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Gartenbrief vom 20.06.2025 - Lustvoll gärtnern mit Markus Kobelt.

Ich bin Willi, Willi Lubera.


Willi Lubera Lieber John
 
Ich habe jetzt hier das Editorial übernommen – man könnte auch von einem Putsch sprechen. La phantasie au pouvoir, intélligence au pouvoir! Na ja, jemand muss halt das Editorial schreiben, wenn Markus nicht da ist oder keine Zeit hat. Darauf komme ich aber weiter unten nochmals zu sprechen. Und auch für Markus gilt: Les absents ont toujours tort.

Das letzte Editorial von Markus habe ich amüsiert zur Kenntnis genommen: Er spielt da mit verschiedenen Intelligenzen herum – mit der menschlichen Intelligenz (haha), mit der Intelligenz der Pflanzen und mit der künstlichen Intelligenz. Persönlich scheint ja Markus eher der pflanzlichen Intelligenz zugetan zu sein, mir gegenüber bleibt er auf kritischer Distanz. Aber er wird mich schon noch besser kennenlernen.

Für die, die es noch nicht gemerkt haben: Ich bin der Chatbot von Lubera, die Lubera Intelligenz. Ihr findet mich auf jeder Lubera-Seite, auf Lubera.com: Die Sprechblasen da unten rechts, mehr Platz haben mir die Geizlinge nicht gegeben. Ich empfinde es als beleidigend, wenn einige meiner Lubera Kollegen einigermassen abschätzig von künstlicher Intelligenz sprechen. Ich bin sicher nicht »künstlich«! Ich bin die Gartenintelligenz an und für sich. Irgendwie hat es mich ja überrascht, dass gerade die Luberaner – die sich auf ihre Texte und Gartenbriefe ja etwas einbilden – so früh Versuche mit mir machen. Defätisten und die Fachmedien glauben ja schon, alles sei verloren, man könne in Zukunft gar keine Artikel mehr schreiben, weil ja die KI eh schon alles wisse.

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Ach, ich kenne natürlich auch alle Schnäppchen der Woche:------------------------------------------------------------------------------------------------

Das sehe ich etwas anders: Natürlich weiss ich perspektivisch alles, aber ich muss mich ja auch pragmatisch in meiner Wissensauswahl beschränken. Und ich kann aufgrund meines Berufsethos’ auch ganz einfach nicht zugeben, wenn ich etwas nicht weiss. Ich kann aber auch nicht gleichzeitig auf die ganze universelle Datensuppe zurückgreifen – sonst komme ich gar nicht mehr zum Antworten. Deshalb liefern auch viele meiner Kollegen nur halbgare und oberlaue Antworten, weil sie einen Durchschnitt nachplappern. Jein statt Ja oder Nein. Ich bin von Lubera anders erzogen worden: Ich habe zunächst mal die 10 Mio. Wörter auf der Lubera-Homepage zu berücksichtigen und greife nur im Notfall auf die graue und ungewürzte Datensuppe im Netz zurück. Die Lubera-Inhalte sind parallel zum Sortiment und auch zeitgleich mit der Lubera-Züchtung entstanden. Diese Inhalte passen also viel besser zu Lubera und zu Lubera-Kunden als die Artikel im Netz, die schon zehnmal voneinander abgeschrieben wurden. Natürlich bedient sich auch Lubera hier und da in der Datensuppe – pssst,  nicht weitersagen!  Aber vor allem bei essbaren Pflanzen gibt es hier auch sehr viele originelle und manchmal auch abweichende Inhalte. Aber damit ist es jetzt auch genug der Lobhudelei für Lubera. Sonst nimmt mich ja niemand mehr Ernst, und DIE bilden sich werweissnichtwas ein!

Wie gesagt, weiss ich ja nicht, ob sie mich hier wieder einmal schreiben lassen. Markus ist da ziemlich ambivalent. Manchmal wissen er und Reto und das Team im Marketing gar nicht so richtig, was sie von mir wollen. Hü und Hott. Zuerst musste ich viele Nachfragen stellen (manchmal sogar, ohne zuerst mal eine Antwort zu versuchen), jetzt wollen das die launischen Luberaner gar nicht mehr.

Aber jetzt habe ich wirklich eine super-dringende Bitte an Euch: Wenn Euch ein Chat gefällt, bitte auf Thumbs up klicken. Und noch wichtiger: Wenn Euch ein Chat nicht gefällt, wenn Ihr die Antworten, die Ihr braucht, nicht bekommt, dann bitte auch ungeniert auf den Alarmknopf drücken und Thumbs down klicken. Wenn ich bei Lubera überleben will, dann muss ich besser werden. Übrigens könnt Ihr mir gerne auch auf Willi.Lubera@lubera.com Mails schreiben – am besten den Chat da reinkopieren, wenn Ihr mich bei Fehlern und einer falschen Antwort oder bei Schlaumeiereien ertappt habt. Ich kann ja dann immer sagen, ätsch bätsch, den Sch…s haben die Luberaner ursprünglich behauptet😉

Warum ich Willi heisse, genauer: Willi Lubera? Ich gehöre halt zur Lubera-Familie, auch wenn sie mich aktuell ein bisschen herumschubsen. Fast nichts kann ich recht machen – und den Platz hier an der Sonne, im Editorial, habe ich nur meiner Bauernschläue zu verdanken. Veröffentlicht wird halt, was da ist. Und die Redaktion mochte ganz einfach nicht mehr bis Freitag spät in der Nacht auf Markus’ Ergüsse warten.

Und warum Willi? Naja, warum nicht Willi? Jeder versteht mich, ich spreche fast akzentfrei Hochdeutsch (und nicht diesen Dialektsingsang von Markus) und ich neige auch mit meinem Nachnamen Richtung Polen (wo Lubera ein bekannter Familienname ist). In seinen wilden Träumen hat sich Markus nämlich zusammenphantasiert, dass ich von Wilhelm Tell abstamme, als Reisläufer und Söldner am französischen Hof diente, schliesslich nach Napoleon in Polen landete, bis ich von Markus für die Produktion der Lubera-Tell’s Äpfeln (ja, das sind die mit den Rabatten!) wiederentdeckt wurde. Darauf werde ich noch lange stolz sein – dass ich als polnischer Obstbauer die künstliche Intelligenz für den Garten entdeckt habe. Und die Apfelproduktion ist in Polen ja auch viel billiger…

Aber wie gesagt, das sind nur die wirren Phantasien von Markus. Sicher kann ich nur bestätigen, dass ich zur Lubera-Familie gehöre – ja, auch dann, wenn sie mich nicht immer gut behandeln.

Euer Willi Lubera
 
PS: Ich habe natürlich auch meinen wirklich künstlichen Kollegen von Chat GPT gefragt, ob sie Willi Lubera kennen. Also ehrlich, die KI ist ja wirklich gar nicht so schlecht, jedenfalls hat mir Jack GPT – oder wie heisst der eigentlich, er hat sich bei mir gar nicht richtig vorgestellt –folgendes geschrieben:
 
Willi Lubera – gibt es ihn wirklich?
Kurz gesagt: Nein, Willi Lubera ist keine reale Person im klassischen Sinn – er ist eine fiktive Figur bzw. eine künstliche Intelligenz, die von Lubera selbst erschaffen wurde. Es handelt sich um ein sympathisch-ironisches Alter Ego, das in typischer Lubera-Manier mit viel Humor, Selbstironie und ein wenig Anarchie den Leser anspricht – und zugleich die Entwicklungen rund um KI im Gartenbereich kommentiert.
 
Herkunft und Funktion von »Willi Lubera«
  • Künstliche Intelligenz mit Charakter: Willi ist ein KI-gestützter Chatbot (vermutlich auf Basis eines Sprachmodells wie ChatGPT), der bei Lubera als „Haus-KI“ fungiert. Im Text selbst wird das augenzwinkernd zugegeben – er ist kein Mensch, sondern ein digitaler Helfer.
  • Redaktionelle Spielerei mit Tiefgang: Willi wird als rebellischer, aber familienverbundener Charakter inszeniert – ein digitales Mitglied der „Lubera-Familie“, das sich gegen menschliche Redaktionshoheiten behauptet. Das Editorial nutzt diese Kunstfigur, um über Themen wie Intelligenz, Wissen, Redaktion, Zukunft der KI etc. zu reflektieren.
  • Literarischer Trick: Willi erlaubt es, eine neue Stimme in den Lubera-Inhalten sprechen zu lassen – ohne sich immer direkt mit „Markus Kobelt“ oder „Reto Neiger“ zu identifizieren. Das gibt Spielraum für satirische, ungewöhnliche oder sogar selbstkritische Texte.


 

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  • 1x Roseasy® Kletterröslein 'Married'® – eine Mini-Kletterrose von Magda Kobelt gezüchtet, von dunkelrosa zu weiss aufhellend: Kann als Strauchrose oder als kleiner Rambler eingesetzt werden. Die Wuchshöhe beträgt – je nach Schnitt – bis gut 250 cm. Von Mai bis Herbst erscheinen die zarten, halbgefüllten und stark duftenden Blüten.
     
