aktienlust kompakt- Ihr persönlicher Guide für Aktien und Lifestyle


Ausgabe vom 29. April 2020


 
  • Ist Gold ein Garant für Werterhalt?
     
  • Noch kein Ende in Sicht – Sonderprüfung bei Wirecard hinterlässt offene  Fragen 
 

Ist Gold ein Garant für Werterhalt?


Nicole Straub

(Redaktion aktienlust kompakt)

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Liebe Freunde der Aktien-Lust,

wer unseren Kanal regelmäßig verfolgt, der weiß, dass wir Gold als Depotbeimischung schon lange befürworten. Allerdings haben wir auch immer geraten, nicht mehr als 10 bis maximal 20% seiner verfügbaren Investitionssumme in dem Edelmetall anzulegen. Letztlich dient es doch mehr einer Möglichkeit der Vermögensabsicherung, wirft aber nun mal keine Rendite ab. 

Für viele Anleger gilt Gold als „Krisenwährung“. Und in Zeiten von Corona und einer ultralockeren Geld- und Fiskalpolitik als der vermeintlich „sichere Hafen“. 

Aber ist das wirklich so? Ist Gold ein Garant für Werterhalt?

Zurzeit gibt es viel Nepp und Zockerei am Goldmarkt. Und wenn sich hierzu auch Herr Hermann-Josef Tenhagen vom gemeinnützigen Verbraucher-Ratgeber „Finanztip“ äußert, dann ist das auch ein paar Zeilen in meiner Kolumne wert. Tenhagen (zuvor 15 Jahre lang Chefredakteur der Zeitschrift "Finanztest") kenne ich, und mehr noch meine Eltern, eher als Ratgeber für den sicherheitsbewussten Kleinanleger, um nicht zu sagen, -sparer, aber bestimmt nicht als den leidenschaftlichen Aktionär.

Gold zu ordentlichen Konditionen zu kaufen, ist aktuell nicht einfach. Manche Barren und Münzen sind schwer zu bekommen und die Preisunterschiede sind je nach Stückelung gewaltig. 
Wer bei einem niedergelassenen Händler kauft, muss Aufschläge akzeptieren. Dafür muss man sich nicht ausweisen, wenn man Gold bis zu 2000 Euro in bar erwirbt.

Auch im Onlinehandel ist nicht alles günstig. Die Preise unterscheiden sich deutlich voneinander und zudem ist Vorkasse fällig. Die Preisunterschiede zwischen Degussa, Pro Aurum und dem günstigsten Gold-Onlinehändler, der auf der Plattform Gold.de zu finden ist, betragen bis zu 14%!
Vor allem sind die Unterschiede zwischen Kauf- und Verkaufspreisen besonders hoch. Will man z.B. bei Degussa und Pro Aurum wieder verkaufen, sind die Preise bis zu 20% unter den aktuellen Einkaufspreisen, insbesondere dann, wenn die Stückelungen weniger als eine Feinunze (ca. 31 Gramm) betragen.

Hinzu kommt eine enorme Schwankungsbreite im Goldpreis, der sich alleine in den letzten ca. 4 Wochen zwischen 1360 und 1610 Euro pro Feinunze bewegte. Das Allzeithoch, zumindest in Euro, wird nahezu im Wochentakt neu getoppt. Und in US-Dollar ist das neue Allzeithoch nur eine Frage der Zeit (aktuell gilt noch die 1.900 Dollar-Marke aus dem Jahr 2011). Die derzeitige starke Schwankungsbreite ist zum einen dadurch begründet, dass die Goldförderung und Verarbeitung coronabedingt ins Stocken geriet, zum anderen durch Spekulationsgeschäfte rund um Lieferengpässe und die Wirtschaftskrise. Im März 2020 lag der Handel mit Gold und Gold-Derivaten im Schnitt 60% höher als im Durchschnitt des Jahres 2019 (Quelle: Statistik des World Gold Council)!

Aktien schwanken weniger und bringen mehr Rendite 

Eine Analyse des Ratgebers „Finanztip“ von 1975 bis 2019, die von Tenhagen angeführt wird, hat gezeigt, dass die Volatilität beim Goldpreis schon immer sehr hoch war. Und ebenso hat sie folgendes offenbart: Eine Anlage in Aktien über den gleichen Zeitraum hat weniger geschwankt und mehr Rendite eingebracht!

Diese Erkenntnis aus der Feder von Tenhagen hat mich positiv überrascht. Wirbt auch er doch indirekt, zumindest auf lange Sicht, für die Anlage in Aktien, die weniger schwankungsintensiv und renditestärker sind.

Für mich ist Gold ein wunderbares Edelmetall und ich liebe es vor allem als Schmuck. Aber es ist letztlich kein Garant für Werterhalt. Zumindest ist der Werterhalt - je nachdem, wie Sie kaufen - aktuell besonders schwierig. Von daher halte ich maximal 10% meines Anlagevermögens in physischem Gold, das im Schließfach meiner Hausbank „schlummert“.
Da bin ich doch lieber mit einem Investment bei den großen Minenbetreibern Barrick Gold und Newmont Mining Corporation dabei – und da ich auch ein bisschen Nervenkitzel mag, sogar mit einem Hebel auf steigende Kurse bei Barrick Gold. 

Wie halten Sie es mit Gold als Anlageklasse? Welche goldenen Regeln verfolgen Sie in Ihrer Anlagestrategie?

