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Liebe Leserinnen & Leser,
freudige Überraschung für mich heute morgen: Die Briefträgerin überreichte mir ein kleines Päckchen von Karls Erlebnis-Dorf, mit dem ich nicht gerechnet hatte. Kein Wunder, denn es enthielt ein kleines Geschenk, nämlich ein Stück Erdbeer-Sahne-Seife von Karls, plus einen Rabattgutschein für die nächste Bestellung im Onlineshop. Eine schöne Marketing-Idee, um mich als Kunden zu "reaktivieren". Auch ein Edeka-Händler aus Süddeutschland macht originelles Marketing, und zwar auf TikTok. Mehr dazu am Ende unseres Newsletters.
Herzliche Grüße, Ihr Florian Treiß
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"Schon gesehen? Unsere Möbel und Lampen haben Gesellschaft bekommen. Stöbere durch unsere große Auswahl an Wohnaccessoires von Butlers und sicher dir 10 % Rabatt auf alle Butlers-Produkte", schreibt der Möbelversender Home24 in seinem Onlineshop. Ein klares Zeichen also, dass die Integration des im Dezember übernommenen Dekor-Filialisten Butlers nun schnell voranschreitet. Umgekehrt zieht auch das Möbel-Sortiment von Home24 in die Filialen von Butlers ein, zum Beispiel in Berlin, wie Neuhandeln berichtet: In der Filiale in der Tauentzienstraße sind jetzt Möbel von Home24 als feste Ausstellungsstücke installiert. Diese sind aber nicht mitnahmebereit, sondern können nach Hause bestellt werden.
Der Bio-Lebensmittel-Spezialist Alnatura plant offenbar einen eigenen Onlineshop und will dabei die Produkte vermutlich in Berlin auch selbst ausliefern, zumindest wenn wir einen Artikel der Schweizer "Handelszeitung" richtig deuten. Die berichtet darüber, dass der Schweizer Lebensmittel-Lieferdienst Farmy in Alnatura den ersten B2B-Kunden gewonnen hat, der dessen E-Commerce-Technologie in Lizenz nutzen will. Und deren Herzstück ist eben der Lieferdienst inklusive Routenplanungs-Tool, Apps für das Kommissionieren und für das Ausliefern der Ware. Laut Bericht will Alnatura zunächst auf Store-Picking setzen und die Artikel direkt in einer Berliner Ware aus den Regalen nehmen.
Interessante Personalie: Bastian Salewsky wird neuer CEO von Windeln.de. Dort folgt der 39-Jährige auf Matthias Peuckert, der bei dem Spezial-Versender sein Amt vor wenigen Tagen niedergelegt hatte und zur Online-Apotheke DocMorris/ZurRose wechselt. Salewsky hat im Segment Babyprodukte reichlich Erfahrung Er war von Anfang 2015 bis Frühjahr 2020 für Windeln.de-Konkurrenten Babymarkt tätig, zuletzt als Geschäftsführer. In der Zwischenzeit hat er dann eine eigene Digital-Agentur gegründet, die spezialisiert ist auf Themen wie Strategie-Beratung, Web-Programmierung oder auch Online-Marketing.
Spektakuläres Ende eines Startups: Das junge US-Unternehmen Fast, das mehr als 120 Millionen Dollar an Wagniskapital u.a. vom Zahlungsriesen Stripe eingesammelt hatte, macht dicht und schickt hunderte Mitarbeiter*innen auf die Straße. Fast hatte sich zur Aufgabe gemacht, eine besonders schnelle Checkout-Lösung für den Onlinehandel anzubieten (daher auch der Name "Fast", zu deutsch: schnell). Die Geschäftsaufgabe wirft die Frage auf, ob noch andere Startups gerade mit Investoren-Millionen Luftschlösser bauen, denn Fast soll mit dem Geld hunderte von Mitarbeiter*innen eingestellt haben, darunter hochbezahlte Führungskräfte, aber zuletzt erst 600.000 Dollar Jahresumsatz erwirtschaftet haben. Eine spannende Analyse zur Fast-Pleite gibt's hier.