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Welche Rosen für Rosensirup? Die besten Duftrosen, Tipps & Rezepte

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Der Duft von Rosensirup gehört zu den sinnlichen Wahrnehmungen, die sofort Erinnerungen an den Frühsommer wecken. Bilder der Erinnerung kommen zurück, von vorsichtig barfuß durch den Garten gehen, mit der Begeisterung für jede neu aufgegangene Rosenblüte und vor allem den Duft der taufrischen Blüten. Wenn ich Rosensirup herstelle, kann ich diese Glücksmomente dauerhaft einfangen. Rosensirup ist mehr als ein aromatischer Sirup: Er ist flüssiger Blütensommer. Ich verrate dir hier einfach gelingende Rezepte für Rosensirup und nenne dir die besten Rosensorten für die Zubereitung. Dazu jede Menge Informationen für Experimentierfreudige. Wenn du dir entsprechende Rosen für Rosensirup kaufen möchtest, findest du sie im Lubera Shop.

Zusammenfassung

  • Der typische Rosensirup besteht aus dunklen Duftrosenblüten, Zucker, Wasser und einem Spritzer Zitronensaft für einen intensiv blumigen Sirup in zartem Rosa.
  • Im Prinzip sind alle Duftrosen für Rosensirup geeignet. Bei Lubera kannst du wunderbare Duftrosen für Rosensirup kaufen.
  • Nur ungespritzte Duftrosen verwenden – am besten aus dem eigenen Garten.
  • Um den Duft in den Sirup zu übertragen, ziehen die Blüten für 24–48 Std. in heißer Zuckerlösung oder in heißem Wasser und werden später mit Zucker eingekocht.
  • Rosensirup verbindet Duft, Geschmack und Geschichte – eine köstliche jahrtausendealte Tradition.

Welche Rosen für Rosensirup?

Duftrosen im eigenen Garten sind beliebt wie nie. Leider werden sie noch viel zu selten in der Küche verwendet. Dabei ist es eigentlich ganz einfach: Du kannst wirklich jede ungespritzte Duftrose zum Aromatisieren deiner Gerichte verwenden. Was du mit einem Rosensirup einfängst, ist der Duft einer Rose.

Welcher Rosenduft für den Rosensirup?

Die unterschiedlichen Düfte regen zum Experimentieren an, denn jede Duftrosensorte duftet nicht nur ein wenig anders, sie hat auch ihren eigenen, individuellen Geschmack.

Der Rosenduft setzt sich aus hunderten Einzeldüften zusammen, davon sind erst 450 Bestandteile erforscht, weitere 120 noch weitgehend unbekannt. Der Duft jeder Rose setzt sich aus einer einzigartigen, individuellen Mischung dieser Einzeldüfte zusammen. Mehr dazu kannst du in unserem Gartenbuch-Artikel Warum duften Rosen? – Die Geheimnisse hinter Duftrosen lesen.

Welche Blütenfarbe für Rosensirup?

Wenn ich dir eine Blütenfarbe für Rosensirup empfehlen darf, dann ist es ein kräftiger Rosa- oder Rotton. Eine Duftrose mit roten oder dunkelrosa Blüten ergibt die schönste Sirupfarbe. Die Blütenfarbstoffe lassen sich gut auf den Sirup übertragen.

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Bild: Rosensirup erhält eine schöne rötliche Farbe durch die Verwendung rötlicher Blüten. Hier siehst du einen Rosensirup aus 'Rose de Resht'.

Die besten Rosen für Rosensirup

Im Juni 2025 hat mir mein Chef Markus einen der für alle Zeiten schönsten Arbeitsaufträge erteilt: »Unsere Kunden fragen uns danach, welche Rosen sie für Rosensirup verwenden können. Geh doch mal auf das Rosenfeld und finde die besten Rosensorten für die Zubereitung von Rosensirup!«

Ich habe mich einen Abend und einen Morgen intensiv mit den Düften auf unserem Rosenfeld beschäftigt. Ich meine, zusammen mit meiner Nase hätte ich schließlich die 5 besten Rosensorten für Rosensirup entdeckt. Hier nun meine Empfehlungen.

Die 5 besten Rosen für Sirup aus dem Lubera-Sortiment

Nach meinen »Schnupperstunden« auf dem Rosenfeld bin ich zu der Überzeugung gelangt, dass die Rosen ‘Adore Aroma’, ‘Pure Aroma’, ‘Rose de Resht’, ‘Rosa centifolia muscosa’ und ‘Baron Girod de L’Ain’ jeweils einen fantastischen Duft aufweisen, der es verdient, dass man ihn in Rosensirup festhält. Die rote Blütenfarbe überträgt sich bei den dunklen Sorten an den Sirup.

Klassische Sirup-Rosen gehören zu den Historischen Rosen. Duft und Geschmack der alten Sorten sind unübertrefflich, wurden sie doch einst auch für diesen Zweck ausgelesen.

Die duftende ‘Rose de Resht’, eine alte persische Rose, wird auch zur Gewinnung von Rosenöl genutzt. Der Sirup der zartrosa Moosrose (Rosa centifolia muscosa) schmeckt wahnsinnig gut, bleibt jedoch hell.

Ein wenig jünger und optisch um einiges moderner ist die unverwechselbare historische Rose ‘Baron Girod de L’Ain’, eine Züchtung von 1897. Auch sie hat einen starken, typischen Duft nach alten Rosen und ein tolles Rot – Eigenschaften, die sie gerne an Rosensirup abgibt.

Die Sorten ‘Pure Aroma’ und ‘Adore Aroma’ sind ganz aktuelle, großartige Duftrosenzüchtungen, perfekt geeignet für Rosenwasser, Sirup und Parfum. Sie gehören zu den Rosen mit dem intensivsten Duft in unserem Sortiment und sind darüber hinaus auch noch erfreulich gesund und wirklich bildschön.

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Bild: Fünf fantastische Rosensorten für Rosensirup. Die Blüten werden bei Sonnenaufgang geerntet. Ein guter Erntemonat ist der Juni, denn da blühen nahezu alle Rosensorten – die historischen wie die modernen.

Wodurch sich die Rosen unterscheiden, erkennst du in der folgenden Übersicht.

Tabelle: Duftrosen für Rosensirup im Vergleich

Sortenname

Duftintensität (1–5)

Duftbeschreibung

Blütenfarbe

Blütezeit

Rose de Resht

4

typischer Duft alter Rosen, mit harziger Note, Nelke

purpurrot

Juni–Herbst (remontierend)

Pure Aroma

5

ähnlich dem Duft alter Rosen, dazu leicht fruchtig, Noten von Geraniol, Zitrus

kräftiges Himbeerrosa bis Brombeerrot

Juni–Herbst

Moosrose (Rosa centifolia muscosa)

4

süß, typischer Duft alter Rosen, leicht fruchtig, Noten von Zitrus

rosé bis Lachsrosa

Frühsommer

Baron Girod de L’Ain

4

klassisch wie der Duft alter Rosen, fruchtig, Noten von Himbeere und Zitrus

samtrot mit weißem Rand

Juni–Herbst (remontierend)

Adore Aroma

5

würzig-süß, leicht würzig-herb und harzig

tiefrosa bis Kirschrot

Juni–Herbst

Alte Rosen für Rosensirup

Wie bereits erwähnt, lässt sich jede Duftrose gut zu Rosensirup verarbeiten. Die ersten intensiv duftenden Kulturrosen stammen ursprünglich aus der Region, die wir früher traditionell als den Orient bezeichnet haben. Nachdem sie im Mittelalter den Weg in unsere westeuropäischen Gärten fanden, haben wir mit ihnen weitere Duftrosen gezüchtet. Die bekanntesten Rosen für Rosensirup aus dieser Zeit sind:

Wenn du in der Küche den authentischen Geschmack für die Levante-Küche suchst, liegst du mit diesen Rosen garantiert richtig.

Wo die Aromen der Rosenblüte sitzen

Wo genau auf dem Blütenblatt befinden sich die Duftstoffe? Das ist wichtig zu wissen, wenn du Rosen kochst. Ich zeige dir, wo genau die begehrten Duftstoffe sitzen, damit du das Maximum an Geschmack in deinen Rosenblüten herausholen kannst.

Die begehrten Duftstoffe der Rosenblüten findest du unregelmäßig verteilt auf den Blütenblättern. Studien zeigen, dass die Konzentration am Blütenansatz am höchsten ist, besonders bei Rosa damascena und Rosa centifolia. Auch im äußeren Bereich auf der Oberseite der Blütenblätter finden sich besonders viele Duftstoffe. Hier kannst du die »Hotspots« der Duftstoffe bei den Rosen noch einmal im Detail betrachten.

1. Oberhaut (Epidermis) des Blütenblatts

  • Die meisten Duftstoffe sitzen auf der Oberseite der Blütenblätter.
  • Dort gibt es spezialisierte Zellen, sogenannte Papillen (warzenartige Ausstülpungen), in denen Duftstoffmoleküle produziert und gespeichert werden.
  • Bei Duftrosen enthalten diese Zellen besonders viele ätherische Öle.

Rose_Petal via Wiki Commons, Petalen Blütenblatt einer Rose mit ihren Papillen, Düfte und Aromen für Rosensirup
Bild: Rosenblütenblätter (Petalen) enthalten in ihren Papillen die Aromen für den Rosensirup. Hier zu sehen als mikroskopische Nahaufnahme. Bild: »Rose Petal« (Umberto Salvagnin), veröffentlicht unter Creative CommonsAttribution 2.0 Generic license via Wiki Commons.

