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Kurzstrecke |
Tagesspiegel Checkpoint vom Dienstag, 22.12.2020 | Schauer bei max. 13°C. | ||
+ Ab 27.12. soll in Berlin gegen Corona geimpft werden + Ärzte gesucht – und Bewerber vertröstet + Tagesspiegel-Gedenkportal für die Corona-Toten aus Berlin + |
von Stefan Jacobs |
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Guten Morgen, das am meisten ersehnte Weihnachtsgeschenk gibt’s in diesem Jahr am 26. Dezember: Am zweiten Feiertag sollen die ersten knapp 10.000 Impfdosen von Biontech in Berlin eintreffen und tags darauf von mobilen Teams in Pflegeheimen verabreicht werden. Am 28.12. erwartet die Gesundheitsverwaltung weitere knapp 20.000 Dosen, zwei Tage danach knapp 30.000 und von da an wöchentlich diese Menge. Rechnerisch können also bis Ende Januar gut 88.000 Berlinerinnen und Berliner (zweifach) geimpft sein. Die EU-Zulassung hat der Impfstoff gestern erhalten, die sechs Zentren (von denen das in der Arena Treptow zuerst öffnen soll) sind startklar, die Schichten laut KV bis zum 12. Januar komplett besetzt. Klingt, als endet dieses Mistjahr mit einem hoffnungsvollen Anfang. | |||||
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Schneller Blick auf die Statistik: 17 Tote seit dem Vortag meldet die Gesundheitsverwaltung. Die Quote der Neuinfektionen pro 100.000 binnen sieben Tagen liegt stadtweit bei 218; die einst besseren Zahlen aus den äußeren und östlichen Bezirken sind passé. Aktuell reicht die Spanne von 148 in Lichtenberg bis 307 in Reinickendorf. Die Intensivbetten-Ampel steht weiter auf Rot, wobei der Anteil der Covid-19-Patienten seit einer Woche relativ konstant bei knapp 30 Prozent liegt. Die Sieben-Tage-Inzidenz ist von den 15- bis zu den 59-Jährigen jetzt recht ausgeglichen um 230, sinkt bei den 60- bis 79-Jährigen ab – und schießt bei den Über-90-Jährigen auf katastrophale 992 pro 100.000, was absolut 309 Neuinfektionen in einer Woche entspricht. Die menschlichen Dramen dahinter schildern Julius Betschka und Felix Hackenbruch an fünf Beispielen (Abo). | |||||
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Insgesamt sind in Berlin bisher 1024 Menschen an oder mit dem Virus gestorben – wenn Sie diesen CP lesen, wohl schon wieder vier, fünf oder sogar zehn mehr. Damit die Toten nicht nur Nummern bleiben, widmet der Tagesspiegel ihrem Andenken ein Online-Portal. Es gibt dort eine virtuelle Kerze für jede(n) von ihnen. Und es gibt ihre Geschichten: die der Buchhalterin Angela Baudach, die des Leierkastenmannes Eberhard Franke, die des Lebensmittelhändlers Tariq Mahmood und die des Neurologen Jörn Kubicki, der nur 54 Jahre alt wurde. Die meisten dieser Geschichten wurden möglich, weil Sie sie sich gewünscht und bei uns gemeldet haben – danke dafür! Und es sollen noch mehr werden. Wenn Sie jemanden kennen, der an Covid-19 verstorben ist, und diese Erinnerung wünschen, mailen Sie gern: checkpoint@tagesspiegel.de. | |||||
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77 überwiegend polnische Reisende mussten die Nacht und den halben Montag auf dem Flughafen BER verbringen, weil sie aus Großbritannien eingereist waren und wegen der vor allem – aber nicht mehr nur – dort grassierenden neuen Virusvariante ohne negativen Test nicht nach Deutschland einreisen durften. Die Schnelltests stellte mangels Alternativen die Bundespolizei zur Verfügung, die zuvor selbst nicht recht wusste, welche Regeln angesichts der neuen Situation eigentlich gelten. Die Versorgung der im alten SXF-Terminal Gestrandeten war laut Flughafengesellschaft gewährleistet und laut Schilderungen Betroffener äußerst bescheiden. | |||||
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Eigentlich beginnt jetzt wieder die besinnliche Zeit, in der eingeborene Berliner sich über freie Parklücken und relativ leere Bahnen freuen. In diesem Jahr ist auch das anders, wie Meldungen von Weihnachtsbaumhändlern, Gänsezüchtern und Handyortungen zeigen. Interessant sind die Daten der Verkehrsinformationszentrale zum Autoverkehr: Die Lockdowns machten sich in der Leipziger Straße viel stärker bemerkbar (-40% im März, -15% im November) als an anderen Zählstellen. Das Vorjahresniveau erreichte der Autoverkehr in der Leipziger nur an einigen Septembertagen wieder. Auf der Berliner/Potsdamer Straße in Zehlendorf fuhren zwischen Sommer- und Herbstferien sogar mehr Autos als 2019. Der Semi-Lockdown vom November verringerte dort sowie an der Bornholmer/Wisbyer Straße den Autoverkehr nur um etwa fünf Prozent. | |||||
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