 

Herzliche Grüße
 
Ihre
 
Nicole Straub
(Redaktion aktienlust kompakt)  
 

 
 
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Noch kein Ende in Sicht – 
Sonderprüfung bei Wirecard hinterlässt offene  Fragen 

 

Pia Gutermuth

(Redaktion aktienlust kompakt)

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Liebe Leserinnen, liebe Leser,

die seit Monaten mit großer Spannung erwartete Sonderprüfung der Bücher des deutschen Zahlungsdienstleisters Wirecard, hat nach gestrigen Mitteilungen nicht alle bestehenden Zweifel an den Geschäftspraktiken des DAX-Konzerns ausräumen können. Zwar betonte Firmenchef Markus Braun gestern: "Die in Medien gemachten Vorwürfe haben sich in allen Punkten nicht bestätigt", doch konnten eben nicht alle Vorwürfe seitens der Wirtschaftsprüfer endgültig  aus der Welt geschafft werden. 

Wirecards Aufsichtsrat hatte das Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen KPMG im Herbst vergangenen Jahres selbst engagiert. Dieses sollte die Bilanzen des Konzerns prüfen, nachdem in zahlreichen öffentlichen Berichten der Financial Times Vorwürfe der Manipulation von Jahresabschlüssen bei Auslandstöchtern gegen Wirecard aufgekommen waren. 

Verschiebung der Bilanz-Veröffentlichung

Im Zuge der vorläufigen Ergebnisse der Prüfungen entschied Wirecard nun, die Veröffentlichung seiner Bilanz 2019 zunächst auf voraussichtlich Mai zu verschieben, welche planmäßig ursprünglich für morgen angesetzt war. 

Noch immer gibt es in den Augen der Analysten zu viele offene, ungeklärte Fragen und es herrscht damit weiterhin eine große Ungewissheit. Beispielsweise im Hinblick auf die engen Kooperationen Wirecards mit sehr umstrittenen Drittpartnern mit Sitz im Ausland, über die die Abwicklung des Zahlungsverkehrs in Ländern erfolgt, in welchen Wirecard über keine eigene Lizenz hierzu verfügt. Der gezielte Vorwurf der Medien bezog sich auf exakt diese Zusammenarbeit mit ausländischen Partnern. Der Zahlungsdienstleister habe knapp die Hälfte seiner weltweit erwirtschafteten Einnahmen mit nur drei Partnern abgewickelt. 

Im Untersuchungsbericht hieß es durch KPMG, dass man keine konkrete Aussage darüber treffen könne, dass bestimmte Umsatzerlöse existierten, und dass diese ihrer Höhe nach auch korrekt seien. Jedoch sei auch das Gegenteil derzeit schlichtweg nicht möglich. Grund hierfür sei das Fehlen notwendiger Unterlagen, welche sich im Besitz der Dritt-Partner befänden. Bedauerlicherweise fehle diesbezüglich deren Kooperationsbereitschaft, an der Prüfung der Zahlen mitzuarbeiten.

Die Prüfungen gehen weiter 

Doch auch Wirecard selbst kommt in dem fast 60 Seiten langen veröffentlichten Bericht auf der Unternehmens-Homepage nicht sonderlich gut weg. Er habe Interview-Termine des Öfteren verschoben und enorme Schwächen in der Konzernorganisation gezeigt. So habe der deutsche Zahlungsdienst-Spezialist außerdem teilweise wichtige Dokumente entweder gar nicht oder einige Zeit später bzw. erst nach aktiver Aufforderung geliefert. 

Der Konzern scheint Experten zufolge mit Blick auf dessen Transparenz und Kommunikation noch einiges an Nachholbedarf zu haben. Nun stehen immer noch über 200 Mio. Datensätze aus, die es in diesem gesamten Zusammenhang weiterhin zu prüfen und zu analysieren gilt. 
Mit einem finalen Abschluss der Prüfungen sowie einem endgültigen Bericht, rechne man erst in einigen Wochen. Somit müssen sich auch Anleger noch etwas gedulden. Fakt sei jedoch, dass die Wirtschaftsprüfer nach aktuellem Stand keinerlei belastende Belege im Hinblick auf die Vorwürfe der Bilanzmanipulation gefunden hätten und sich kein Korrekturbedarf der Jahresabschlüsse von 2016 bis zum Jahr 2018 ergebe. 

Wirecard-Chef Braun betonte, die internen Prozesse sowie Kontrollen umgehend verbessern und verändern zu wollen. So hieß es seinerseits: "Wir stellen uns der Diskussion und wollen die Transparenz erhöhen.“ Des Weiteren lobte er den Fortschritt: „In Summe haben wir einen großen Schritt nach vorne gemacht."

Die Aktien des im DAX notierten Konzerns reagierten auf die gestrige Veröffentlichung dieser Neuigkeiten mit einem zwischenzeitlichen Einbruch von mehr als 25%. Somit fielen diese wieder knapp unter die 100 Euro-Marke, erholten sich aber im Anschluss wieder.   

Es bleibt also weiterhin spannend und abzuwarten, was alle weiteren Prüfungen noch ergeben werden. 

Wir halten Sie auf dem Laufenden! 

Ich wünsche Ihnen einen schönen Mittwochnachmittag. 

Herzliche Grüße 

Ihre
 
Pia Gutermuth
(Redaktion aktienlust kompakt)       
 
 

 

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