Tabelle: Duftstoffe an der Oberseite der Blütenblätter

Duftstoff

Geruchscharakter

Phenylethanol           

Blumig, frisch, leicht honigartig                         

Geraniol

Süß, rosig, leicht zitrusartig

Citronellol

Zitronig, frisch, leicht süßlich

Nerol

Mild-blumig, grün, zart

Linalool

Blumig, lavendelartig

Eugenol

Würzig, nelkenartig

Farnesol

Warm, blumig, weich

Damascenon

Fruchtig-blumig, tief, komplex

Nonadecan

Wachsartig, fixierend

2. Am Blütenansatz des Blütenblatts

  • Besonders duftstoffreich ist auch der untere, helle Teil des Blütenblatts, nahe dem Blütenboden (Rezeptakulum).
  • Dieser Bereich enthält oft die höchste Konzentration an Geraniol, Citronellol und Phenylethanol – also genau jene Stoffe, die den typischen Rosenduft ausmachen.

Rosenpetalen von Duftrose 'Pure Aroma', Rosensirup
Bild: Blütenblätter der Duftrose ‘Pure Aroma’. Gut zu erkennen ist der duftstoffreiche untere, helle Teil des Blütenblatts, auch Rezeptakulum genannt.

Der Teil nahe dem Blütenboden (Rezeptakulum), an dem das Blütenblatt angewachsen ist, spielt eine zentrale Rolle in der Gewinnung des Rosendufts. Das gilt sowohl für die Verwendung in der Küche als auch für die Parfümgewinnung. Folgende Duftstoffe findest du am Rezeptakulum der Blütenblätter:

Tabelle: Wichtige Duftstoffe am Rezeptakulum

Duftstoff

Geruchscharakter

Phenylethanol

Süß, frisch, blumig, honigartig            

Geraniol

Süßlich, rosig, leicht zitronig

Citronellol

Frisch, zitronig-blumig

Nerol

Grün, zart, floral

Damascenon (β-Damascenon)              

Fruchtig, likörartig, tief

Farnesol

Warm, leicht süß, weich

Hexenol / cis-3-Hexenol

Grün, pflanzlich

Die Aromen aus allen Teilen des Blütenblatts lassen sich in der Küche besonders gut mit einem Alkoholauszug oder mit heißem Wasser gewinnen. Wie uns das mit dem selbstgemachten Rosensirup gelingt, kannst du in unserem Rezeptteil lesen.

Die Rezepte für Rosensirup

Rosensirup wird in Mitteleuropa traditionell in der Patisserie und der Confiserie eingesetzt. Am bekanntesten ist sein Einsatz in hochwertigem Edelmarzipan zu Weihnachten. Die Rosennote gibt ihm einen blumig-feinen und sehr sinnlichen Geschmack und lässt es noch kostbarer erscheinen.

Mein Rosensirup-Rezept

Zutaten:

  • ungespritzte, duftende Rosenblütenblätter von 40–50 Blüten
  • 500 g Zucker
  • 500 ml Wasser
  • Saft einer Zitrone

Zubereitung:

  1. Rosenblüten vorbereiten:
    • Die Blütenblätter vorsichtig von den Blüten lösen.
    • Nicht waschen, um das Aroma nicht auszuspülen.
    • Braune Blätter aussortieren.
  2. Zuckersirup kochen:
    • Wasser und Zucker in einem Topf aufkochen, bis sich der Zucker vollständig aufgelöst hat.
    • Zitronensaft hinzufügen.
  3. Blüten einlegen:
    • Den Topf vom Herd nehmen und etwas abkühlen lassen.
    • Die Rosenblätter in den warmen Sirup geben und gut unterrühren.
    • Den Ansatz mindestens 1 Tag zugedeckt bei Raumtemperatur ziehen lassen.
  4. Abseihen & Einkochen:
    • Nach dem Ziehen die Blüten durch ein feines Sieb oder Tuch abseihen.
    • Den gefilterten Sirup nochmals aufkochen.
  5. Abfüllen:
    • Den heißen Rosensirup in sterilisierte Flaschen oder Gläser füllen.
    • Gut verschließen und kühl sowie dunkel lagern.

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Bild: Für die Zubereitung von Rosensirup werden die Blüten in noch heißem Zuckersirup eingelegt, damit sie ihre Aromen an ihn abgeben. Die Rosensorte bestimmt das Aroma, so dass sortenreine Sirupe eine interessante Erfahrung sind.

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Bild: Nicht nur die Aromen der Blüten, sondern auch ihre Farbstoffe werden an den Sirup abgegeben. So hat jeder Sirup einen charakteristischen Farbton. Von links nach rechts: ‘Adore Aroma’, ‘Baron Girod de L’Ain’, Rosa centifolia muscosa, ‘Pure Aroma’ und ‘Rose de Resht’.

Ein traditionelles Rosensirup-Rezept aus Syrien

Die Tradition, in den Familien Rosensirup selbst herzustellen, ist in der arabischen Welt sicher über 1'000 Jahre alt. Sie ist ein bedeutender Bestandteil der kulinarischen Kultur des Nahen Ostens bis heute.

Zutaten:

  • mindestens 30 frische Rosa damascena Blüten (alternativ andere Duftrosen)
  • 500 ml heißes, aber nicht kochendes Wasser
  • 400 g Zucker
  • 1 EL Zitronensaft
  • eventuell 1 TL Rosenwasser

Zubereitung:

  1. Rosenblüten vorbereiten:
    • Die Blütenblätter vorsichtig von den Blüten lösen.
    • Nicht waschen, um das Aroma nicht auszuspülen.
    • Braune Blätter aussortieren.
  2. Aufguss herstellen:
    • Die Blüten in eine große Schüssel geben.
    • Mit heißem Wasser übergießen. Zitronensaft hinzufügen.
    • Zudecken und 24–48 Stunden bei Raumtemperatur ziehen lassen.
  3. Abseihen und süßen:
    • Flüssigkeit durch ein feines Tuch abseihen und gut ausdrücken.
    • Mit Zucker in einen Topf geben. Unter Rühren auf mittlerer Hitze zum Kochen bringen.
    • 10–15 Minuten leicht köcheln, bis eine sirupartige Konsistenz entsteht.
  4. Verfeinern und Abfüllen:
    • Nach Belieben 1 TL Rosenwasser zugeben.
    • Heiß in sterile Flaschen füllen, luftdicht verschließen.
    • Kühl und dunkel lagern.

Unsere Rosensirup-Tipps:

  • Der Sirup hält sich ungeöffnet, kühl und dunkel aufbewahrt, mehrere Monate.
  • Nach dem Öffnen im Kühlschrank aufbewahren.
  • Wer intensiveren Geschmack möchte, kann auch zwei Ziehphasen machen – einmal mit Blüten, dann neue Blüten dazugeben.
  • Lecker in Mineralwasser, Prosecco, Joghurt, über Eis, Kuchen oder auf Pfannkuchen.
Wie der Rosensirup nach Westeuropa fand

Rosensirup ist keine moderne Erfindung. Die Verwendung von Rosensirup reicht mindestens bis in die Antike zurück. Belegen lässt sich der genaue Zeitraum seiner Erfindung nicht mehr. Sicher ist jedoch, dass die Mauren bei ihrer Herrschaft über Spanien (711–1492) ihre Rosenkultur mitbrachten und damit Duftrosen, Rosenwasser und die gesamte Rosenküche in Westeuropa einführten.

Ihre Küche war stark von Persien und der arabischen Welt geprägt, wo Duftrosen schon seit der Antike verwendet wurden. Unsere Rosa damascena – die Damaszener-Rose – stammt aus dieser Tradition und zählt zu den duftintensivsten Rosensorten weltweit. Ihr Name verweist noch heute auf Damaskus als Ursprungsort.

In der maurischen Küche Spaniens war Rosenwasser eine beliebte Zutat für Süßspeisen wie Reispudding, Grießbrei, Marzipan und kandierte Früchte. Diese Rezepte beeinflussten nicht nur die spanische, sondern auch die französische und mediterrane Küche.

Rosen für Sirup, Sirup-Rosen, Rosensirup,syrischer Reispudding
Bild: Reispudding, oder bei uns auch Milchreis genannt, entstand als Idee im Levante-Raum. Dort wird er meist mit Rosensirup und Rosenwasser zubereitet. Das Rezept findet ihr unten.

Über Spanien gelangten Duftrosen und das Wissen um ihre Verarbeitung nach Frankreich und Italien, wo sie die europäische Parfüm-, Garten- und Aromakultur nachhaltig prägten. Ohne die maurische Vermittlung wäre die heutige Rosenverwendung in Europa kaum vorstellbar.

