 20 zufällig kombinierte, nicht befreundete Zweierteams. Die Ergebnisse zeigten, dass sich die Körpergerüche der befreundeten Paare signifikant ähnlicher waren – unabhängig davon, ob es sich um weibliche oder männliche Freunde handelte. Die Forschenden schlussfolgern, dass es in der Tat Chemie in der „sozialen Chemie“ gibt. Sonja Fröhlich, Wissen & Gesundheit |
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