+ 29-Euro-Ticket, Müll, Obdachlose: Dafür will Berlins neuer Senat in den kommenden Jahren Geld ausgeben + Doppelt so viele wie 2014: Berlin beherbergt knapp 30.000 reine Nebenwohnsitzhaushalte + Radweg-Stopp in Schöneberg laut Experten nicht begründbar +
| Tagesspiegel Checkpoint vom Mittwoch, 12.07.2023 | Sonne-Wolken-Mix, windig, Regen möglich, 20 bis 26°C. | |
| + 29-Euro-Ticket, Müll, Obdachlose: Dafür will Berlins neuer Senat in den kommenden Jahren Geld ausgeben + Doppelt so viele wie 2014: Berlin beherbergt knapp 30.000 reine Nebenwohnsitzhaushalte + Radweg-Stopp in Schöneberg laut Experten nicht begründbar + | |
| Guten Morgen, wir beginnen mit einem Shoutout an die jungen Berlinerinnen und Berliner! Nach der heutigen Zeugnisvergabe geht’s in die wohlverdienten Sommerferien. 13.719 der rund 400.000 Schülerinnen und Schüler beenden das Schuljahr mit dem Abitur – im Mittel erreichten sie einen Notdurchschnitt von 2,3. Paul Seidel, Sprecher des Berliner Landesschülerausschusses, spricht von einem „turbulentem Jahr“. Zwar sei es schön gewesen, nach so langer Zeit wieder ein Schuljahr ohne Corona-Einschränkungen absolvieren zu können, sagte er dem Checkpoint. „Dennoch sehen wir immer noch die Folgen der Pandemie, etwa ein massiver Anstieg von Gewalt und des Drogenkonsums an Schulen.“ Mit dem Führungswechsel in der Bildungsverwaltung in diesem Jahr verbindet Seidel die Hoffnung, dass Schülerinnen und Schüler in der Politik wieder mehr Gehör finden. „Die ersten Signale sind hier sehr positiv. Trotzdem blicken auch wir mit Sorgen auf das kommende Schuljahr.“ Kürzungen im Bildungs- oder Sozialbereich würden vor allem die Schülerinnen und Schüler treffen, sagte Seidel. | |
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| Womit wir beim Geld wären. Gestern präsentierte der Regierende Bürgermeister Kai Wegner zusammen mit Bürgermeisterin Franziska Giffey und Finanzsenator Stefan Evers den Entwurf für den Landeshaushalt 2024/2025. Im Vorfeld wurde ein zünftiger Kahlschlag befürchtet. Doch Wegner beteuerte gestern: „Wir haben es geschafft, gerade keinen Kürzungshaushalt vorzulegen.“ Tatsächlich steigen die veranschlagten Ausgaben im kommenden Jahr von derzeit 37,8 auf 38,6 Milliarden Euro. Der Spardruck lauert jedoch woanders. Die Inflation macht bei den Staatsausgaben nicht Halt. Vieles ist, vieles wird teurer. Auch das Land Berlin wird sich mit dem zur Verfügung stehenden Geld weniger leisten können als zuvor. Für welche konkreten Projekte CDU und SPD Geld einplanen, haben meine Kollegen Julius Betschka und Christian Latz hier zusammengefasst. | |
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| Apropos Geld. Was für die meisten Berlinerinnen und Berliner zu einer fast unmöglichen Aufgabe geworden ist, scheint einigen Menschen weniger Sorgen zu bereiten: eine neue Wohnung zu finden. Knapp 30.000 reine Nebenwohnsitzhaushalte gibt es in Berlin aktuell. Die Zahl hat sich seit 2014 verdoppelt und beträgt nun rund 1,5 Prozent des gesamten Wohnungsbestands, wie eine Schriftliche Anfrage des Linken-Politikers Niklas Schenker zeigt. Es sei „skandalös, wenn ein Haushalt mehrere hundert Quadratmeter Wohnfläche verbraucht, während Familien auf zu engem Raum leben müssen“, sagte Schenker dem Checkpoint. Tatsächlich scheint das Anmieten oder der Besitz von weitgehend ungenutztem Wohnraum für manche zum Hobby geworden zu sein: 6.529 Menschen haben neben ihrer ersten Nebenwohnung in Berlin mindestens eine weitere Nebenwohnung (innerhalb oder außerhalb von Berlin). Schenker fordert, solche Fälle in Zukunft stärker einzuschränken und höher zu besteuern. | |