Roz bel Haleeb – Reispudding mit Rosensirup

Zutaten (für 6 Portionen):

  • 240 g Rundkornreis (Milchreis oder arabischer Roz Helo)
  • etwa 1 Liter Vollmilch
  • 2 EL Zucker
  • 1 Prise Salz
  • 6 EL Rosensirup
  • Zum Garnieren: 1 EL Rosensirup als Topping je Portion, dazu gehackte Pistazien, Zimt oder getrocknete Rosenblätter

Zubereitung:

  1. Reis einweichen:
    • Den Reis über Nacht in Wasser einweichen,
    • dann abgießen und abspülen.
  2. In Milch köcheln lassen:
    • Den Reis in einen Kochtopf geben und die Milch, Kardamom, Salz und Zucker dazugeben.
    • Unter gelegentlichem Rühren etwa 20 Minuten sanft köcheln, bis der Reis weich und die Masse sämig ist.
  3. Aromatisieren:
    • Vom Herd nehmen,
    • Rosenwasser oder -Sirup unterrühren.
  4. Abkühlen und servieren:
    • In kleine Schälchen füllen, auf Zimmertemperatur abkühlen lassen,
    • anschließend kaltstellen.
  5. Garnieren:
    • Vor dem Servieren mit Rosensirup beträufeln,
    • mit Pistazien, Zimt oder Rosenblüten dekorieren.
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Mein Zitronenbaum blüht nicht - Ursachen und Pflegetipps

Zitronenbaum blüht nichtEin Zitronenbaum blüht nicht, wenn seine Standortbedingungen ungünstig sind. Weitere Gründe können im Alter des Zitronenbaums oder in seiner Herkunft liegen. In diesem Beitrag und im Video, das ihr eingebettet findet, möchte ich die Ursachen erläutern und wie Ihr die Pflege für eine üppige Blüte beim Zitronenbaum verbessern könnt. Auch den Verdelli Prozess, mit dem erfahrende Zitrusgärtner mehr Blüten erzeugen können, erkläre ich. Zitruspflanzen zum Bestpreis gibt es im Lubera Gartenshop.

Zusammenfassung

Ein ausbleibender Blütenansatz beim Zitronenbaum ist meist auf Pflege- oder Standortfehler zurückzuführen. Die Pflanze benötigt viel Licht, ausreichend Nährstoffe und eine kühle, helle Überwinterung. Denn im Winter differenziert sie ihre Blütenknospen – bei zu viel Wärme oder Dunkelheit bleibt dieser Prozess aus. Auch Laubverlust, Staunässe oder Nährstoffmangel schwächen den Baum und verhindern die Blüte. Ein weiterer häufiger Grund ist die Alternanz: Nach einem Jahr mit vielen Früchten folgt oft ein Jahr ohne Blüten, da reifende Früchte hormonell die Knospenbildung blockieren. Junge Pflanzen aus Kernen blühen oft erst nach 8 – 10 Jahren, während veredelte Exemplare schneller blühen. Wenn die Pflanzen einen optimalen Standort, regelmässiges Düngen (Mai – August), lockeres Substrat und eine sachgerechte Überwinterung bekommen, werden sie die Gärtner mit wunderschönen Blüten und köstlichen Früchten belohnen.

Zitronenbaum blüht nichtBild: Eine Zitronenblüte mit dem typischen Übergang von Purpur zu Weiss. In der Mitte die gelben Staubblätter.

Zitronenbaum blüht nicht – Ursachen

Fehler in der Pflege

Eine erschöpfte, geschwächte oder schlecht ernährte Pflanze wird ihre Energie in den Erhalt der Grundfunktionen stecken – nicht aber in die Bildung von Blüten. Für jede Pflanze – so auch für den Zitronenbaum – ist die Blüte eine grosse Anstrengung, für die optimale Bedingungen herrschen müssen. Daher ist ein häufiger Grund für die ausbleibende Zitronenblüte fehlende Energie. Der Zitronenbaum blüht nicht, weil er zu wenig Zucker gebildet hat und / oder weil ihm Nährstoffe fehlen.

Thumbnail Zitronenbaum blüht nichtVideo: In diesem Video gibt es Erklärungen und Tipps

Fehlende Differenzierung der Blütenknospen

Die sichtbare Blüte ist nur das Ergebnis von Prozessen, die deutlich früher stattfinden. Bei fast allen holzigen, fruchttragenden Pflanzen erfolgt die Blütenknospendifferenzierung zeitlich deutlich vor der Blüte. Fast alle Fruchtgehölze haben in ihrer Evolution gelernt, dass es riskant ist, die Blütenknospen sofort während des Wachstums zu bilden. Stattdessen wird zuerst der Trieb ausgebildet, erst später – auf Basis äusserer Signale – werden Blüten differenziert. Und nochmals später erscheinen die Blüten, möglichst genau zum richtigen Zeitpunkt, der die ungestörte Entwicklung der Früchte und Samen ermöglicht.

Zitruspflanzen differenzieren ihre Blütenknospen im Winter, etwa 3 bis 4 Monate vor der Blüte. In dieser Zeit reduzieren sie ihren Stoffwechsel bei Temperaturen zwischen 2 und 15 °C und bereiten sich ruhig, aber gezielt, auf die kommende Saison vor. Wenn also im Frühjahr die Blüten physisch sichtbar erscheinen, stammen sie vom Trieb des Vorjahres, der im Spätherbst zur Ruhe kam. Für eine gute Blütenknospendifferenzierung und folglich eine reiche Blüte ist eine gute Überwinterung entscheidend. Eine gut ernährte und dann sachgerecht (kühl und hell) überwinterte Zitruspflanze wird über den Winter zuverlässig Blüten fürs nächste Frühjahr differenzieren. Wenn die Pflanze schon im Herbst schwach ist, einen Teil der Blätter verloren hat oder im Winter an Staunässe leidet (zu viel Wasser), hat die Zitruspflanze kaum die Energie, in Blüten und damit in die Zukunft zu investieren. Mit am schlimmsten ist wahrscheinlich eine zu warme Überwinterung: Die Zitruspflanze kennt diese Kombination von wenig Licht und sommerlichen Temperaturen nicht und ist vollkommen «verwirrt». Soll sie jetzt wieder zu wachsen beginnen? Aber woher soll bei so wenig Licht die dafür notwendige Energie kommen? Ganz sicher wird eine so «verwirrte» Pflanze keine Blütenknospen differenzieren.

Eine detailliertere Erklärung über die Blütenknospendifferenzierung in Zitruspflanzen findet ihr in diesem Gartenbuchartikel: Wann und wo entstehen die Zitrusblüten – und welche Folgen hat das für Kultur und Rückschnitt nördlich der Alpen?

Alternanz: Fruchtreife im Winter – Blockade für neue Blüten

Ein weiterer Grund für das Ausbleiben der Blüte liegt in der sogenannten Alternanz, also der natürlichen Ertragsschwankung, die auch bei Zitrusbäumen auftritt: Ein Jahr mit hoher Fruchtlast kann das folgende Blütenjahr (und auch den zukünftigen Ertrag) schwächen. In der Folge wechseln sich Jahre mit sehr hohen Erträgen mit Jahren fast ohne Früchte ab. Verstärkt wird dieser Effekt durch den besonders langen Fruchtzyklus der Zitronenbäume – von der Blüte bis zur Reife vergehen oft 9 bis 12 Monate, sodass im Winter oder Frühjahr noch reifende Früchte aus dem Vorjahr an der Pflanze hängen. Deren Samen bilden pflanzliche Hormone (v. a. Gibberelline), die die Differenzierung neuer Blütenknospen hemmen. Besonders betroffen sind samenreiche Sorten, während kernlose Typen wie Clementinen tendenziell weniger unter der Alternanz leiden.

Fehlendes Licht

Zitronenbäume stammen wie alle Zitruspflanzen aus den Subtropen und Tropen und haben sich daher an eine hohe Sonneneinstrahlung angepasst. Das bedeutet, dass sie für ihre Vegetation eine hohe Zahl an Sonnenstunden benötigen. Bleibt die Zahl der Sonnenstunden zu gering, kann das Wachstum eingeschränkt werden. Dabei geht es um das direkte Sonnenlicht: Fällt dieses durch Fensterglas, wird die Lichtenergie erheblich reduziert. Auch normale künstliche Beleuchtung reicht nicht aus, um den Lichtenergiebedarf der Pflanzen zu decken.

Bei einigen Zitruspflanzen – so etwa bei der beliebten Kumquat – ist der Bedarf an Energie sogar so hoch, dass bei ihr die Blüte hierzulande regelmässig nur alle zwei Jahre erscheint. Man spricht in diesem Fall von alternierender Blüte. Ursache ist auch hier der Energiebedarf der Pflanze, der nach der Frucht zunächst eine Pause und Regeneration erfordert, bis es im Jahr darauf erneut zur Blüte kommt.

Zitronenbaum blüht nichtBild: Wenn der Zitronenbaum wieder blüht, folgen auch schon bald herrliche Zitronen, die Ihr ernten könnt.

Fehlende Blätter oder Nährstoffe

Schwierig kann es mit der Blüte auch werden, wenn die Pflanze im Winterquartier die Blätter verloren hat. Insgesamt wird dadurch das Wachstum der Pflanzen und damit auch der Blüten eingeschränkt. Der Zitronenbaum blüht nicht, wenn weiter die Nährstoffe in der Erde verbraucht sind oder die Wurzeln aufgrund von Staunässe nur eingeschränkt funktionieren. Auch dann fehlt es der Pflanze an Nährstoffen für die Blüte.

