zwischen der CDU und ihrer Nachwuchs-Organisation kriselt es. Nicht genug, dass die Partei-Zentrale als einen der Gründe für die Klatsche bei der Europa-Wahl einen âempfundenen Rechtsruck der Jungen Unionâ ausmachte. Nein, sie blamierte ihre Partei-Jugend auch noch damit, dass sie auf das Video des YouTubers Rezo mit einer elfseitigen pdf antwortete. Was das für jemanden bedeutet, der sich im Europa-Wahlkampf die Hacken für die Mutterpartei abgelaufen hat, schreibt Thorben Meier von der JU in einem Gastbeitrag. In der CDU ist die Wut über das Rezo-Video, das vernichtende Kritik an ihrer Regierungspolitik übt und in einem Wahlaufruf für die Grünen gipfelt, immer noch nicht verraucht. Nach einer Gremiensitzung trat die Parteivorsitzende AKK prompt schon wieder in den Fettnapf, als ihr die Frage herausrutschte, ob für Meinungsmache im digitalen Bereich nicht dieselben Regeln gelten müssten wie für Zeitungsredaktionen. Welche Regeln denn bitte? Oder war es nur ein verzweifelter Versuch, Youtubern im Wahlkampf den Mund zu verbieten? Dicke Luft auch bei der SPD. Nach der verheerenden Wahlniederlage bei der Europa-Wahl werden die Stimmen in der Partei lauter, die einen Rücktritt von Parteichefin Andrea Nahles fordern. In der ZDF-Sendung âWas nun, Frau Nahles?" fegte Nahles diesen Gedanken zwar vom Tisch. Sie kündigte aber an, die Wahlen für den Fraktionsvorsitz vorzuziehen, um die schon seit längerem schwelende Personaldebatte zu beenden. Antje Hildebrandt über den Versuch zu retten versucht, was nicht mehr zu retten ist. Ihr Christoph Schwennicke, Chefredakteur |