eigentlich wollte ich an dieser Stelle mal wieder übers Impfen schreiben. Die Freude darüber, dass die Spritze langsam, aber sicher auch für mich in greifbare Nähe kommt. Aber dann ließ mich das Schicksal von Stefani aus Montenegro nicht los: 14 Jahre alt, 2019 als Analphabetin nach Hamburg gekommen, inzwischen gute Schülerin, Klassensprecherin … und jetzt soll das Mädchen zurück in die Heimat, wo sich auf ihrem Lebensweg wohl diverse Türen wieder schließen. Sie muss zurück, weil es das deutsche Recht so vorgibt: Geht die Familie nicht freiwillig, wird sie abgeschoben. Die Klasse des Mädchens kämpft jetzt für ihr Bleiberecht, die Aussichten sind schlecht – und am Ende ist das Ganze natürlich auch um einiges komplizierter als das schlichte Ungerechtigkeitsgefühl, das sich beim ersten Blick auf den Fall einstellt (vorausgesetzt, man ist nicht völlig herzlos). So oder so: Das Warten auf die Impfung fühlt sich da gerade ziemlich erträglich an. Einen schönen Tag wünscht: Geli Tangermann chefredaktion@mopo.de PS: Falls er Ihnen gefällt, unser kleiner Newswecker, leiten Sie ihn gern an Freunde, Kollegen oder Ihre Familie weiter, das würde uns freuen. Wenn Sie diese Mail weitergeleitet bekommen haben: Hier können Sie kostenlos abonnieren |