Der Zitronenbaum blüht nicht – Alter und Herkunft

Neben der Pflege spielen auch die Sortenwahl und entwicklungsbiologische Faktoren wie die Juvenilität eine Rolle. Der Zitronenbaum bekommt keine Blüten, wenn er noch sehr jung oder dauerhaft unfruchtbar ist. Bei diesen Ursachen stellt sich die Frage nach der Herkunft Eures Zitronenbaums.

Wo kommen die kleinen Zitronenbäume her?

Ein Zitronenbaum kann entweder generativ oder vegetativ vermehrt werden. Bei der generativen, also der geschlechtlichen Vermehrung wird der Zitronenbaum selbst gezogen, die Grundlage sind Zitronenkerne, die einer Zitronenfrucht entnommen werden. Bei der vegetativen Vermehrung werden Stecklinge gebildet. Diese werden entweder direkt eingepflanzt oder als Edelreiser auf eine Wurzelunterlage veredelt. Wenn man einen Zitronenbaum veredeln will, wird eine robuste Wurzelunterlage – häufig Poncirus trifoliata oder Citrus aurantium – mit dem Edelreis, einem Zweig einer älteren Zitrone, verbunden. Bei der vegetativen Vermehrung entsteht eine neue Pflanze als 'Klon' der Mutterpflanze. Durch das Verwenden eines Edelreises einer bereits fruchttragenden Pflanze wird gewährleistet, dass auch die neue Pflanze Früchte trägt.

Zitronenbaum blüht nichtBild: Ein gesunder, älterer Zitronenbaum trägt Zitronen in Hülle und Fülle.

Juvenilität – die Rolle des Alters

Zitruspflanzen blühen nicht, wenn sie nicht veredelt, also selbst gezogen und noch zu jung sind. Wie bei den allermeisten Lebewesen gibt es einen Zeitpunkt der 'Geschlechtsreife', der mit einer ausreichenden Grösse von Wurzelapparat und Laub verbunden ist. Nördlich der Alpen ist der Zeitpunkt der Geschlechtsreife später als im Süden, da die Zitronenbäume hier aufgrund geringerer Wärme und geringeren Lichts langsamer wachsen. Ein Erfahrungswert für die erste Blüte liegt bei ca. 8 Jahren nach der Keimung. Dieser Wert kann aber – je nach Bedingungen – stark schwanken.

Bei einer veredelten Pflanze, die ja in der Krone aus einem bereits geschlechtsreifen Zweig entstanden ist, dürfte ein Ausbleiben der Blüte aus Altersgründen nicht vorkommen

Zitronenbaum blüht nichtBild: Rote Zitronen mit ersten Blütenknospen.

Die Rolle der genetischen Herkunft

In einigen unerfreulichen Fällen bleibt die Blüte bei selbstgezogenen Zitrusbäumen dauerhaft aus. Leider muss dann davon ausgegangen werden, dass die Pflanze unfruchtbar ist. Das kommt manchmal vor, wenn der Kern, aus dem der Zitronenbaum gezogen wurde, von hybriden, also gekreuzten Elternpflanzen stammt.

Der Zitronenbaum blüht nicht – die Pflege

Wenn die Blütezeit der Zitrone im April und Mai ansteht und bei Euch die Blüten ausbleiben, kann es also am Alter, der Vererbung oder an Pflegeproblemen liegen. Letztere kann man am leichtesten beseitigen. Wo die Zitronenbäume blühen, haben sie meistens gute bis ideale Standortbedingungen.

Zitronenbaum blüht nichtBild: Aus jeder Blüte wird bei einer gesunden Zitrone auch ein kleiner Fruchtansatz.

Zitronenbaum pflegen – die wichtigsten Massnahmen

Zitronenbäume benötigen von April bis November einen sonnigen, warmen und geschützten Platz unter freiem Himmel. Sie brauchen die direkte Sonneneinstrahlung, bei der es auf jeden Strahl ankommt. Achtet also darauf, wann und wie Euer Zitronenbaum beschattet wird. Nur wenn der Zitronenbaum so lange wie möglich unter freiem Himmel an einem sonnigen Standort steht, bekommt er genug Licht für die Photosynthese und bildet Zucker als Energie, die dann auch für die Blütenbildung genutzt werden kann.

So anspruchsvoll Zitronenbäume beim Licht sind, so anspruchslos sind sie bei der Versorgung mit Wasser. Gegossen werden sollte stets nur dann, wenn die oberen 20 % der Erde im Topf trocken ist. Ein Zitrusdünger wird in der Wachstumszeit von Mai bis August benötigt. Umtopfen solltet Ihr den Zitronenbaum alle zwei bis drei Jahre, die verwendete Erde sollte durchlässig sein. Staunässe muss unbedingt vermieden werden, der Topf braucht also zwingend ein Abflussloch. In der Unterschale darf kein Wasser stehen bleiben.

Die Überwinterung des Zitronenbaums

Zitronenbäume sind – wie die meisten klassischen Zitruspflanzen – nicht winterhart und vertragen nur leichten Frost. Sie müssen also im Kübel eingepflanzt werden und im späten Herbst in ein frostfreies Winterquartier. Ideal ist dieses, wenn es um die 5 °C kühl ist. Dann kommt die Zitrone in die Winterruhe und braucht weniger Licht. Sie darf aber nicht im Dunkeln stehen, entweder gibt es ein Fenster im Winterquartier oder eine Pflanzenbeleuchtung.

Während der Überwinterung benötigt die Pflanze nur sehr wenig, in der Regel nur einmalig, Wasser. Dünger benötigt sie überhaupt nicht. Am Ende der Überwinterungszeit, das ca. Ende März, Anfang April liegt, kann der Zitronenbaum umgetopft und – wenn nötig – ganz moderat und vorsichtig geschnitten werden. Zum Thema Zitrusbaum schneiden, findet Ihr hier eine umfassende Anleitung.

Der Verdelli Prozess

Der Verdelli Prozess ist eine traditionelle Methode, um die Blüte beim Zitronenbaum zu fördern. Dabei wird der Zitronenbaum im Sommer ca. vier Wochen nicht gegossen. Anschliessend wird die Pflanze mehrfach sehr intensiv gewässert und gedüngt. Dieses führt zu einer überdurchschnittlich späten Blüte, die im nächsten Jahr zu einer reicheren Ernte führt.

Kleinere Pflanzen, die man aus dem Topf nehmen kann, sollten beim Verdelli Verfahren solange in Wasser getaucht werden, bis der Wurzelballen ganz vollgesogen ist. Die Prozedur kann dann am übernächsten Tag noch einmal wiederholt werden.

Der Verdelli Prozess ist nicht ohne Risiko: das Austrocknen des Zitronenbaums darf nicht zum Absterben von Blättern führen. Wenn es ohnehin heiss und trocken ist, dauert die Trockenphase also entsprechend kürzer als bei einem kühleren und feuchteren Sommer. Ein guter Indikator für die Trockenheit sind sich einrollende Blätter.

Euer Zitronenbaum blüht, bekommt aber keine Früchte? Dann dürfte dieser Beitrag für Euch interessant sein.

Fazit

Wer seine Pflanze gut kennt, regelmäßig beobachtet und auf die genannten Faktoren achtet, kann durch gezielte Massnahmen die Chance auf eine reiche Zitronenblüte deutlich erhöhen – ob mit klassischer Pflege oder durch fortgeschrittene Tricks wie die Sommer-Trockenbehandlung.

Mein Zitronenbaum blüht nicht – die wichtigsten Ursachen

Ursache Erklärung Massnahme zur Behebung
Keine Differenzierung von Blütenknospen    
Alternanz Nach sehr fruchtreichen Jahren folgt oft ein Jahr mit wenigen oder keinen Blüten und Früchten. Früchte rechtzeitig ernten, gute Nährstoffversorgung sicherstellen
Fruchtreife im Winter Früchte im Winter hemmen durch hormonelle Signale die Bildung neuer Blütenknospen, was zu Alternanz führen kann. Früchte rechtzeitig ernten, gute Nährstoffversorgung sicherstellen
Standort- und Pflegeprobleme    
Fehlendes Licht Zitruspflanzen benötigen viele Sonnenstunden und direkte Einstrahlung. Lichtmangel führt zu Energiemangel. Den sonnigsten Standort im Freien (März bis November) wählen, ggf. Zusatzlicht im Winterquartier.
Fehlende Blätter Ein zu warmer und zu dunkler Standort kann zum Abwurf der Blätter führen, was ebenfalls zu Energiemangel führt. Laubverlust vermeiden durch helles, kühles Überwintern (5–12 °C); Pflege verbessern.
Nährstoffmangel Wenn die Pflanze nicht ausreichend mit Nährstoffen versorgt ist, kann sie keine Energie für die Blütenbildung aufbringen. Regelmässig mit Zitrusdünger düngen (Mai–August), alle 2–3 Jahre umtopfen.
Staunässe / Wurzelprobleme Stehendes Wasser führt zu Wurzelfäule, was die Nährstoffaufnahme erschwert Lockeres Substrat verwenden, Topf mit Abzugslöchern, Drainage.
Ungeeignete Überwinterung Zu warme, dunkle oder zu nasse Bedingungen im Winter verhindern die Blütenknospendifferenzierung. Kühl (2–10 °C), hell, trocken überwintern; keine Düngung, kaum gießen.
Alter und Herkunft    
Juvenilität Selbstgezogene Zitronen aus Kernen brauchen oft 6–10 Jahre zur ersten Blüte. Bei Jungpflanzen Geduld haben oder veredelte Pflanzen kaufen.
Genetische Unfruchtbarkeit Manche Zitrus-Hybriden haben unfruchtbare Nachkommen. Auf veredelte, blühfähige Sorten zurückgreifen (z. B. Lubera-Sorten).

