Das geht schon beim Bestellen eines Flammkuchens los. Seit vielen Jahren komme ich nun schon in dieses Golf- und Sparressort und bestelle mindestens einmal fast schon traditionell den dort sehr beliebten Flammkuchen. Dazu ein Glas Weißwein und schon merkt man, wie die Inflation die Preise über die Jahre hinweg immer weiter in die Höhe treibt. Ich ertappe mich ja selbst irrsinnigerweise noch beim Umrechnen in DM und frage mich, ob ich diese Entwicklung Anfang dieses Jahrtausends für möglich gehalten hätte.
Und dann wird mir einmal mehr bewusst, wie gefährlich es ist, sein Geld in Geldwerte für Mini-Zinsen anzulegen. Denn damit gleicht man die Preissprünge niemals aus, mit denen wir alle voraussichtlich auch in den kommenden Jahren konfrontiert werden. Dazu braucht man schlicht und ergreifend Aktien von Unternehmen, welche diese Preisentwicklungen an ihre Kunden durchreichen können.
Es gibt ja viele Menschen und auch Privatanleger, die dies tun. Denn nur solche können auch die immer teureren Hotels buchen oder auch mal ein Abendmenü für 125 Euro pro Nase. Und die Hotels und die Restaurants sind voll! Wahrscheinlich sind da auch Allianz-Aktionäre dabei, denn diese haben dieses Jahr 15,40 Euro je Aktie als Dividende erhalten. Vor zehn Jahren waren es noch 5,30 Euro. Diesbezüglich ist übrigens der Flammkuchen für Allianz-Aktionäre über die Jahre hinweg sogar erschwinglicher geworden. Denn vor zehn Jahren musste man sicherlich mindestens schon 8 Euro hinlegen, dieses Jahr 15 Euro. Da ist die Dividende stärker gestiegen. Und der Aktienkurs zusätzlich auch noch.
Daher rege ich mich über Inflation auch gar nicht auf. Sie ist sogar wichtig, um die aufgetürmten Staatsschulden zu „relativieren“. Staaten brauchen eben eine höhere Inflation, um die Schulden überhaupt bedienen und neue aufnehmen zu können. Pessimistisch bin ich daher eben nur in Bezug auf Geldwerte. In Bezug auf Aktien bleibe ich Daueroptimist, auch wenn ich dabei zwischenzeitlich auch immer mal Kursdellen, Korrekturphasen oder auch mal ein ganzes schlechtes Börsenjahr hinnehmen muss.
Ich wünsche Euch ein schönes Wochenende,
Euer
Jürgen Schmitt
Herausgeber aktienlust