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Liebe Leserinnen, liebe Leser,
die beiden Autoren Simon Book und Martin Müller haben in ihrer Analyse zum Einzelhandel in Deutschland einen einprägsamen Satz geschrieben. “Was sich da abzeichnet, ist nicht die Krise einer Branche; es ist die Krise einer Idee.” Der Grundgedanke, dass Handel und Innenstadt untrennbar zusammengehören, dass die Attraktivität einer (Innen-) Stadt von den dort vertretenen Handelsketten abhängt, ist überholt. Und das sieht ja offenbar auch der HDE inzwischen so. Hoffen wir also gemeinsam auf mutige Bürgermeister und Gemeindevertreter, die sich dieser Herausforderung stellen.
Herzlichst Ihr Stephan Lamprecht
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Unsere News des Tages:
Der Bochumer Möbelfilialist Hardeck will Anfang des kommenden Jahres sein fünftes Möbelhaus in Deutschland eröffnen. Während in Bochum, Bramsche, Senden und Hilden Verkaufsflächen von mehr als 35.000 Quadratmetern auf die Kunden warten, befindet sich der neueste Standort in der Hamburger Innenstadt. Am Hamburger Gänsemarkt soll eine kleinere Auswahl an Sofas, Wohn- und Schlafzimmermöbeln präsentiert werden. Auch eine Küchenausstellung ist geplant. Das Unternehmen will am neuen Standort auf Beratung und die Verzahnung mit dem Onlineshop setzen. Weniger hundert Meter entfernt plante Clas Ohlson groß, scheiterte schnell.
Apple soll nach verschiedenen Medienberichten das kanadische Startup Mobeewave für rund 100 Mio Dollar erworben haben. Das junge Unternehmen will den NFC-Chip in den iPhones dazu nutzen, Zahlungen zu akzeptieren. Das Smartphone wird damit zum Terminal für kontaktloses Bezahlen. Damit könnte Apple eine Alternative zu Anbietern wie Sumup bieten. Wie wir an dieser Stelle auch bereits berichtet haben, hat beispielsweise Visa mit “Tap to Phone” bereits eine ähnliche softwarebasierte Lösung für Android-Geräte entwickelt.
In den vergangenen Wochen gab es von der Signa Holding ja kaum positive Neuigkeiten. Die Schlagzeilen wurden von den Schließungen von GKK und Karstadt Sports dominiert. Die unter Signa Sports United zusammengefassten Onlineshops entwickeln sich dagegen in Corona-Zeiten sehr positiv. Zwar nennt das Unternehmen keine genauen Zahlen und bleibt sich damit treu. Aber nach eigenen Angaben konnte der Umsatz des dritten Quartals des Geschäftsjahres um 39 Prozent zulegen. Für die ersten neun Monate des Geschäftsjahres ergab sich ein Wachstum von 28 Prozent. Zudem sei auch die Profitabilität “deutlich” gesteigert worden. Zu Signa-Sports gehören u.a. Fahrrad.de, Bikester, Probikeshop, Campz, Addnature, Tennis-Point, TennisPro, Outfitter und Stylefile.
Der Beauty-Konzern Shiseido zeigt sich von der Pandemie unbeeindruckt. In Tokio eröffnet das Unternehmen einen neuen Flagship-Store, der allerdings stark auf kontaktlosen Einkauf setzt. Auf drei Etagen finden die Kunden das Gesamtangebot des Konzerns, wobei der Kontakt zwischen Kunden und Personal möglichst reduziert wird. Was digital gelöst werden kann, wird digital umgesetzt. Mittels Armbändern legen die Kunden Produkte in virtuelle Warenkörbe. Die Produkte werden ihnen am Checkout übergeben. An digitalen Teststationen beantworten sie Fragen zu Hauttypen und Vorlieben, danach werden Empfehlungen ausgesprochen. Möchten die Kunden ein Produkt testen, erhalten sie einen frisch für sie desinfizierten Tester durch das Personal. Untergeschoss und Obergeschoss stehen dagegen im Zeichen von Serviceangeboten, wie Stilberatungen, Workshops, Kurse für das Verpacken oder Meditation.
An der Shell Tankstelle Limmatbrücke bei Dietikon in der Schweiz hat die Migros-Tochter Migrolino den ersten “Mio”-Shop eröffnet. Dieses Kleinstflächenformat wurde für Standorte mit weniger als 80 Quadratmetern Verkaufsfläche optimiert. Der Fokus des Angebots liegt auf sofortigem Konsum wie zum Beispiel Sandwiches, Getränken, Snacks, Kaffee und frischen Brötchen. Migrolino wird dieses Konzept in Zusammenarbeit mit Shell im nächsten Schritt an sämtlichen Shell Select Standorten ausrollen.
Das Startup Trigo Vision aus Israel hält an seinen Plänen fest, noch im vierten Quartal des Jahres einen automatisierten und kontaktlosen Lebensmittelmarkt in Europa zu eröffnen. Wo dieser Laden stehen wird, steht aber noch nicht fest. Zuvor will das 2017 gegründete Unternehmen seinen zweiten Store in Israel eröffnen. Trigo hat bisher für die Entwicklung seiner Technologie 34 Mio. Dollar von Kapitalgebern einsammeln können. Das Unternehmen nutzt Kameratechnologie und maschinelles Lernen, um den Einkauf des Kunden zu überwachen, der direkt per App bezahlt. Die Lösung kann Ladenbetreibern auch dabei helfen, den Warenbestand automatisiert zu überwachen.
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