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| Themenwechsel: Nachdem am Montag ein über 100 Jahre altes Wasserrohr unter der Stralauer Allee geplatzt ist, geben die Berliner Wasserbetriebe Entwarnung: Einen Investitionsstau gebe es nicht, teilte Sprecherin Astrid Hackenesch-Rump dem Checkpoint mit. Die Zahl von 587 Rohrbrüchen im Jahr 2022 wirkt zwar erstmal nicht so wasserfest. Doch das Landesunternehmen beruhigt: „Die Rohrbruchquote ist seit Jahren eher rückläufig und beträgt 0,075 Prozent.“ Soll heißen: Auf einen Kilometer Wasserrohr kommt es rechnerisch zu 0,075 Schadensfällen im Jahr – und die wenigsten haben solch gravierende Auswirkungen wie am Montag. Insgesamt versorgt ein 7833 Kilometer langes Rohrnetz Berlin mit Frischwasser, pro Jahr werden etwa 40 Kilometer erneuert. | |
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| Die Wiedergeburt einer Erfolgsoper: Erleben Sie »La Molinara« des Mozart-Zeitgenossen Giovanni Paisiello beim Festival junger Opernsänger*innen auf Schloss Rheinsberg. Ein verzauberndes Stück voller Spielwitz – die renommierte Akademie für Alte Musik Berlin sorgt für den orchestralen Höhenflug. (Premieren: 14. und 15. 7. - Vorstellungen bis 5.8.) Mehr | |
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| Während immer noch unklar ist, wie genau die Entscheidung über den vorläufigen Stopp von fünf Radwegprojekten zustande gekommen ist (und ob daran wirklich die Fachleute der Verwaltung beteiligt waren), haben sich nun die Profis von der TU Berlin ein gestopptes Projekt mal genauer angeguckt: die Hauptstraße in Berlin-Schöneberg. Die Expertinnen der Fachgebiete „Integrierte Verkehrsplanung“ und „Nachhaltige Stadtökonomie“ kommen zu dem Ergebnis: „Die meisten in der Planung vorgesehenen Änderungen sind als positiv für die subjektive und objektive Sicherheit aller Verkehrsteilnehmenden zu bewerten.“ Auch für den Wirtschaftsverkehr und den ÖPNV würden sich keine Einschränkungen ergeben. Ein Planungs- und Baustopp sei daher „aus fachlicher, verkehrswissenschaftlicher Perspektive nicht nachvollziehbar oder begründbar“. Die ganze Auswertung gibt es hier. Vielleicht ja auch für die Verkehrsverwaltung interessant. | |
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| Ukrainian Sound Garden ist ein Tages- und Nacht-Open-Air-Event, bei dem künstlerische Gemeinschaften zusammenkommen, die eine herausragende Rolle für die zeitgenössische ukrainische Kultur spielen: Elektronische Musik, Live-Performances, visuelle Kunstausstellungen und ein Kunst- und Food-Markt. | |
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| Ein Berliner ist seinen Spitzenjob los. Der Mahlsdorfer Mario Czaja wurde gestern von CDU-Chef Friedrich Merz als Generalsekretär gefeuert – genauso überraschend, wie er Anfang 2022 von ihm ernannt wurde. Kai Wegner, Czajas langjähriger parteiinterner Konkurrent, wird sich eine Träne verkneifen können. Neuer CDU-Generalsekretär wird Carsten Linnemann. |
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| Noch kein Werk des Queer-Beauftragten, aber eine schöne Idee: Entlang der CSD-Strecke hat Mitte 40 Parkscheinautomaten in Regenbogenfarben gehüllt. Damit will der Bezirk ein Zeichen gegen Homo- und Transphobie setzen. Ab sofort spucken die Automaten sogar streng limitierte Tickets in Regenbogenfarben aus. Warum nicht gleich dauerhaft? |
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| Wachstum gibt’s dagegen hier: Deutlich mehr als ein Start-up pro Tag wurde in Berlin im ersten Halbjahr 2023 etabliert. Mit 262 Neugründungen liegt Berlin deutlich vor der zweitplatzierten Stadt München (wobei die Münchner fairerweise gemessen an der Einwohnerzahl mehr Gründungseifer zeigen). Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) freut’s dennoch: „Wer sich fragt, wo der richtige Ort für eine Unternehmensgründung ist, der ist in Berlin immer goldrichtig.“ |
