| Guten Morgen, liebe Leserin, lieber Leser, |
die Kaufhof Galeria in Chemnitz schließt. Das ist eine schwere Niederlage für die Stadt. Eine bittere Nachricht für die Beschäftigten. Ein Tiefschlag für den Standort Chemnitz. Was soll nur aus dieser riesigen Immobilie werden? Immerhin: Leipzig und Dresden dürfen ihre Galerias – oder Galerien? – noch behalten. Für wie lange? Wie zeitgemäß können solche Riesenkaufhäuser noch sein? Als ich in Leipzig studierte, wurde gleich neben der Uni die dortige Galeria errichtet. Damals war es die Zukunft. Ist es nun schon Vergangenheit? Ich arbeite im Chemnitzer Zentrum. In der Galeria kaufte ich das letzte Mal Ende November ein: Socken und Strumpfhosen für die Kinder. Die letzte Online-Bestellung ist erst wenige Tage her.
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| | Chemnitz hat diese Woche aber auch einen Sieg eingefahren. In Istanbul, wo die Niners in einem an Dramatik nicht zu überbietenden Final-Rückspiel eine europäische Trophäe einheimsten. In der Messe fieberten die Fans mit. Und manche Smartwatches zeigten einen Puls an, für den ihre Besitzer normalerweise ins nächste Krankenhaus eingeliefert werden können. Die Basketballspieler zeigten, was in der Stadt alles möglich sein kann. Wenn man sich hohe Ziele setzt und professionell daran geht, diese Ziele zu erreichen. Die Nacht von Istanbul hat das Potenzial, in Chemnitz eine Wirkung zu entfalten, die weit über den sportlichen Wert hinausweist. Dieser Erfolg des Teams ist auch ein Erfolg für die Stadt. Denn der Kampfgeist und die unglaubliche Moral der Spieler bewiesen, wie sehr ihnen Verein, Fans und Umfeld ans Herz gewachsen sind. Chemnitz ist cool. Und das beste ist, dass Trainer Pastore gleich die nächsten Ziele steckt. |
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| | Wir leben ja in einer Zeit, in der es schwer zu fallen scheint, Grauzonen wahrzunehmen. Es gibt schwarz und weiß. Dazwischen ist nichts. Und wenn jemand nur ein winziges bisschen von dem abweicht, was ich für gut halte, dann bringe ich dafür null Verständnis auf. So ist diese Zeit, scheint mir. Ein Beispiel dafür gab es nun in Oederan zu verfolgen. Die Bäckerei Möbius verkaufte (auch wenn das Foto etwas anderes zeigt) gelegentlich Mohrenköpfe. Nein, ich werde das Wort "Mohrenköpfe" hier nicht verteidigen. Mir fällt auch kein Zacken aus Krone, wenn ich auch ohne das Wort klarkomme. Das gleiche gilt für diverse Fleischgerichte und Soßen, die traditionell mit einer inzwischen als abwertend begriffenen Begriff für eine südeuropäische Volksgruppe bezeichnet wurden. Wie gesagt: Ich brauche diese Begriffe nicht. Mir würde im Traum nicht einfallen, jemanden öffentlich des Alltags-Rassismus zu bezichtigen, der Mohrenköpfe anbietet. Weil die Dinger nun mal schon immer so hießen. Einfach freundlich auf die Problematik des Wortes aufmerksam machen, scheint mir der bessere Weg. Und ja, ich versuche durchaus, sprach-sensibel zu sein. Als ich letztens las, dass Uschi Glas das Wort Indianer nicht als diskriminierend empfindet, musste ich schon grinsen. Es geht ja eben auch nicht darum, wie wir diese Worte empfinden – sondern die Leute, die wir damit meinen. |
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| Bild: Sebastian Gollnow/dpa |
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| | Aber das haben wir ja schon immer so gesagt. Ich weiß. Das Wort "Deutschlandticket" haben wir noch nicht schon immer gesagt. Das Ticket gibt es erst seit einem Jahr, und das Wort nicht viel länger. Mir kommt es ja so vor, als ob es das Ticket schon viel länger gibt. So sehr habe ich mich daran gewöhnt. Nirgends, wo man hinkommt, muss man sich Gedanken machen, was Bus, Bahn kosten, wo es Fahrscheine gibt und wo die Tarifzone endet. Ich bin ein Fan des Deutschlandtickets. Ich genieße das Ticket, und zwar (auch) in vollen Zügen. |
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Entsprechend drücke ich dreimal die Daumen, dass der Streik im Busverkehr möglichst bald und mit einer für alle akzeptablen Lösung endet. Ich wünsche noch einen schönen Sonntag. Ihr Frank Hommel Reporter Aktuelle Kommentare zum Tagesgeschehen von mir lesen Sie auf Twitter unter @HommelFrank. Lesen Sie jetzt die Freie Presse im DIGITALABO inkl. E-Paper und ohne Artikelbegrenzung.Sie möchten unseren Newsletter als Werbeträger nutzen? Unsere Anzeigenabteilung berät Sie gern zu Format und Preisgestaltung. |
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