Die Deutsche Stiftung Patientenschutz bemängelt eine zu geringe Impfbereitschaft beim Pflegepersonal. Der Leiter der Stiftung, Eugen Brysch, sagte am Dienstag im Inforadio vom rbb, dass mindestens 80 Prozent des Pflegepersonals geimpft sein müsse, um das Virus aus den Einrichtungen herauszuhalten. Das sei aber nicht der Fall. "Wir erleben, dass beim Altenpflegepersonal die Impfbereitschaft nicht besonders hoch ist. Und das macht große Sorgen, da müssen wir dringend nacharbeiten. Ich halte die Impfpflicht für einen falschen Weg. Aber sollte es tatsächlich so sein, dass wir nur eine Impfbereitschaft haben in einigen Einrichtungen von unter 50 Prozent, dann wird es uns nicht gelingen, das Virus möglichst aus der Einrichtung herauszuhalten." Bei Angehörigen sei die Impfbereitschaft deutlich höher als beim Pflegepersonal. Es müsse jetzt schon daran gedacht werden, für den Herbst und mögliche neue Corona-Ausbrüche in Heimen vorzusorgen. "Wir brauchen dann, wenn solche Entwicklungen da sind, auch externes Personal. Das haben wir doch in 14 Monaten gelernt, dass wir so nicht weitermachen können." Brysch erinnerte daran, dass die Menschen in Pflegeeinrichtungen während der Pandemie besonderen Belastungen ausgesetzt waren. "Die Heimbewohner waren im strengsten und längsten Lockdown. Wir freuen uns darüber, dass Besuchslockerungen, gemeinschaftliches Essen und Feste wieder möglich sind. (...) Und deswegen darf aus dem Sommermärchen "niedrige Inzidenz", was wir heute haben, nicht ein Herbst werden, der gerade wieder die Altenpflege besonders hart trifft." |