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| Das Neuköllner Columbiabad ist derzeit offiziell krankheitsbedingt geschlossen. Tatsächlich kapitulieren die Mitarbeiter:innen vor den immer häufiger auftretenden Gewaltvorfällen in dem Freibad. „Wir haben um Hilfe gebeten, es wird viel geredet, aber es passiert nichts. Wir können nicht mehr“, sagten Mitarbeiter meinem Kollegen Alexander Fröhlich. |
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| Ein Hilferuf, der uns aus der Schröderstraße in Mitte erreichte: Seit Anfang Juni habe das Entsorgungsunternehmen Alba aufgehört, die Wertstofftonne seines Hauses zu leeren, schreibt ein Anwohner. Anrufen und Mailterror zwecklos – keine Antwort. Was ist da los? Die Presseabteilung antwortet zwar schneller als der Kundenservice, weiß aber spontan auch nicht weiter. Immerhin: Sie versprechen, heute im Laufe des Mittwochs ein Entsorgungsfahrzeug vorbeizuschicken. Wir bleiben dran. |
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| Grün gegen Grün in Friedrichswerder: Magnus Heise, für die Grünen in der BVV Friedrichshain-Kreuzberg, schoß am Freitagmorgen via Twitter gegen die Parteifreunde. „Schön, dass im @AuswaertigesAmt gern gefeiert wird. Aber als Anwohner würde ich an einem Werktag um 00:59 Uhr gerne schlafen können (…).“ Das Amt gibt auf CP-Anfrage zu, dass am Donnerstagabend tatsächlich eine Party auf der Dachterrasse der Behörde gefeiert wurde – das jährliche Pressefest, samt 200 Gästen. „Als wir am späten Abend den Hinweis auf eine Ruhestörung bekamen, haben wir die Musik umgehend abgestellt.“ Work hard, play hard oder so. |
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| Zu guter Letzt noch eine Durchsage an alle künftigen Eltern: Die Geburt Ihres Kindes bitte 48 Monate vorher ansagen! Zumindest, wenn Ihr Kind nicht in der EU geboren wird: „Aus gegebenem Anlass versucht meine Tochter, für ihr im EU-Ausland geborenes Kind (beide Elternteile und die Geschwister sind in Deutschland geboren) nachträglich eine deutschsprachige Geburtsurkunde ausgestellt zu bekommen“, schreibt CP-Leser Andreas Paetz. Mailauskunft der Behörde: „Die Bearbeitungszeit beim Standesamt I in Berlin beträgt derzeit 3-4 Jahre.“ |
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| „Ich habe eine andere Frisur als der typische Fußballer, trage Nagellack und stehe für meine Werte ein. Ich möchte als Vorbild den Leuten draußen sagen: Traut euch einfach das, worauf ihr Lust habt.“ Herthas neuer Stürmer Fabian Reese im RBB. |
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| @jens_wieseke
| „Fahrgastinformation ist sehr wichtig. Soeben in der Rosenthaler Str durch einen Fahrer der M1: ‚Ich muss langsam fahren wegen einem besch… parkenden LKW.‘ Danke für die klaren Worte @BVG_Kampagne. Und so werden auch die folgenden Trams behindert.“ |
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| Essen & Trinken – Brunchen kann man in der Stadt an jeder Ecke. Das „House of Small Wonder“ serviert zwar auch Frühstücksklassiker wie Eggs Benedict, punktet aber mit einem japanischen Twist. Zu den pochierten Eiern gibt es zum Beispiel eine Wasabi-Hollandaise (und Speckplätzchen), alternativ locken flauschige Ricotta-Semolina-Kuchen, serviert mit Crème fraîche und hausgemachter Himbeermarmelade. Verführerisch ist auch der schattige Hinterhof, der ist aber leider kein Geheimtipp: Am Wochenende muss man reservieren! Mo-So 9-17 Uhr, Auguststraße 11-13, S-Bhf Oranienburger Straße |
