Do 04.11.2021 | 07:25 | Interviews Der Hausärzteverband Berlin/Brandenburg hat die Ständige Impfkommission (StiKo) aufgefordert, den Hausärzten mehr Freiheiten beim Impfen gegen das Corona-Virus zu geben. Der Verbandsvorsitzende Wolfgang Kreischer sagte am Donnerstag im Inforadio vom rbb, die StiKo müsse schneller werden - auch bei den Kinderimpfungen: "Die StiKo muss uns grünes Licht geben, wir müssen genügend Impfstoff haben und wir müssen finanziell besser ausgestattet werden. Dann kriegen wir das hin." Kreischer betonte, in Deutschland sei der Beginn der Auffrischungsimpfungen verschlafen worden: "Wir haben auch in der Vergangenheit viel verschlafen. Wir haben auch in der Aufklärung viel verschlafen. Deshalb gibt es einige Patienten, die nicht geimpft werden wollen. Die stellen das größte Risiko dar. (...) Wir hatten zum Beispiel eine sehr militante Impfgegnerin. Die liegt jetzt auf der Intensivstation und ist intubiert. Was muss man noch erklären?" Kreischer kritisierte die aus seiner Sicht zu langsamen Abläufe in der Politik: "Manchmal stört die Politik ein bisschen mit dem ganzen Gehabe. Wir (die Hausärzte - Red) sind in der Lage, zu impfen - fast jeden Alters. (...) Wenn die Inanspruchnahme so ist, wie im Moment, schaffen wir das in den Praxen und in den beiden Berliner Impfzentren. Sollte die Nachfrage steigen, dann müssen Impfzentren geöffnet werden. Im Moment ist das nicht der Fall." |