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13. April 2023
SZ Film
Paul Katzenberger
Autor des SZ Film-Newsletters
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Guten Tag,
im Kino von der Liebe zwischen einer jungen Frau und einem doppelt so alten Mann zu erzählen, kann spätestens seit "Me Too" zur Gratwanderung werden. Regisseurin Emily Atef hat sich in "Irgendwann werden wir uns alles erzählen" (SZ Plus) bewusst auf dieses Risiko eingelassen.

Ihre Verfilmung von Daniela Kriens gleichnamigem Bestseller aus dem Jahr 2011 erzählt von der Amour fou zwischen der 18-jährigen Maria (Marlene Burow) und dem 40-jährigen Henner (Felix Kramer), die sich auf dem thüringischen Land in der untergehenden DDR des Wendesommers 1990 abspielt. Die Zeiten sind ungewiss, und es ist vielleicht die omnipräsente Orientierungslosigkeit dieses Moments, der Maria und Henner verbindet.

Es geht hier also nicht um das Ausnutzen eines Abhängigkeitsverhältnisses, wie unsere Kritikerin Kathleen Hildebrand betont: "Weil Atef die Geschichte fast gänzlich aus Marias Perspektive erzählt, bleibt ein wichtiger Aspekt von Kriens Geschichte erhalten: dass auch eine sehr junge Frau eine selbstbestimmte Sexualität haben kann. Dass nicht jeder Sex zwischen einer jungen Frau und einem deutlich älteren Mann von vornherein missbräuchlich ist. Dass die Dinge des Lebens komplizierter sein können als der Fall Harvey Weinstein."

Wie steht Fatih Akin zu der toxischen Männlichkeit, die in seinem letzten Film "Rheingold"  (SZ Plus) über den iranisch-stämmigen Gangsta-Rapper "Xatar" ("Der Gefährliche") beschrieben wird? Unser Redakteur Marten Rolff hat nachgehakt: "Taugt einer, der dealt, Frauen schlägt und aggressive Texte schreibt, als Vorbild?", fragte er den Regisseur. Der legte bei seiner Antwort Wert darauf, dass sich Xatar heute von Brutalität distanziert: "Ich glaube, dass jeder, der so einen Wandel vollzieht, der vom Schatten ins Licht tritt, auch ein Vorbild sein kann. Bruchlose Vorbilder sind unrealistisch."

In dem Gespräch gestand Akin auch, dass er sich in seiner Jugend als Mitglied einer Gang im Hamburger Problemviertel Altona-Nord bei Revierkämpfen mit anderen Banden geprügelt habe: "Das konnte ausarten. Auch mit Polizei."

Wir wünschen Ihnen interessante Erfahrungen beim Lesen und Schauen.
Ihr Paul Katzenberger
Autor des SZ Film-Newsletters
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