drei Tage nach dem Beginn des blutigsten und verheerendsten Terrorangriffs, den Israel jemals erlebt hat und bei dem mehr als 1000 Israelis ermordet oder entführt worden sind, erlangt das Land die Kontrolle über seine Grenze zu Gaza allmählich wieder zurück. Zeitgleich wird in Jerusalem über eine Koalition der Nationalen Einheit beraten. Die überlebenden Opfer des Hamas-Angriffs fragen sich indessen, warum die Hilfe durch Polizei und Armee so spät kam. Unser Redakteur Ingo Way hat für Sie die neuesten Ereignisse aus Israel zusammengefasst – aus einem Land, das nun die lähmenden Tage nach dem Terror erlebt. Derweil ist auch Deutschland erschüttert worden. Auf antiisraelischen Demonstrationen werden auf deutschen Straßen Parolen gebrüllt, die dem primitivsten Antisemitismus der Nazis zuzuordnen sind. Andere Slogans nehmen auf das 7. Jahrhundert Bezug, als es noch lange keinen jüdischen Staat gab, sondern Muslime Palästina gewaltsam einnahmen. Der Orientalist Alfred Schlicht schreibt für uns über den islamischen Antisemitismus – ein Ressentiment, das älter ist als Israel selbst. Alt sind auch die Vorbehalte, die es in den unterschiedlichen politischen Lagern der USA gibt. Doch der Sturz von Kevin McCarthy, dem Sprecher des Repräsentantenhauses, wird zu Recht als historisches Ereignis gewertet, das in der amerikanischen Parlamentsgeschichte keinen Vergleich hat. Für die Funktionalität dieser Kammer des Kongresses verheißt das Ereignis nichts Gutes. Es könnte der Auftakt zu einem gnadenlosen Wahlkampf sein, wie Cicero-Korrespondent Ronald D. Gerste schreibt. Zurück nach Europa: Bundeskanzler Olaf Scholz möchte keine Taurus-Marschflugkörper an die Ukraine liefern. Doch wer in seinen Entscheidungen lieber auf allerlei Bedenken statt auf die Nato-Sicherheitsgarantie vertraut, macht sich Drohungen aus Moskau gegenüber erpressbar, meint Heinrich Brauß, Generalleutnant der Bundeswehr a.D. Brauß spricht daher von einer Selbstabschreckung von Bundeskanzler Scholz. Jens Mattern berichtet derweil aus Polen: Dort wird am kommenden Sonntag gewählt. Für PiS-Parteichef Jaroslaw Kaczynski sind Ressentiments gegen die Bundesrepublik ein Propaganda-Schlager. Besuch bei einer Wahlkampf-Veranstaltung in Bialystok, wo Zuschauer aus dem Ausland nicht willkommen sind und wo die deutsche Gefahr heraufbeschworen wird. Zum Schluss macht sich Wirtschaftsexperte Daniel Stelter auch noch Sorgen um Ihr Geld. Denn die Weltwirtschaft blickt auf eine Zukunft lang anhaltend hoher Inflation. Unser Finanzkolumnist erklärt, mit welcher Anlagestrategie Sie Ihr Vermögen dagegen schützen können. Stelter sieht einen gefährlichen Trendbruch am Horizont. Ihr Ralf Hanselle, stellvertretender Chefredakteur |