Valentin Weber über den Globalen Mechanismus der UN ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌
 
 
Webversion lesen Berlin  |  09. Juli 2025
 
DGAP Newsletter
 
Sehr geehrte Damen und Herren,
 

Europa bleibt außen- und sicherheitspolitisch gefordert. In unserem aktuellen Morning Briefing ziehen wir nach 70 Tagen eine erste Bilanz der Politik von Friedrich Merz: Welche Prioritäten haben der „Außenkanzler“ und sein Regierungsteam bisher gesetzt und wo steht Deutschland international?

Im IP-Webtalk mit dem Sicherheitsexperten Frank Sauer werden über Europas Selbstverteidigung sprechen und darüber, was es jetzt braucht, um glaubwürdige Abschreckung zu leisten.

In seiner Publikation beleuchtet Valentin Weber diese Woche unter anderem die Rolle westlicher Staaten beim Thema Cybersicherheit: Warum der neue „Globale Mechanismus“ der UN klare und engagierte Positionen braucht, erklärt er in seinem Memo.

Außerdem: Loyle Campbell und John Austin analysieren, wie grüne Industriepolitik zur geopolitischen Resilienz beitragen kann. Und: Sophie Meiners und Svenja Niederfranke ziehen eine kritische Bilanz nach zwei Jahren Migrationsdeal zwischen der EU und Tunesien.

Wir wünschen eine gute Lektüre!

 

Internationale Cybersicherheit: Den Globalen Mechanismus der UN strategisch nutzen 

von Valentin Weber, Senior Research Fellow im Zentrum für Geopolitik, Geoökonomie und Technologie

Worum es geht: Letzte Woche wurde die UN-Arbeitsgruppe zu Cybersicherheit, die Open-ended Working Group (OEWG), nach fünf Jahren in New York abgeschlossen. Ziel der OEWG war es, Initiativen zu prüfen, die die Sicherheit bei der Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) gewährleisten sowie Normen und Grundsätze für verantwortungsbewusstes Verhalten von Staaten weiterzuentwickeln. Ab 2026 soll sich ein ständiges Gremium, der sogenannte Global Mechanism, mit Fragen der internationalen Cybersicherheit befassen. Trotz der angespannten geopolitischen Weltlage konnten Deutschland und seine Partner ihre Interessen erfolgreich verteidigen. Diese bestanden in erster Linie darin, zu verhindern, dass der Globale Mechanismus sich vorrangig auf die Förderung des russischen Vorschlags für einen rechtsverbindlichen Cybersicherheitsvertrag konzentriert. Die Sorge war, dass sich westliche Staaten mit so einem Vertrag in ihren Cyberhandlungen einschränken würden, während Russland das Abkommen ignorieren könnte.

Was auf dem Spiel steht: Der Globale Mechanismus bietet die Chance, im Rahmen der UN substanzielle Fortschritte im Bereich Cybersicherheit zu erzielen. Deutschland und seine Verbündeten sind nun gefragt, dieses zentrale Gremium aktiv mitzugestalten und dessen Arbeit ergebnisorientiert auszurichten. Andernfalls droht die Gefahr, dass autokratische Akteure wie Russland die Gesprächsthemen dominieren und aus Sicht westlicher Staaten wichtige Themen – wie z.B. die Anwendung des Völkerrechts auf den Cyberraum – unterminiert werden könnten. So hat bereits eine Gruppe gleichgesinnter Staaten, bestehend u.a. aus Russland, Nicaragua, Venezuela, Iran und China, kontinuierlich die Zuständigkeit von internationalem Recht für den Cyberraum infrage gestellt.