Fahrer*innen des Express-Lieferdienstes Gorillas blockierten vergangenes Jahr einige Berliner Warenlager, um für eine bessere Ausstattung und höhere Löhne zu kämpfen. Daraufhin entließ Gorillas rund 350 Mitarbeiter*innen. Dagegen hatten nun drei ehemalige Fahrer*innen von Gorillas vorm Berliner Arbeitsgericht geklagt. Das Gericht gab Gorillas recht, denn nach deutschem Arbeitsrecht dürfen nur registrierte Gewerkschaften zum Streik aufrufen. Das "Gorillas Workers Collective", das zum Streik aufgerufen hatte, ist aber nicht als Gewerkschaft registriert. Der Anwalt der Kläger*innen fordert jedoch eine "zeitgemäßere" Auslegung des deutschen Streikrechts, will Berufung einlegen und notfalls bis vor den europäischen Gerichtshof in Straßburg ziehen.
Wenige Tage nach der ersten Wahl einer Arbeitnehmervertretung an einem US-Standort von Amazon, nämlich in einem Logistikzentrum in Staten Island (New York), fordert der Konzern nun eine Wahlwiederholung. Die Wahl sei durch Kamerateams vor Ort behindert worden, außerdem habe die Gewerkschaft Amazon Labor Union (ALU) Beschäftigte eingeschüchtert und Marihuana verteilt, um Stimmen zu gewinnen, behauptet Amazon in seiner Beschwerde gegen die Wahl. Die ALU weißt die Anschuldigungen des Online-Händlers zurück. Unterdessen hat die Gewerkschaft Verdi die Beschäftigten von Amazon an den Standorten Rheinberg und Werne in Nordrhein-Westfalen zum Streik aufgerufen und fordert die Anerkennung des Tarifvertrags für den Einzelhandel.
Das Berliner Startup Limitd entwickelt Marken für die Generation Z zusammen mit Influencern und verspricht "echte Fast Moving Consumer Goods mit klaren USPs, optimiert für den stationären Handel". Gründer Ronald Horstman, zuletzt für ProsiebenSat.1 die Tochter Studio71 aufgebaut hatte, sagt gegenüber Gründerszene, dass die Zeit vorbei sei, in denen die immer gleichen Produkte im Lebensmitteleinzelhandel stehen. "Der Markt ist krass im Umbruch", meint er weiter. Die ersten beiden Marken, die er aufgebaut hat, sind die Kaugummi-Marke Heyyy zusammen mit Moritz "Heymoritz" Schirdewahn und und die Chips-Marke Rob’s zusammen mit Robert "Crispyrob" Brosowski.
Wie finden Unternehmen aus dem Einzelhandel und auch aus anderen Branchen heute Azubis? Klassische Stellenanzeigen funktionieren heute immer weniger, schließlich informieren sich junge Menschen vor allem über Social Media. Edeka Esslinger, ein regionaler Edeka-Händler mit vier Filialen vom Bodensee bis ins Allgäu, setzt deshalb bei der Azubi-Suche auf die Kurzvideo-App TikTok. Der Händler greift dort aktuelle Trends auf und hat es mittlerweile auf über 400.000 Follower gebracht. Zuletzt überstieg die Anzahl der Bewerber*innen erstmals seit langem wieder die Zahl der verfügbaren Ausbildungsplätze. Dank Kooperationen mit Marken wie Red Bull oder Sony generiert Edeka Esslinger zudem mittlerweile nennenswerte Umsätze via TikTok.
Die Lebensmittelpreise steigen nicht nur in Deutschland massiv, sondern weltweit. Während sich das hierzulande zumindest für Gut-Situierte mitunter noch wie ein Luxusproblem anfühlt, so wächst im Nahen und Mittleren Osten von Tag zu Tag die Gefahr von "Brotunruhen". In Ägypten können sich viele Menschen ein Fladenbrot gar nicht mehr leisten, nachdem der Preis im Zuge des Ukraine-Kriegs zuletzt um die Hälfte gestiegen ist. Die ägyptische Regierung hat den Brotpreis nun gedeckelt und subventioniert ihn. Auch in anderen Ländern kriselt es. Die UN-Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation FAO warnt wegen des Ukraine-Kriegs vor Nahrungsmittelkrisen bis hin zu Hungersnöten besonders im Nahen und Mittleren Osten sowie in Teilen Afrikas.
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