| Guten Morgen, liebe Leserin, lieber Leser, |
im Internet finden sich tatsächlich Menschen, die halten die Nachricht vom Tod von Alexej Nawalny kurz vor der Münchner Sicherheitskonferenz für ein abgekartetes Spiel. Eine Volte, der Ukraine mehr Waffen zuzuschustern. Nur seltsam, dass Nawalny in einem russischen Lager ums Leben kam. Und die Nachricht dazu aus Moskau. Dennoch wähnen sich diese Skeptiker einer großen Sache auf der Spur. Das übersteigt freilich meine Vorstellungskraft: Hat die Nato Nawalny im Straflager auf dem Gewissen? Oder steckt die Nato mit Russland unter einer Decke? Hat Ricarda Lang den armen Putin dazu gezwungen, seinen Gegner zu inhaftieren? Aber wie? Hat Habeck gedroht, Windräder auf dem Roten Platz zu errichten? Oder Solarpanele an die Kremlmauer ranzuschrauben? Am Ende wird uns der Krieg in der Ukraine nur vorgetäuscht? Sorry für den Sarkasmus angesichts der schlimmen Nachricht. Mir fällt kein anderer Umgang mit solcherart Verschwörungsschwachsinn ein. Dessen Verfechter sich tatsächlich noch überlegen und schlauer fühlen. Ich möchte an dieser Stelle lieber zwei Youtube-Videos verlinken. Die Rede von Julija Nawalnaja auf der Sicherheitskonferenz. Und, schon etwas älter, die letzte Rede Martin Luther Kings, am Vorabend des Attentats. Ich bin in Memphis gewesen und habe mir den Ort des Todesschusses angeschaut. Jedes Mal, wenn ich mir die Rede anschaue, jagt es mir Schauer über den Rücken.
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| Bild: Screenshot/Freie Presse |
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| | Apropos Video. Acht Jahre ist es nun her, dass ein Video in Deutschland die Runde machte, das im Erzgebirge aufgenommen worden ist. Im Dorf Clausnitz. Ein Kollege machte mich zuerst darauf aufmerksam. Ich arbeitete damals in der Lokalredaktion Freiberg. Clausnitz gehörte zu unserem Einzugsgebiet. In meiner Erinnerung gehörte ZDF-Moderator Jan Böhmermann zu den ersten, die das Video teilten. Es verbreitete sich rasend schnell. Zu sehen ist unter anderem ein weinendes Kind in einem Bus. Während draußen eine Menge "Wir sind das Volk" brüllt. Beim Anblick des Jungen bekomme ich keinen Schauer über den Rücken, sondern Tränen in den Augen. Damals schrieb mir ein Mann, solche Szenen müsste es viel öfter geben, um Flüchtlinge von Deutschland abzuschrecken. Ich schlug ihm spaßeshalber vor, seine E-Mail als Leserbrief in der Freien Presse zu veröffentlichen. Es dauerte nur Augenblicke, bis die Ablehnung eintraf. |
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| | Die Taten eines Kochs aus Zwickau hat niemand im Video festgehalten. Aber die Ergebnisse in Fotos. Und die sind durchaus eindrucksvoll. Aus Frust über den Stress am Herd und mit seinem Arbeitgeber schlich sich der Mann des Nachts in die Großküche. Dort hat er das Essen, nun ja, versalzen. Ein so harmloses Wort für die Menge an Natriumchlorid-Kristallen, die auf den Buletten und in den Soßen landete. Also, im Versalzen, so könnte man sagen, hat der Mann echte Maßstäbe gesetzt. Von wegen: Zu viele Köche verderben den Brei. Manchmal reicht dafür einer. Der Schaden war immens. Es ging schließlich um 1200 Essen. Dennoch entbehren die Aufnahmen nicht einer gewissen Komik. Um es mit den Worten einer Kollegin aus der Online-Redaktion zu sagen: "Herr Ober, da ist eine Bulette in meinem Salz." |
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| | Spielen AC/DC, wenn sie demnächst nach Sachsen kommen, etwa wieder dieselben Songs? Das fragten sich meine Kollegen Tim Hofmann und Ronny Schilder (herzlichen Glückwunsch nachträglich zum Geburtstag an dieser Stelle!). Sie nahmen sich die Setlists, also die Listen der Lieder der bisherigen Konzerte der australischen Hardrock-Band in Sachsen vor – und entdeckten auffällige Ähnlichkeiten. Eines der Konzerte im Leipziger Stadion habe ich auch besucht. Hätten AC/DC die ganze Zeit nur ein Lied gespielt, es hätte die Fans wahrscheinlich auch nicht weiter gestört. Hauptsache Vollgas. Seit Jahren geistert ein Bonmot des Gitarristen Angus Young durch die Rockwelt. Der beschwerte sich angeblich fürchterlich über einen Reporter, der behauptet haben soll, AC/DC hätten zehn Alben gemacht, die alle gleich klängen. Der Reporter lüge wie gedruckt, echauffierte sich der Gitarrist laut der Geschichte. Um hinzuzufügen: "Es waren elf." |
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Einen Exkurs über die selben und die gleichen Songs erspare ich mir und Ihnen an dieser Stelle. Vielen Dank fürs Lesen, einen schönen Sonntag, einen schönen Start in die nächste Woche. Ihr Frank Hommel Reporter Aktuelle Kommentare zum Tagesgeschehen von mir lesen Sie auf Twitter unter @HommelFrank. Lesen Sie jetzt die Freie Presse im DIGITALABO inkl. E-Paper und ohne Artikelbegrenzung.Sie möchten unseren Newsletter als Werbeträger nutzen? Unsere Anzeigenabteilung berät Sie gern zu Format und Preisgestaltung. |
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