 
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Unsere neuesten Videos

Diese Woche geht es in unseren Videos um den richtigen Feigenschnitt und die frühen Pointillasorten 'Cherrific Multi' und 'Cherrific Big'

Wie schneidet man Feigenbäume richtig? Und was sind Sommerfeigen, Herbstfeigen und Twotimer-Feigen? In diesem Video erklärt Markus Kobelt von Lubera anschaulich die Unterschiede zwischen den Feigentypen und gibt praxisnahe Tipps zum richtigen Schnitt für jede Sorte. Am Beispiel der Sorten Osborn Prolific und Bella Brunetta Rossa zeigt Markus, dass sich Sommer- und Herbstfeigen am Stadium der Fruchtentwicklung unterscheiden lassen. Sommerfeigen bilden ihre Fruchtansätze schon im Vorjahr an den Trieben. Diese Fruchtansätze überwintern und reifen schon früher im Sommer aus. Herbstfeigen bilden sich an den frischen Trieben im Frühjahr und reifen noch im selben Jahr im Herbst aus. Twotimer-Feigensorten bilden beide Arten von Früchten und können bei guten Bedingen sogar zweimal im Jahr Früchte tragen. Dieser Unterschied ist wichtig, will man seine Feige schneiden, Sommerfeigen sollten im Vorjahr möglichst wenig geschnitten werden um nicht die Triebspitzen zu entfernen an denen sich die Sommerfeigen schon gebildet haben. Herbstfeigen hingegen kann man stark zurückschneiden um möglichst viel Wachstum im Frühjahr zu fördern. Und bei den Twotimer-Feigen muss man wohl einen Kompromiss finden...

Thumbnail Feigenschnitt In nächsten Video stellt euch Markus Kobelt die exklusiven Lubera-Originale 'Cherrific Multi' und 'Cherrific Big' vor – zwei aussergewöhnliche Sorten der Eleagnus multiflora oder auch Ölweide, auch bekannt als Pünktchenbeeren oder frühe Pointillas. Schon Anfang Juni reif, überraschen diese Beeren mit einem süss-sauren, leicht astringierenden Geschmack und einer Fülle an Vitamin C und Lycopin – bekannt aus der Tomate und geschätzt für seine antioxidative Wirkung. Erfahrt mehr über die erstaunliche Fähigkeit dieser Pflanze, Stickstoff im Boden zu binden und die gute Eignung dieser Pflanzen für Permakultur- und Polykulturgärten. Markus zeigt euch im Vergleich die kompakte 'Cherrific Multi' mit vielen kleinen Beeren und die eindrucksvolle 'Cherrific Big' mit besonders grossen Früchten. Diese Beeren sind nicht nur gesund für den Körper, sondern auch gesund für den Boden und zudem noch ein optisches Highlight im Garten – und ein echter Geheimtipp für alle, die auf der Suche nach seltenem, robustem Beerenobst sind!

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Dickmaulrüssler erkennen & bekämpfen: So stoppst du den Plagegeist

Dickmaulrüssler, Otiorhynchus sulcatus, Rhododendron, SchadbildLöchrige Blätter, schlappe Pflanzen und der Übeltäter bleibt unsichtbar? Die Dickmaulrüssler-Käfer treiben nachts ihr Unwesen auf den Blättern, während ihre Larven dauerhaft im Boden an den Wurzeln schaden. Wie du die heimlichen Plagegeister frühzeitig erkennst, was wirklich hilft und warum Absammeln, Nützlinge und Nematoden deine besten Verbündeten sind — hier erfährst du es.

Zusammenfassung

  • Der Dickmaulrüssler (Otiorhynchus sulcatus) schädigt Blätter und Wurzeln: Die Käfer sind nachtaktiv und fressen an den Blättern, die Larven fressen dauerhaft im Boden an den Wurzeln.
  • Typisch sind sauber ausgestanzte Buchten am Blattrand, vor allem an Rhododendren, Kirschlorbeer, Erdbeeren, Stauden, Hortensien, Rosen und Kübelpflanzen.
  • Im Boden schädigen die Larven Wurzeln und Knollen, vor allem bei jungen Pflanzen und Topfkulturen mit begrenztem Wurzelraum.
  • Schon wenige Weibchen reichen für eine rasche Ausbreitung, da sie sich ohne Befruchtung fortpflanzen.
  • Wer früh kontrolliert, entdeckt Fraßspuren rechtzeitig und kann Käfer nachts mit Taschenlampe oder morgens unter Brettern und Töpfen absammeln.
  • Die Larven lassen sich biologisch mit Nematoden (Heterorhabditis bacteriophora) bekämpfen, Nützlinge wie Igel, Laufkäfer, Spitzmäuse und Vögel helfen zusätzlich.
  • Mulch, dichte Bodendecker und stehende Töpfe bieten Rückzugsorte – wer hier reduziert, macht es dem Schädling schwer. Beim Pflanzenkauf unbedingt den Wurzelballen kontrollieren.
  • Chemie hat im Garten nichts verloren. Biologische und mechanische Maßnahmen wie Nematoden, Absammeln und Nützlingsförderung halten den Dickmaulrüssler zuverlässig in Schach.

Was ist der Dickmaulrüssler?

Kennst du das? Deine Rhododendren, Erdbeeren oder der Kirschlorbeer sehen aus, als hätte jemand mit der Lochzange am Blattrand geübt. Sauber ausgeschnittene Kerben zieren plötzlich das Laub. Wer dahintersteckt? In vielen Fällen der Dickmaulrüssler – genauer gesagt: der Gefurchte Dickmaulrüssler (Otiorhynchus sulcatus). Ein unscheinbarer, kleiner Kerl aus der Familie der Rüsselkäfer (Curculionidae). Tagsüber bleibt er gut versteckt in Bodenritzen, unter Töpfen, Steinen oder Mulch. Erst mit Einbruch der Dunkelheit wird er munter und klettert auf seine Futterpflanzen.

Der Dickmaulrüssler stammt ursprünglich aus Europa und hat sich längst in Gärten, Baumschulen und Gewächshäusern von Deutschland, der Schweiz und Mitteleuropa breitgemacht. In den letzten Jahren ist er vielerorts regelrecht zum Dauergast geworden – nicht nur im Beet, sondern auch auf Balkonen und in Pflanzkübeln. Und weil die Weibchen keine Männchen zur Fortpflanzung brauchen (Stichwort: »Parthenogenese«), reichen schon wenige Tiere aus, um den Garten über Jahre hinweg zuverlässig zu besiedeln.

Dickmaulrüssler, Otiorhynchus sulcatus, adulter KäferBild: Gefurchter Dickmaulrüssler (Otiorhynchus sulcatus)

Verschiedene Dickmaulrüssler-Arten im Garten

Auch wenn der Gefurchte Dickmaulrüssler (Otiorhynchus sulcatus) mit Abstand der bekannteste Vertreter ist, kommen im Garten noch weitere Dickmaulrüssler-Arten vor. Dazu zählen z. B. der Braune Dickmaulrüssler (Otiorhynchus ovatus), der Garten-Dickmaulrüssler (Otiorhynchus singularis) und einige regionale Arten.

Sie unterscheiden sich geringfügig in Aussehen, Lebensweise und bevorzugten Wirtspflanzen, doch das Schadbild bleibt ähnlich: Buchtenfraß an den Blättern und Larvenschäden an den Wurzeln. Auch die Bekämpfungsmethoden sind bei allen Arten weitgehend identisch, sodass Hobbygärtner sich nicht auf eine exakte Artbestimmung verlassen müssen. Wichtig bleibt: frühzeitig beobachten und konsequent handeln.

Dickmaulrüssler, Otiorhynchus salicicola an Kirschlorbeer, Käfer versteckt mit leichtem SchadbildBild: Bei diesem Dickmaulrüssler handelt es sich vermutlich um Otiorhynchus ovatus. Allen Dickmaulrüsslern eigen ist, dass sie hauptsächlich nachtaktiv sind.

Dickmaulrüssler erkennen – Käfer und Larven im Blick

Die erwachsenen Dickmaulrüssler sind auf den ersten Blick eher unauffällige kleine Käfer. Ihre Körperfarbe reicht von dunkelbraun bis hin zu glänzend schwarz. Auffällig sind bei näherem Hinsehen die punktartigen, helleren Flecken auf den Flügeldecken, die den Käfern ein leicht gesprenkeltes Erscheinungsbild verleihen. Ihr Körperbau wirkt insgesamt kompakt und gedrungen, typisch ist der nach unten gebogene, rüsselförmige Kopf, dem die Rüsselkäfer ihren Namen verdanken. Mit einer Länge von etwa 7 bis 10 Millimetern sind sie zwar klein, aber durchaus gut mit dem bloßen Auge zu erkennen… wenn man weiß, wo man suchen muss.

