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Kurzstrecke |
Tagesspiegel Checkpoint vom Dienstag, 04.05.2021 | Bewölkt, zeitweise Regen bei 13°C. | ||
+ Probleme bei Impf-Buchungen: Hauptpersonalrat kritisiert Gesundheitssenatorin + Wie Berlins Wohnungsmangel gelindert werden soll – und wie lieber nicht + Neues Studentendorf mit Totalschaden: Millionenverlust und Betrugsverdacht + |
von Stefan Jacobs |
Twitter war gestern erwartungsgemäß schon morgens randvoll mit Impfterminmeldungen von Journalisten, die zu den jetzt berechtigten Gruppen gehören. Ich habe da nicht mitgemacht, weil ich Sie lieber exklusiv hier im CP darüber informiere. Wobei meine Strategie, erst nach dem vermuteten morgendlichen Serverkollaps loszulegen, sich als suboptimal erwies: Die Hotline hat wegen Überhitzung gleich selbst wieder aufgelegt und online war der nächstmögliche Termin Mitte Juli, aber da wollte ich eigentlich im Urlaub sein, sofern Manuela Schwesig mich ungeimpft überhaupt… – herrje. Später am Tag hat’s dann für Ende Mai geklappt. Die gute Biontech-Butter war da zwar komplett vergriffen, aber ein paar Dosen der ähnlich bekömmlichen Moderna-Margarine gab es noch. | |||||
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Beim CP und beim Tagesspiegel meldeten sich Leser, die am Buchungssystem gescheitert waren oder sich wie Harald G. (69) ab 6 Uhr in die Warteschleife hängten und trotzdem erst Termine für Juli und August bekamen. Die jetzt impfberechtigten Beschäftigten aus der Verwaltung – zunächst zwölf Prozent „besonders relevante“ – sind offenbar nicht viel besser dran: Die Vorsitzende des Berliner Hauptpersonalrates beklagt in einem Brief die am Freitag ohne vorherige Abstimmung verschickte Presseinfo der Gesundheitssenatorin, die vermeidbaren „Impfneid“ schüre und womöglich falsche Hoffnungen wecke: „Praktisch alle Fragen sind unbeantwortet und unvorbereitet. Es ist nicht zu fassen.“ | |||||
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BerlinerInnen, die sich als Helfer für die Wahl am 26. September gemeldet haben, sollen laut der Landeswahlleiterin im Laufe dieses Monats vom Bezirksamt eine Bescheinigung erhalten, um Impftermine buchen zu können. CP-Leserin Silke Z. wäre wohl überrascht, wenn das klappt. Laut ihrem Mailwechsel mit dem BA Mitte hat sie sich im Januar als Wahlhelferin gemeldet (unabhängig vom Impfangebot, das damals noch nicht in Aussicht stand). Am 1.2. schickte ihr das BA die Unterlagen zum Ausfüllen und kündigte an, sich im Laufe des Februars wieder zu melden, „um Ihren Einsatz optimal planen zu können“. Auf Nachfrage vom 27.4. antwortete das BA am Freitag, man melde sich „voraussichtlich im Juni“ wieder. Das Jahr stand nicht dabei. | |||||
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Schon den zweiten Frühling in Folge herrscht in und an den Berliner Schwimmbecken tote Badehose. In der Liegewiese im Sommerbad Humboldthain haben sich jetzt Wildbienen angesiedelt – laut Nabu die „bisher größte Ansammlung in Mitte in den letzten zwei Jahren“. Flatterband soll die imaginären Besucher von den bewohnten Arealen fernhalten. Noch im Mai dürften sich die Bienen in den Boden zurückziehen, heißt es bei den Bäderbetrieben. Die hängen bei der Frage, wann sie endlich wieder öffnen können, völlig in der Luft: Sprecher Matthias Oloew verweist auf die Verordnung, die die Nutzung von Freibädern untersagt und Hallenbäder nur für Schul- und Leistungssport erlaubt. „Um richtig loslegen zu können, brauchen wir mindestens zwei Wochen Vorlauf“ – gerechnet vom bisher unbekannten Tag X an. Summa summarum bleibt nur: Abwarten und nicht so viel Chlorwasser trinken. Heute vor drei Jahren wurde die Regenwasseragentur als Tochter der Berliner Wasserbetriebe gegründet – zufällig genau zu Beginn der schlimmsten Trockenperiode in Berlin und Potsdam seit Messbeginn 1893. Dazu passend gibt’s vier aktuelle parlamentarische Anfragen: zur Notwendigkeit der lokalen Versickerung (statt Einleitung in die Kanalisation, aus der ggf. der Dreck in die Gewässer überläuft), zur Wasserqualität der Spree (7 ständige Messstellen, bessere Wasserqualität durch 300.000 m3 Kanalisationsspeicher bis 2025 und Modernisierung der Klärwerke), zur Badetauglichkeit der Kaulsdorfer Seen (ist und bleibt verboten, weil Wasserschutzgebiet) und zu neuen Stadtquartieren als Heimstatt für Amphibien (schwierig, weil Tümpel ohne trockenes Hinterland Kreuzkröte & Co. einen Strich durch die Rechnung machen). | |||||
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42.000 Geburten wurden 2020 berlinweit beurkundet – früher oder später. Früher in Reinickendorf („tagesaktuell“), TrepKöp und MaHe („sofort“) sowie Pankow („1-2 Tage“), später in Lichtenberg („2-6 Wochen“) und Mitte („ca. 3 Wochen“). Die Angaben sind Durchschnittswerte für die Ausstellung der Geburtsurkunde, sofern die Unterlagen komplett sind, es kann also auch deutlich länger dauern. In mehreren Bezirken verhalten sich die Fristen umgekehrt proportional zur Größe des Amtes (in TrepKöp und MaHe schmeißen jeweils zwei Leute das Geburtenregister, in Lichtenberg 6, in Mitte 9,4). Zwar sind in Mitte (aktuell: 270 unerledigte Fälle) auch relativ viele Geburten zu beurkunden, aber die FDP-Abgeordnete Maren Jasper-Winter, die die Zahlen beim Senat abgefragt hat, liest aus der Statistik „Verwaltungsversagen par excellence“. Allons enfants. | |||||
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