Liebe Frau Do, die schockierenden Bilder und Berichte aus den Katastrophengebieten in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz werden viele Menschen wohl nie mehr vergessen. Besonders bewegt hat mich eine Reportage aus dem Eifel-Dorf Schuld, in dem sich sprichwörtlich biblische Szenen abgespielt haben. Es gibt viel zu besprechen, legen wir los. Heute wichtig: Hochwasser und die Folgen: Der schlimmste Regen soll vorbei sein, aber die Schäden, die das Hochwasser angerichtet hat, sind riesig. Wohl mehr als 50 Menschen kamen ums Leben, Dutzende werden noch vermisst. Die Rurtalsperre in der Nordeifel läuft seit kurz vor Mitternacht über. In unserem Newsblog informieren wir Sie auch heute über die aktuelle Lage.
Die Sintflut: Das Dorf Schuld in der Eifel wurde von den Wassermassen besonders hart getroffen. Die sonst beschauliche Ahr wurde zu einem alles niederwalzenden Strom. Viele der 800 Einwohner stehen vor dem Nichts. Die Reportage von Beate Au und Jan Lindner lesen Sie hier.
Merkel und Biden: Bundeskanzlerin Angela Merkel und US-Präsident Joe Biden haben sich beide klar zur transatlantischen Partnerschaft bekannt. Es blieben aber Meinungsverschiedenheiten - vor allem bei der Bewertung der umstrittenen Gaspipeline Nord Stream 2. Noch mehr aktuelle Nachrichten gibt es zum Hören – von Montag bis Samstag jeden Morgen ab 5 Uhr in unserem „Aufwacher“-Podcast. Meinung am Morgen: Klimawandel: Dürren und Starkregen werden häufiger. Wissenschaftler machen dafür den Klimawandel verantwortlich, auch wenn der Zusammenhang nicht ganz gesichert ist. Martin Kessler und Julia Rathcke klären die drängendsten Fragen. Wahlkampf: Gerhard Schröder gewann im Jahr 2002 die Wahl gegen Edmund Stoiber auch deshalb knapp, weil er beim Elbe-Hochwasser geschickt agierte. Jetzt liefern sich Armin Laschet, Annalena Baerbock und Olaf Scholz einen Wettlauf um die besten Bilder. „Die Flut und die Politik“ heißt der Leitartikel von Chefredakteur Moritz Döbler. Nachbarschaft: In extremen Lagen zeigt sich, wie wichtig Zusammenhalt und Hilfsbereitschaft sind. Guido Radtke schreibt in seiner Kolumne über die Helden der Nachbarschaft. Sie wollen noch mehr Analysen und Kommentare? Unser Meinungs-Ressort versorgt Sie jeden Tag mit aktuellen Beiträgen. So gesehen: Ich hatte ein paar Tage frei, am Dienstagabend saß ich noch mit Freunden in einem Biergarten in Kaiserswerth und blickte lange auf den Rhein. Vom Regen wurden wir verschont, vom wahren Ausmaß der Unwetter erfuhr ich erst im Laufe des nächsten Tages. Ein Freund aus Hamburg, der seit vielen Jahren die Grünen wählt, äußerte im Gespräch seine Sorge, dass dieser bislang kühle und verregnete Sommer Spitzenkandidatin Annalena Baerbock bei der Bundestagswahl viele Stimmen kosten wird. Denn vom Klimawandel war in Deutschland in den vergangenen Wochen wenig zu spüren – und die Waldbrände in Kanada waren scheinbar weit weg. Nicht wir, nicht hier. Wie schnell sich die Lage ändern kann. Verstehen Sie mich nicht falsch, ich mache hier keine Wahlwerbung für die Grünen. Und auch der Unterschied zwischen Klima und Wetter ist mir bekannt. Aber der bislang fade Wahlkampf hat ein neues, bestimmendes Thema, da bin ich sicher. Hoffentlich geht es dann wieder mehr um Argumente und Konzepte für die Zukunft – und weniger um missratene Bücher. Kommen Sie gut in diesen Tag! Herzliche Grüße Ihr Christian Sieben Mail an die Chefredaktion senden P.S.: Wenn Ihnen dieser Newsletter gefällt, empfehlen Sie die "Stimme des Westens" weiter! |