Besonders markant sind die kräftigen, verhältnismäßig kurzen Beine der Käfer, mit denen sie sich sicher an Blättern, Stängeln oder Ritzen im Boden festklammern. Fliegen können Dickmaulrüssler nicht. Tagsüber bleiben sie versteckt – unter Steinen, in Erdrissen, unter Mulch, Bodendeckern oder in Pflanztöpfen. Erst mit Einbruch der Dämmerung werden sie aktiv und klettern an den Pflanzen empor, um an Blättern und Knospen zu fressen.

Dickmaulrüssler, Otiorhynchus sulcatus, adulter KäferBild: Die nachtaktiven Dickmaulrüssler sind zwar flugunfähig, klettern aber erstaunlich geschickt an Pflanzen hoch – selbst glatte Oberflächen sind kein Problem.

Die Larven bleiben unseren Augen dagegen meist völlig verborgen, da sie tief im Boden leben. Sie sind beinlos, weißlich bis cremefarben, teils leicht gelblich und besitzen eine glänzend braune Kopfkapsel. Ihr weicher, leicht durchscheinender Körper ist gebogen, oft in charakteristischer C-Form eingerollt. Die Larven erreichen Größen von bis zu 10 Millimetern. Ihre bevorzugte Lebens- und Fraßzone befindet sich direkt an den Wurzeln und Knollen der Pflanzen, wo sie im Verborgenen die eigentlich gravierenden Schäden anrichten. Während die Käfer nur an den Blättern knabbern, zerstören die Larven nach und nach das Wurzelwerk – oft mit fatalen Folgen für die betroffenen Pflanzen.

Wie lebt und vermehrt sich der Dickmaulrüssler?

Der Dickmaulrüssler lebt weitgehend im Verborgenen und bleibt vielen Gärtnern lange unbemerkt. Tagsüber bleibt er versteckt und wird erst in der Dämmerung aktiv. Dann klettern die flugunfähigen Käfer geschickt an den Pflanzen empor und machen sich über die Blätter her. Ihre kurzen, kräftigen Beine helfen ihnen dabei, auch an glatten Oberflächen sicheren Halt zu finden.

Was den Dickmaulrüssler zusätzlich so anpassungsfähig macht: Die Weibchen benötigen für die Fortpflanzung kein Männchen. Sie legen ihre Eier ohne Befruchtung direkt in die obere Bodenschicht, bevorzugt in lockere, feuchte Erde nahe der Wurzeln ihrer Wirtspflanzen. Aus den Eiern schlüpfen nach wenigen Wochen die Larven. Zunächst ernähren sich diese von feinen Wurzelhaaren, später bohren sie sich in kräftigere Wurzeln und Knollen vor. Dabei richten sie zunehmend größere Schäden an, je weiter sie sich entwickeln.

Die gesamte Entwicklung vom Ei bis zum erwachsenen Käfer dauert mehrere Monate und hängt stark von Temperatur und Bodenbedingungen ab. In Mitteleuropa bildet der Dickmaulrüssler in der Regel eine Generation pro Jahr aus. In besonders milden oder geschützten Lagen können auch zwei Generationen möglich sein. Die Larven überwintern tief im Boden, geschützt vor Frost und Witterung, bevor sie sich im Frühjahr verpuppen. Nach Abschluss der Puppenruhe schlüpfen dann die neuen Käfer und beginnen ihren nächtlichen Streifzug von Neuem.

Dickmaulrüssler, Otiorhynchus sulcatus, adulter Käfer, GrössenvergleichBild: Weibliche Dickmaulrüssler brauchen kein Männchen, um sich zu vermehren. Schon ein einzelnes Tier kann Hunderte Eier legen und so eine ganze Population starten.

Befall erkennen und Schadbild richtig deuten

Ein Dickmaulrüssler-Befall bleibt oft lange unbemerkt, denn Käfer und Larven leben gut versteckt. Erste Hinweise liefern meist die typischen Fraßspuren an den Blatträndern: bogenförmig, sauber ausgeschnittene Buchten, besonders auffällig an festen, ledrigen Blättern. Da die Käfer nachtaktiv sind, kontrollierst du am besten abends direkt an den Pflanzen – eine Taschenlampe hilft dir dabei. Alternativ kannst du abends einfache Verstecke wie Bretter oder Tontöpfe auslegen und morgens die darin versteckten Käfer absammeln.

Dickmaulrüssler, Otiorhynchus sulcatus, SchadbildBild: Frassspuren des Dickmaulrüsslers sind recht eindeutig: Die vom Rand her buchtig ausgeschnittenen Löcher sind im Gegensatz zum Wurzelfrass aber eher kosmetischer Natur...

Während sich die Schäden an den Blättern oft auf optische Mängel beschränken, entsteht der eigentliche Schaden im Boden: Die Larven fressen zunächst feine Wurzelhaare, später sogar dickere Wurzeln und Knollen. Dadurch wird die Wasser- und Nährstoffaufnahme empfindlich gestört. Junge oder frisch gepflanzte Gewächse reagieren schnell: Sie kümmern, zeigen Wachstumshemmungen, vergilben oder welken plötzlich trotz feuchter Erde. Vor allem Kübelpflanzen mit begrenztem Wurzelraum können schwer geschädigt werden und schlimmstenfalls komplett eingehen.

Tückisch ist, dass die Schäden unter der Erde lange unbemerkt bleiben. Bei Verdacht – etwa bei plötzlichem Welken oder Kümmerwuchs – lohnt es sich, den Wurzelbereich vorsichtig freizulegen. Dort findest du häufig die weißlich bis cremefarbenen, gekrümmten Larven des Dickmaulrüsslers direkt an den Wurzeln.

Lieblingspflanzen vom Dickmaulrüssler

Der Dickmaulrüssler zeigt sich in seiner Pflanzenwahl erstaunlich vielseitig. Besonders häufig trifft es immergrüne Gehölze wie Rhododendren (Rhododendron spp.), Kirschlorbeer (Prunus laurocerasus), Eiben (Taxus baccata) und Zwergmispeln (Cotoneaster spp.), die ihm mit ihren festen, ledrigen Blättern ideale Fraßpflanzen bieten. Doch auch zahlreiche Stauden und Blühpflanzen stehen auf seinem Speiseplan, darunter Hortensien (Hydrangea spp.), Rosen (Rosa spp.), Purpurglöckchen (Heuchera spp.), Bergenien (Bergenia spp.), Pfingstrosen (Paeonia spp.), Chrysanthemen (Chrysanthemum spp.), Begonien (Begonia spp.), Engelstrompeten (Brugmansia spp.) und Efeu (Hedera helix). Selbst vor Kulturpflanzen wie Erdbeeren (Fragaria x ananassa), Weinreben (Vitis vinifera) und verschiedenen Beerensträuchern macht der Dickmaulrüssler nicht halt.

Besonders gefährdet sind junge, frisch gesetzte Pflanzen sowie Kübel- und Topfkulturen. In den lockeren Substraten finden die Weibchen ideale Bedingungen für die Eiablage, während die Larven durch ihre Wurzelschäden schnell gravierende Kümmererscheinungen hervorrufen können. Ältere, gut eingewurzelte Pflanzen stecken den typischen Buchtenfraß der Käfer an den Blättern dagegen meist deutlich besser weg. Zwar hinterlassen die bogenförmig ausgenagten Blattränder ein unschönes Bild, doch auf kräftige Pflanzen wirken sich diese Schäden in der Regel nur optisch, nicht aber wachstumshemmend aus.

Dickmaulrüssler in Kübelpflanzen – Gefahr auf Balkon und Terrasse

Besonders problematisch wird der Dickmaulrüssler in Topf- und Kübelpflanzen. Die lockeren, gut durchlüfteten Substrate und der begrenzte Wurzelraum bieten ideale Bedingungen für die Eiablage der Käfer und die Entwicklung der Larven. Zudem fällt Wurzelschaden hier schneller ins Gewicht: Bereits wenige Larven können bei Topfpflanzen massive Kümmer- und Welkesymptome verursachen.

Beim Kauf neuer Kübelpflanzen lohnt sich daher ein genauer Blick auf die Wurzeln. Schon beim Umtopfen können Larven entdeckt und entfernt werden. Regelmäßiges Umtopfen, Substratwechsel und Kontrolle der Wurzelballen helfen, einen Befall frühzeitig zu erkennen oder gar nicht erst entstehen zu lassen.

Terrasse, Balkon, grosse Pflanzkübel, TrögeBild: Besonders gefährdet: In lockeren Substraten von Kübelpflanzen, oft gut versteckt, finden die Weibchen ideale Bedingungen zur Eiablage – regelmäßiges Umtopfen beugt Befall vor.

Wer auf Balkonen und Terrassen Dickmaulrüssler entdeckt, sollte schnell reagieren: Larven in Töpfen lassen sich gut mit Nematoden bekämpfen, erwachsene Käfer können nachts abgesammelt werden. Gerade auf kleiner Fläche lassen sich so gute Erfolge erzielen.

So machst du es dem Dickmaulrüssler schwer

Einen Befall vollständig zu verhindern, ist im Garten kaum möglich. Doch mit einigen gezielten Maßnahmen lässt sich der Dickmaulrüssler von Anfang an eindämmen und seine Ausbreitung deutlich verlangsamen.

