Zwölfzweiundzwanzig Der Verband der Automobil-Industrie plädiert für eine deutsche Rohstoff-Außenpolitik, um die Energiewende abzusichern. VDA-Präsidentin Hildegard Müller sagte im Inforadio vom rbb, das sei ein Punkt, der bisher immer viel zu wenig gesehen werde: "Zurzeit werden weltweit Flächen verteilt. Es geht ganz banal um Flächen zur Erzeugung erneuerbarer Energien, um sie dann auch nach Deutschland transportieren zu können. Deutschland ist sehr zögerlich im Abschluss von Handelsabkommen. Andere Länder sichern sich zurzeit diese Flächen. Das heißt, wir haben nicht Zeit, noch ewig zu warten. Wir haben auch keine Zeit, nochmal eine Kernenergiedebatte zu führen oder anderes, sondern wir sollten uns auf die Zukunft einstellen, die Erzeugung erneuerbarer Energien." Im Zusammenhang mit Lieferengpässen während der Corona-Pandemie, sagte Müller: "Europa muss darüber nachdenken, ob und wie seine Rohstoffversorgung sich in Zukunft aufstellen soll. Wir haben immer auf internationale Lieferketten vertraut. Ich finde das nach wie vor auch sehr wichtig, weil für mich Globalisierung auch Friedenspolitik ist, also miteinander im Gespräch zu sein, ist extrem wichtig. Aber wir müssen auch feststellen, wenn der weltweite Bedarf so dramatisch ansteigt, müssen wir überlegen, was können wir aus eigener Kraft tun. Konkret heißt das, wir auch Halbleiterfertigung in Deutschland und Europa aufbauen wollen, genauso wie für Batterien und anderes. Dafür brauchen wir aber Rohstoffe, dann sind wir wieder beim Thema Handelsabkommen. Deutschland ist sehr zögerlich beim Abschluss von Handelsabkommen. Ich glaube, wir müssen hier einen Paradigmenwechsel einläuten." |