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| Good News aus Heiligensee: „Seitdem ist dieser Ort sauberer“, schreibt uns Checkpoint-Leser Andreas Tillner dazu. Ob das Schilder-Rezept auch was für Friedrichshain oder Neukölln wäre? Es darf bezweifelt werden. Auch Ihre besten Berlin-Schil..., äh Bilder erreichen uns per checkpoint@tagesspiegel.de! |
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| Geburtstag – Götz Alsmann (66), Musiker und Entertainer / Finja Heins (19), Profi-Volleyballspielerin bei VC Olympia Berlin / Alija Heins (19), Volleyballprofi bei VC Olympia Berlin / „Sebo gratuliert seiner geliebten Schwester und Neuberlinerin Tara-Lean Horndasch zum 25. Geburtstag“ / Johanna Klum (43), Moderatorin, Synchronsprecherin und Model / Kristiina Poska (45) estnische Dirigentin, von 2012 bis 2016 war sie Erste Kapellmeisterin an der Komischen Oper in Berlin / Laura Radke (24), Fußballprofispielerin, Stürmerin beim 1. FFC Turbine Potsdam bis Juni 2023 / Darya Rajaee (23), US-amerikanische Fußballprofispielerin, Abwehrspielerin beim 1. FFC Turbine Potsdam / Michelle Rodríguez (45), US-amerikanische Schauspielerin / Martin Schirdewan (48), Politiker (Die Linke), seit Juni 2022 ist er Co-Vorsitzender der Partei auf Bundesebene / „Der tollsten Kollegin und Freundin, Vera Strobel, zum 40. alles Liebe von Dagmar“ / Malala Yousafzai (26), pakistanische Friedensnobelpreisträgerin, Kinderrechtsaktivistin und Bloggerin |
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| +++ Sie möchten der besten Mutter, dem tollsten Kiez-Nachbarn, dem runden Jubilar, der Lieblingskollegin oder neugeborenen Nachwuchsberlinern im Checkpoint zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie uns bis Redaktionsschluss (11 Uhr) einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.+++ |
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| Gestorben – Klaus-Dieter Aris, * 6. Oktober 1940 / Herma Cziesielski-Olschowski, * 14. Februar 1934 / Dipl.-Ing. Joachim Renker, * 27. Dezember 1934 / Dipl- Ing. Herbert Stelter, * 30. Juli 1942 / Jürgen Schulz, * 28. Juni 1938, Gründer und Vorstand des Kinderhilfe e.V. |
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| Stolperstein – Julius Pape wurde am 3. Dezember 1873 in Bromberg (heute Polen) geboren. Mit 13 Jahren kam er nach Berlin, wo seine Schwester wohnte. Er machte eine Lehre in der Lederbranche, später betrieb er ein Lotterie-Einnahmebüro. Verheiratet war er mit Johanna-Hedwig Pape. Ihre Tochter konnte nach Palästina auswandern; Johanna und Julius Pape wurden am 13. Januar 1943 nach Theresienstadt deportiert. Julius starb dort am 12. Juli 1943. An beide erinnert ein Stolperstein in der Düsseldorfer Straße 42 in Wilmersdorf. |
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| So, ab morgen sind Schulferien! Anlass für uns, nochmals um Ihre Mithilfe zu bitten. Wir wollen wissen, wo Sie den Checkpoint im Urlaub lesen (überfliegen ist auch ok, es ist schließlich Urlaub!). Ob Süden oder Norden, Westen oder Osten, Amalfiküste oder Zepernick, Einbeck oder Zweihausen – schicken Sie uns ein Foto mit einem Satz zu Ihrem Urlaubsort an checkpoint-aktion@tagesspiegel.de. |
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| Zum Glück noch nicht im Urlaub sind: Lotte Buschenhagen (Recherche), Antje Scherer (Stadtleben) und Kathrin Maurer (Frühdienst). Morgen begrüßt Sie hier – frisch aus dem Urlaub zurück – Julius Betschka. Auf bald, |
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