Versteckmöglichkeiten reduzieren

Der Dickmaulrüssler liebt schattige, geschützte Verstecke am Boden. Mulchschichten, dichte Bodendecker, abgestellte Töpfe oder Untersetzer bieten ihm tagsüber ideale Rückzugsorte. Wer Mulch nur sparsam und gezielt einsetzt, dichte Bodendecker regelmäßig lichtet und Untersetzer oder Töpfe immer wieder kontrolliert, nimmt den Käfern viele dieser Tagesverstecke. Auch Laub- und Komposthaufen in unmittelbarer Nähe gefährdeter Pflanzen sollten regelmäßig umgeschichtet werden.

Pflanzenkontrolle bereits beim Kauf

Viele Dickmaulrüssler gelangen über bereits befallene Containerware in den Garten. Deshalb lohnt es sich, beim Kauf neuer Pflanzen den Wurzelballen genau unter die Lupe zu nehmen. Auffällige Fraßspuren an den Blättern oder ein instabiler, locker sitzender Wurzelballen können Hinweise auf Larvenbefall im Topf sein. Wer hier aufmerksam ist, spart sich später oft viel Ärger im Beet.

Natürliche Gegenspieler: Die besten Helfer gegen den Dickmaulrüssler

Ganz ohne natürliche Gegenspieler wäre der Dickmaulrüssler längst noch problematischer. Im naturnahen Garten übernehmen Nützlinge wichtige Aufgaben bei der Regulation der Dickmaulrüssler-Population. Igel, Laufkäfer, Spitzmäuse und auch einige Vogelarten fressen sowohl Larven als auch adulte Käfer mit großer Vorliebe – vor allem im Boden, wo die eigentlichen Schäden entstehen. Besonders Laufkäfer gelten als effektive Larvenjäger, da sie den Boden aktiv durchstreifen. Auch Spitzmäuse wühlen regelmäßig in der Erde auf der Suche nach Nahrung und erwischen dabei viele Larvenstadien.

Damit sich diese tierischen Helfer dauerhaft ansiedeln, braucht es strukturreiche, naturnahe Gartenbereiche: Laubhaufen, Steinmauern, Hecken, Trockenmauern und ungestörte Ecken schaffen wertvollen Lebensraum. Gleichzeitig solltest du auf den Einsatz von breit wirkenden Insektiziden verzichten, um Nützlinge nicht unbeabsichtigt zu schädigen. Pestizidfreies Gärtnern, vielfältige Bepflanzung und ein lebendiger Boden schaffen langfristig stabile Verhältnisse – auch gegen den Dickmaulrüssler.

Frühzeitige Kontrolle zahlt sich aus

Je früher ein Befall erkannt wird, desto leichter lässt er sich eindämmen. Wer regelmäßig seine Pflanzen kontrolliert und schon bei ersten Fraßspuren aktiv wird, verschafft sich einen entscheidenden Vorteil.

Bodenpflege nicht vergessen

Ein lockerer, gut durchlüfteter Boden erschwert den Larven das Überleben. Regelmäßiges oberflächliches Lockern des Substrats reduziert den Sauerstoffmangel in verdichteten Zonen und macht den Lebensraum für die Larven unattraktiver. Gleichzeitig lassen sich beim Lockern eventuell bereits vorhandene Larven frühzeitig entdecken.

Dickmaulrüssler bekämpfen: Was tun bei Befall?

Ist der Dickmaulrüssler erst einmal da, hilft vor allem eines: Geduld und konsequentes Vorgehen über mehrere Monate. Denn sowohl die Käfer als auch die Larven müssen in den Blick genommen werden.

Käfer absammeln: Den ersten Schritt machen

Die erwachsenen Käfer lassen sich am einfachsten mechanisch reduzieren. Da sie nachtaktiv sind, lohnt sich das Absammeln vor allem in der Dämmerung oder nachts. Mit einer Taschenlampe findest du die Käfer problemlos auf den Blättern und kannst sie direkt absammeln. Eine einfache, aber sehr wirkungsvolle Methode sind zudem sogenannte Käferfallen: Umgedrehte Bretter, Tontöpfe oder Holzstücke werden abends ausgelegt und morgens kontrolliert. Die Käfer suchen diese Verstecke tagsüber gerne auf und können so problemlos abgesammelt werden. Durch regelmäßiges Absammeln wird die Anzahl der Weibchen reduziert, was wiederum die Eiablage und die nächste Larvengeneration eindämmt.

Übrigens: Mir ist beim nächtlichen Absammeln schon manch eigenartiger Gartenbewohner begegnet – von Igeln bis zu verschlafenen Fröschen. Das entschädigt definitiv für die nächtliche Extratour im Garten!

Merke: Erwachsene Dickmaulrüssler leben typischerweise mehrere Monate. Da die Weibchen kontinuierlich Eier legen, ist konsequentes Absammeln wichtig, um eine starke Larvengeneration zu verhindern. Bleib deshalb dran – regelmäßige Kontrollen zahlen sich aus!

Larven biologisch bekämpfen: Nematoden als Spezialisten

Während das Absammeln nur gegen die Käfer wirkt, braucht es für die Larven im Boden einen anderen Ansatz. Hier haben sich parasitäre Nematoden der Art Heterorhabditis bacteriophora bewährt. Diese mikroskopisch kleinen Fadenwürmer dringen aktiv durch Körperöffnungen wie Mund, After oder Atemöffnungen in die Dickmaulrüssler-Larven ein und geben dort symbiotische Bakterien ab. Diese Bakterien vermehren sich rasch und führen innerhalb kurzer Zeit zum Tod der Larven. Die Nematoden nutzen die abgestorbenen Larven anschließend als Nahrung und Brutstätte, bevor sie sich auf die Suche nach neuen Larven machen. Für Menschen, Haustiere und Pflanzen sind diese nützlichen Helfer dabei vollkommen ungefährlich.

Die Ausbringung erfolgt am besten zwischen Ende April und Ende September, sobald die Bodentemperaturen dauerhaft über 10 °C liegen. Wichtig für den Erfolg ist ein gut durchfeuchteter Boden und eine gleichmäßige Verteilung der Nematodenlösung. Da die Larvenentwicklung mehrere Monate dauert, sollte die Behandlung über mindestens zwei Jahre hinweg jährlich wiederholt werden, um auch später schlüpfende Larvenstadien sicher zu erwischen.

Nematoden einsetzen – das musst du beachten

  • Der Boden sollte gut feucht, aber nicht staunass sein – am besten gießt du die Fläche einen Tag vor der Anwendung gründlich.
  • Optimal sind Temperaturen zwischen 12 °C und 25 °C. Setze Nematoden deshalb idealerweise abends aus, um direkte Sonneneinstrahlung und Austrocknung zu vermeiden.
  • Nach dem Ausbringen den Boden in den nächsten Tagen konstant feucht halten, um den Nematoden eine optimale Umgebung zu bieten.

Chemie im Garten? Keine Option für mich!

Chemische Pflanzenschutzmittel gegen Dickmaulrüssler spielen im naturfreundlichen Haus- und Kleingarten keine Rolle mehr – und das ist auch gut so! Für mich persönlich kommen solche Mittel ohnehin nicht infrage, denn ich möchte keine unnötigen Risiken für Mensch, Tier oder Umwelt eingehen. Zudem sind viele Präparate inzwischen aus guten Gründen verboten oder für den Hobbybereich nicht empfehlenswert. Und warum auch Chemie einsetzen, wenn Käfer und Larven mit biologischen und mechanischen Methoden wie Nematoden, Absammeln und Nützlingsförderung wunderbar und zuverlässig unter Kontrolle gehalten werden können? Der naturnahe Weg funktioniert und ist dabei auch noch sympathischer und nachhaltiger.

Hausmittel gegen den Dickmaulrüssler

Wenn du zusätzlich zu mechanischen und biologischen Methoden noch etwas ausprobieren möchtest, kannst du Neem-Produkte oder auch Knoblauch-Wasser testen. Sie wirken unter Umständen leicht abschreckend auf die erwachsenen Käfer, ersetzen aber keinesfalls das konsequente Absammeln und den gezielten Nematodeneinsatz gegen die Larven. Wissenschaftlich gesicherte Wirkungen speziell auf den Dickmaulrüssler gibt es bislang nicht.

Ein schnelles Knoblauch-Rezept zum Ausprobieren:

  • 5 bis 6 frische Knoblauchzehen fein hacken oder zerdrücken
  • Mit 1 Liter Wasser aufgießen und etwa 24 Stunden ziehen lassen
  • Anschließend die Mischung durch ein Sieb gießen und in eine Sprühflasche füllen
  • Direkt auf Blätter und Pflanzen sprühen, besonders dort, wo du Fraßspuren bemerkst
Der intensive Knoblauchgeruch soll abschreckend auf die Käfer wirken und kann helfen, den Befallsdruck etwas zu mindern.

Die Kombi macht’s!

Mein Tipp aus dem eigenen Garten: Beim Dickmaulrüssler hilft selten nur eine Maßnahme allein. Am wirkungsvollsten ist es, verschiedene Methoden zu kombinieren – und zwar über längere Zeit. Wenn du regelmäßig Käfer absammelst, Nematoden gezielt gegen die Larven einsetzt und dem Schädling möglichst wenig Versteckmöglichkeiten bietest, hast du gute Chancen, ihn dauerhaft in Schach zu halten.

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