Hallo netzwelt

Im Supermarktgang. Der bärtige Typ neben mir, mit kaum etwas anderem im Einkaufswagen als Klopapier, zieht alle Blicke auf sich. Toilettenpapier bunkern, das gehört in diesen Tagen wahrlich nicht zum guten Ton. Meine Extrarunden mit dem Einkaufswagen durch die Elektroabteilung hingegen jucken niemanden. Jetzt fahre ich mit einer Ladung Webcams zur Kasse und reibe mir innerlich die Hände. "Die werden sicher noch besser weggehen, als warmes Klopapier". Ich meinte Semmeln. Wie warme Semmeln! Habe Formulierungsschwäche, muss der seltsame Feiertag sein.

Tatsächlich aber sind Webcams das neue Klopapier - wie Jan in dieser Woche stichprobenartig herausgefunden hat und dabei Rückendeckung von Marktforschern bekommt. Solltet ihr also noch keine Webcam für euer Home Office haben (schreibt mir eine Mail), dann solltet ihr euch vielleicht besser beeilen. Ich sehe uns schon alle in einer postapokalyptischen Welt mit Webcams bezahlen. So merkwürdig bin ich inzwischen. Wenigstens schreibe ich aber nicht über Toilettenpapier-Rechner oder Toiletten mit eingebautem Anus-Scanner. Nicht wahr, Jan?

Was die anderen netzwelt-Kollegen im Home Office die ganze Woche über so getrieben haben, verrät ein Blick in die 7-Tage-News von Netzwelt. Mal sehen...So so. Oh! Zu Ostern bietet Facebook virtuelle Live-Stream-Rundgänge durch Museen! Danke für den Tipp, Marcel.

Einfach mal das Intro der Simpsons nachgedreht, mit Kostümen, die halt so rumlagen. Mehr davon! - Quelle: Screenshot YouTube

Aber sind wir nun echt alle schon so verzweifelt, dass wir an Ostern freiwillig ins Museum gehen? Virtuell? An das Nichtbildungsbürgertum, zu dem ich mich in dieser Newsletter-Ausgabe definitiv zähle: Lasst uns das Wochenende eher nutzen, um berühmte Filmsequenzen mit den billigsten Requisiten nachzudrehen, die wir finden können. Diese Familie hat die Eröffnungssequenz der Simpsons nachgedreht. Großartig, davon brauchen wir mehr.

Vor allem, weil es ja an Karfreitag dieses blöde Filmverbot (und Tanzverbot: Haha!) gibt. Tjark erklärt uns, warum nicht nur Rambo, sondern sogar Mary Poppins zu Ostern tabu sind. Die Kurzform: Ostern hat man keinen Spaß! Daher ist dieser Newsletter auch eine sehr ernste Angelegenheit. Ausnahmsweise. Ich ziehe mir heute Abend "Passengers" bei Amazon Prime Video rein. Zwei Menschen in Quarantäne. Aber im All! Wie angeschmiert müssen die denn bitte sein. Dürfen nicht raus, sonst pffffft. Kommt mir bekannt vor. Ich bin Coronaut. Wie? Ich wäre ein Covidiot, sagt der Typ hinter mir? Wer bist du überhaupt?

"Micha, kauf dir jetzt eine Webcam. Diese drei Modelle sind noch nicht ausverkauft. Jetzt zuschlagen!". Ha - netter Versuch, Geist von Marinus. Aber ich habe längst vorgesorgt und sitze auf einem ganzen Berg von Webcams. Ich habe so viele davon, dass ich noch nicht einmal mehr Klopapier brauche - und den ganzen Tag im Stehen arbeite ... Wahrscheinlich bin ich echt das Paradebeispiel eines Covidioten.

Jaha doch. Die Pandemie hat auch ihre guten Seiten, schreibt auch schöne Geschichten. Und dabei denke ich gerade gar nicht eimal nur an die vielen Babys, die uns in neun Monaten mit ihren strahlenden Augen anlachen werden. "Cora - pfui, nimm die Drosten-Puppe aus dem Mund!". Nein, ich meine die vielen technischen Verrücktheiten, die die Krise mit sich gebracht hat. Kreative Lösungen für alltägliche Probleme, die es ohne diese Krise in dieser Form wohl nie gegeben hätte. Hier ein paar Beispiele:

Meine Finger tippen sich unaufhaltsam in Richtung Flachwitz der Woche. Beim Tippen der Zwischenüberschrift hingegen, dort droben seht ihr sie blitzen, machte es plötzlich Klick und ein lang vergessener Ohrwurm bahnte sich den Weg zurück ins Hirn. Darf man hier in diesem Newsletter eigentlich Musik-Tipps geben? Moment, kläre ich. Ich frage kurz den Newsletter-Sonderbeauftragten.

Hm. Der macht gerade Mittag. Lass ich es lieber bleiben. Ich habe hier jedoch noch eine Hand voll wirklich guter Stories, die ich unter das netzwelt-Volk (ui, das klingt gut. Wollen wir einfach einen Staat gründen? Erste Regel: Weg mit dem Tanzverbot am Karfreitag!) bringen soll. Ich hau die mal kurz ohne groß zu lamentieren und ohne einordnende Absätze raus und hoffe, ihr nehmt es mir nicht allzu übel. So langsam muss ich mich nämlich mal aus dem Sessel erheben, sonst sehe ich am Ende noch wie der fiese Typ hier, der "Zukunfts-Gamer", aus, den Darius in dieser Woche ausgegraben hat. Was? Der heißt tatsächlich auch Michael? Na Mahlzeit. Here we go:

Haha - das Meer! - Quelle: shutupandtakemymoney.com

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