Was zu tun ist: Der Globale Mechanismus wird künftig jährlich zwei Wochen lang tagen. Dabei wird er sich unter anderem themenspezifischen Arbeitsgruppen (etwa zur Bedrohung durch Quantencomputer) sowie Plenarsitzungen widmen, in denen Staaten ihre Positionen zu Fragen des Völkerrechts, Gefahren im Cyberraum, Normen für verantwortungsvolles staatliches Handeln im Cyberraum sowie dem Aufbau von Cyberkapazitäten in Entwicklungsstaaten darlegen können. Damit die Plenarsitzungen nicht – wie in der bisherigen OEWG – in redundanten Aufzählungen nationaler Prioritäten erstarren, sollten Deutschland und seine Partner künftig stärker auf eine koordinierte und thematisch fokussierte Beteiligung setzen. Eine gemeinsame Schwerpunktsetzung auf ausgewählte Themen pro Sitzungsjahr würde nicht nur die Effektivität der Diskussionen steigern, sondern auch die Sichtbarkeit konstruktiver Beiträge erhöhen. Anstatt etwa eindringlich vor den Risiken von Quantencomputern zu warnen, könnten verbündete Staaten gemeinsam konkrete Maßnahmen zur Stärkung ihrer Resilienz besprechen – wie etwa durch den Einsatz von Post-Quanten-Kryptografie.

 

Lesen Sie mehr zum Thema Cybersicherheit in Valentin Webers Memo A Lack of Action in UN Cyber Discussions Is Partly the Fault of the West. 

 
Publikationen
 
 
UN Cyber Security
 
 
DGAP-Memo von Valentin Weber
 
 
 
 
 

Democracies must strengthen their collective economic hand to counter authoritarian threats. Integrating inward investment and “allyshoring” – the building of economic ties with like-minded nations – can address structural challenges while preserving democratic values, especially if it offers regional economic revitalization. By expanding these partnerships around innovation and green industry, democracies can strengthen domestic resilience while building a robust foundation for collective security and sustained prosperity.

 
DGAP-Memo von Loyle Campbell & John Austin
 
 
 
 
 

The EU claims credit for a decline in migrant arrivals via the Central Mediterranean route – but the decrease is not solely the result of European migration policy.

 
DGAP-Memo von Sophie Meiners & Svenja Niederfranke
 
 
 
 
 

Friedrich Merz möchte Deutschland zur Führungsmacht Europas machen. Unbedarfte Äußerungen, auch aus den Reihen der CDU, kommen allerdings vor allem bei unserem Nachbarn Frankreich alles andere als gut an.

 
Externe Publikation von Filip Medunic (SZ-Gastbeitrag)
 
 
 
Veranstaltungen
 
Morning Briefing: Patrick Keller, Paul Maurice, Anja Wehler-Schöck, Tim Hofmann
 
17.07.2025 | 08:30 – 09:30
 
 
 

Statt der üblichen 100-Tage-Bilanz blicken wir in dieser Ausgabe bereits nach 70 Tagen auf die bisherige Regierungszeit von Friedrich Merz – schließlich hatte der Bundeskanzler bei Amtsantritt ein 70-Tage-Programm angekündigt. Von der Ukraine und der EU über den Nahen Osten bis zu den transatlantischen Beziehungen wollen wir die wichtigsten Entscheidungen des „Außenkanzlers“ und seines Regierungsteams diskutieren und einen Ausblick auf kommende Härtetests werfen.

Panel:
Patrick Keller, Leiter des Zentrums für Sicherheit und Verteidigung, DGAP

Paul Maurice, Generalsekretär des Studienkomitees für deutsch-französische Beziehungen (Cerfa) am Institut français des relations internationales (Ifri)

Anja Wehler-Schöck, Mitglied der Chefredaktion und International Editor, Tagesspiegel

Moderation: Tim Hofmann, Redakteur Internationale Politik, DGAP

 
Via Zoom Zur Anmeldung
 
 
 
Power Lunch: Grönlands strategische Bedeutung – für Trump und Europa
 
23.07.2025 | 12:00 - 13:30
 
 
 

Bereits kurz vor Antritt seiner zweiten Amtszeit hat US-Präsident Donald Trump medienwirksam seine Pläne zur Einverleibung Grönlands offenbart und sorgte für internationale Irritation. Vor dem Hintergrund wachsender geopolitischer Spannungen laden wir Sie herzlich ein, gemeinsam mit Expert*innen aus Wissenschaft und Politik über die sicherheits- und wirtschaftspolitischen Auswirkungen der US-Strategie im arktischen Raum zu diskutieren.

 
via Zoom
 
Zur Anmeldung
 
 
 
 

Angesichts des Epochenbruchs ist unabhängige außenpolitische Expertise wichtiger denn je. Mit einer Spende können Sie die Arbeit der DGAP stärken. Kontaktieren Sie uns gern und helfen Sie mit – jeder Beitrag zählt.

