| Guten Morgen, liebe Leserin, lieber Leser, |
am Freitagabend war Bundeskanzler Olaf Scholz zu Gast in Chemnitz. Auf Einladung der "Freien Presse" stellte er sich den Fragen von Chefredakteur Torsten Kleditzsch. Und den Fragen des Publikums. Ich erlebte einen Mann, der für mich Ruhe und Besonnenheit ausstrahlte. Der nicht zum Alleinunterhalter taugt. Und weil er das weiß, macht er daraus eine Tugend. Großsprecher machen Eindruck, lösen aber keine Probleme, sagte er an einer Stelle sinngemäß. Ein Großsprecher ist er nicht, Olaf Scholz. Das hat sich in Chemnitz wieder gezeigt. Seine Kompetenz, Probleme zu lösen, werden wir in den nächsten Monaten sehen. Durch die Energiekrise ist Deutschland alles in allem gut durchgekommen. In den nächsten Monaten wird sich zeigen, wie es mit der Wirtschaftskrise weiter geht. Die wichtigsten Aussagen von Olaf Scholz finden Sie hier kurz und hier ausführlich, dazu gibt es ein Feature des Abends. Und Mein Fazit des Abends: Es war eine sachliche Debatte, ohne jegliche Pöbeleien, mit Respekt und auch ein wenig Zuversicht. Ähnlich fiel das Fazit bei den meisten Gästen aus. Aber nicht bei allen.
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| | Wissen Sie, was das indigene Volk der Germaniten ist? Nein? Hinter der Bezeichnung verbirgt sich eine Organisation, die sich nun auch im Erzgebirge breit macht und ein einstiges Hotel in Seiffen zum Schulungszentrum umbaut. Die Mitglieder zählen sich angeblich zu Ureinwohnern Deutschlands. Die Bundesrepublik als Staat lehnen sie. Das klingt wirr, verfolgt aber womöglich handfestfeste Interessen. 500 Euro beträgt die Aufnahmegebühr, 120 Euro der Jahresbeitrag. Und nicht nur das. Bei einem konspirativen Treffen in Dresden erzählen Vertreter, Mitglieder könnten ihre Firmen der Gemeinschaft überschreiben. Die würden dann volkseigen. Dann seien keine Steuern mehr an das „System BRD“ zu entrichten. Allerdings müsse ein pauschaler Satz in Höhe von zehn Prozent des Gewinns an die Germaniten gezahlt werden. „Als Verwaltungsentschädigung.“ |
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| | Ich persönlich würde meine Interessen ehrlich gesagt doch lieber von Olaf Scholz vertreten lassen als von germanischen Eingeborenen. Nun gut, das muss vielleicht jeder selber wissen. Glücklicherweise gibt es auch Hotels und Gaststätten im Erzgebirge, die Hotels und Gaststätten bleiben, in denen man keine wirren Ideologien angedreht bekommt, sondern leckere Speisen und Getränke auswählen kann und auch gemütlich übernachten. Die Gastronomie hat in den letzten Jahren mächtig Federn lassen müssen. Da stimmt jeder Neuanfang, ob in Annaberg-Buchholz, in Olbernhau oder eben auch hier in Pobershau hoffnungsvoll. |
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| | Apropos Neuanfang: Nicht nur aus der Gastronomie kommen dieser Tage viele Nachrichten von Menschen, die den Sprung ins kalte Wasser wagen. Sondern auch von einer Branche, die das Erzgebirge einst geprägt hat wie vielleicht keine zweite: Der Strumpf- und Sockenindustrie. Es ist erst wenige Tage her, da machte die Nachricht die Runde, dass die Firma nach 99 Jahren schließt. Die Inhaber, längst im Rentenalter, haben keine Nachfolger gefunden. Doch ein Mann mag nicht akzeptieren, dass diese Tradition im Erzgebirge den Bach hinunter geht. Johannes Breitfeld will eine neue Fabrik gründen und so das Vermächtnis am Leben halten. In Gelenau hat er ein Domizil gefunden, eine Strickerin ist schon eingestellt. Der Firmengründer ist auch schon 70 Jahre. Aber wer sagt, dass Start-up-Unternehmen nur erfolgreich sein können, wenn 22-jährige Hipster-Bart-Träger in Berlin-Kreuzberg dahinter stehen? |
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