 
 
Jetzt Spenden
 
 
In den Medien
 
 
 

EU-China-Gipfel: Zugang zum EU-Markt ist geopolitisches Kapital

 

Gastbeitrag von Sabrina Schulz I Table.Briefings I 18.07.2025

 
 
 
 
 

Phoenix vor Ort: Militärparade zum französischen NationalfeiertagDie Illusion vom Neuanfang mit Osteuropa

 

Kommentar von Jacob Ross | Phoenix | 14.07.2025

 
 
 
 
 

The Language of Power: Moldova's Moment

 

Podcast mit Anastasia Pociumban | EPC | 14.07.2025

 
 
 
 
 

Nordkoreas Machthaber Kim sagt Russland volle Unterstützung im Ukraine-Krieg zu

 

Interview mit Stefan Meister I tagesthemen (ab 08:00) I 13.07.2025

 
 
 
 
 

"Der Wille, die Demokratie Taiwans zu wahren"

 

Interview mit Hanna Gers I ZDF heute I 13.07.2025

 
 
 
 
 

Gründet die EU eine WTO-Alternative?

 

Zitate von Claudia Schmucker I Tagesschau I 12.07.2025

 
 
 
 
 

Migration: Es gehen mehr als kommen - Die Illusion vom Neuanfang mit Osteuropa

 

Zitate von Victoria Rietig | ZDF heute | 11.07.2025

 
 
 
 
 

Putin, Undeterred by Trump’s Words, Escalates His War Against Ukraine

 

Zitate von Stefan Meister | The New York Times (+) | 09.07.2025

 
 
 
 
 

Mit Panzern quer durchs Ruhrgebiet? - das wird schwierig

 

Zitate von Jannik Hartmann | Westfälische Rundschau (+) | 08.07.2025

 
 
 
 
 

Elon Musks Partei: So könnte er die USA politisch lahmlegen

 

Zitate von Dominik Tolksdorf | Capital Online | 08.07.2025

 
 
 
 
Jobs
 
TEILZEIT
 
Student Assistant for the Eastern Partnership Think Tank Network (m/w/d)
Bewerbungsfrist: 17.08.2025
 
TEILZEIT
 
Project Assistant for the Eastern Partnership Think Tank Network (m/w/d)
Bewerbungsfrist: 17.08.2025
 
TEILZEIT
 
Assistenz (m/w/d) für die Europa- und Frankreich Arbeit
Bewerbungsfrist 18. Aug. 2025
 
VOLLZEIT
 
RechtsreferendarIn für die Wahlstation mit dem Schwerpunkt Klimaaußenpolitik und Internationales Recht (m/w/d)
Dauerausschreibung
 
VOLLZEIT
 
RechtsreferendarIn für die Wahlstation mit dem Schwerpunkt Internationales Recht (m/w/d)
Dauerausschreibung
 
 
 
 
Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik e.V.
 
Präsident: Dr. Thomas Enders
Otto Wolff-Direktor: Thomas Kleine-Brockhoff
Vereinsregisternummer: VR 20658 Nz
 
Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik e.V.
Rauchstraße 17/18
10787 Berlin
 
 
 
NEWSLETTER WEITEREMPFEHLEN
 
 
 
Facebook Twitter Instagram LinkedIn
 
 
 
Dieser Newsletter wurde an newsletter@newslettercollector.com gesendet. Wollen Sie den DGAP-Newsletter nicht mehr erhalten, klicken Sie bitte hier.