läuft etwas schief, wird gern die Shoptechnik als Sündenbock vorgeschoben. Doch E-Commerce ist kein Tech-Thema mehr. Eigentlich. Aber ist Shoptech wirklich so ein klarer Fall? Oder werden Technologieaspekte auch 2024 die Händler beschäftigen? Das wollten wir von Experten wissen und haben sie für diesen Newsletter um ein Statement gebeten. Weitere Lesetipps zum vorletzten Adventswochenende: Wie sich Künstliche Intelligenz schon sehr bald vom bloßen Werkzeug zum Teamkollegen entwickeln wird, was dem Markt für Refurbish-Ware gerade Flügel verleiht - und natürlich unser neues Commerce Briefing zum Thema Arbeitsmodelle.
Viel Vergnügen damit und vor allem jede Menge Inspiration wünschen Jochen G. Fuchs & Kolleg:innen INTERNET WORLD P.S.: Am 19./20.03.2024 findet in München die CommerceTECH Conference statt. Ein Programmauszug:
PANEL: Live-Shopping und Social Commerce: Social Media versus Owned Media
Social Commerce und Live Shopping entwickelt sich zu einem Wachstumsthema, nicht erst seit dem Start von Tiktok Shop, das im nächsten Jahr Gerüchten zufolge in Deutschland starten soll. Wir stellen Leuchtturmprojekte aus dem deutschsprachigen Raum vor und diskutieren mit erfolgreichen Brands wie Douglas und dem technischen Dienstleister Otto Service Provider über Strategien, Plattformen und Technologien. Das richtige Panel für jede Brand und alle Händler:innen, die wissen wollen, ob das Thema Social Commerce zu Ihnen passt und wie sie es erfolgreich umsetzen können. Learn from the best, outpace the rest. >> Jetzt dein Ticket sichern!
Shopify wurde entwickelt, um Onlinehändler:innen zu helfen, den sich ständig wandelnden Anforderungen des Handels gerecht zu werden. Wir freuen uns, als Leader im Enterprise-Markt anerkannt zu werden. Alle Details im Bericht.
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THEMA DES TAGES
Die wichtigsten Shoptech-Trends 2024
Ist Shoptech für Händler noch ein Thema? Oder sind hier bereits alle Fragen gelöst? Wir haben renommierte Branchenexperten gefragt, was sie 2024 in technologischer Hinsicht für den E-Commerce erwarten. In der E-Commerce-Branche wird gerne und viel über Geschäftsmodelle und Verkaufsstrategien gesprochen. So mancher präsentiert sich mit Vorliebe als Visionär – schließlich lassen sich so nicht nur Investoren überzeugen, sondern auch junge Talente für das Unternehmen begeistern. Der Blick in den Maschinenraum des E-Commerce, in die Shoptech-Entwicklung, gilt dagegen als wenig glamourös und bietet auch kaum Profilierungspotenzial: Der Markt der Shopsystemanbieter hat sich konsolidiert, es gibt klare Technologieführer für KMU-, Mittelstands- sowie Enterprise-Anwender und Ansätze wie Software-as-a-Service, Headless und Composable Commerce haben sich als „State of the Art“ etabliert. Doch ist das Thema Shoptech wirklich so ein klarer Fall? Oder werden Technologieaspekte auch 2024 weiter die Händler beschäftigen? Wir haben eine Reihe von E-Commerce-Experten dazu befragt.
Oliver Lucas, ecom consulting: „Viele Händler leiden an einer verwachsenen und verbauten IT-Architektur“
Für Oliver Lucas, Gründer und Geschäftsführender Gesellschafter der Beratung ecom consulting, trügt der vermeintliche Konsens in Sachen Shoptech allerdings. „Shoptech muss heute schlank, skalierbar und schnell sein – das ist für einen Großteil der Shop-Anbieter ausreichend und erklärt den anhaltenden Erfolg von Shopify. Doch die hierbei meist geringeren Projektvolumina bleiben eine Herausforderung für Agenturen.“ Erst bei komplexeren Geschäftsmodellen, wenn insbesondere Hersteller international und Multi-Kanal unterwegs sind, steige der Bedarf zu Composabel oder MACH Architekturen (die Abkürzung steht für Microservices, API-first, Cloud-native und Headless). Was aus Sicht des Beraters bei aller Begeisterung für die schöne neue Welt der Shoptech oft wenig beachtet wird, sind die Herausforderungen, mit denen sich Händler konfrontiert sehen, deren Shopsystem in die Jahre kommt: „Noch immer leiden viele Anbieter an einer verwachsenen und verbauten IT Architektur – hier empfehlen sich auch in der schwierigen Zeit Projekte zum Aufräumen oder Re-Platforming, da Betriebskosten meist schnell deutlich sinken – bei steigender Conversion“, erklärt Lucas.
Roman Zenner, Shopify: „E-Commerce-Technologie ist heute eine Commodity“
Zu den Stimmen, die die großen Fragen beim Thema Shoptechnologie gelöst sehen, gehört – auf den ersten Blick etwas überraschend – Roman Zenner, seit vielen Jahren Herausgeber des Shoptech-Blog und seit vier Jahren Mitarbeiter beim Shopsystemhersteller Shopify. „Die Vielfalt von Shoptech-Angeboten am Markt und die Inbrunst, mit der Buzzwords wie Headless und Composable allerorten diskutiert werden, lässt annehmen, dass Technologie ein wesentlicher Hebel für das Funktionieren von Geschäftsmodellen im Online-Handel ist – das ist allerdings überraschend selten der Fall“, sagt Zenner. Weiter meint er: „E-Commerce-Technologie ist schon seit einigen Jahren eine Commodity: Junge Unternehmer und Unternehmerinnen können sich dank Cloud und SaaS-Plattformen quasi vom Küchentisch aus mit wenig Aufwand und überschaubarem Budget eine global skalierende Infrastruktur zusammenklicken, von der E-Commerce-Pioniere seinerzeit nur träumen konnten.“ Wenn heutzutage E-Commerce-Projekte scheiterten oder sämtliche Zeit- und Budgetgrenzen sprengten, habe das sehr oft mit den Egos, unzureichender Kommunikation, mangelndem Mut und fehlendem Know How der Beteiligten zu tun – und nicht mit fehlenden API-Schnittstellen. „E-Commerce-Technologie kann heute enorm viel, füllt allerdings keine konzeptionellen Leerstellen in Geschäftsmodellen“, erklärt der Shoptech-Experte.
Johannes Altmann, Shoplupe: „Besser du hast einen Influencer als einen CTO“
Auch UX-Experte Johannes Altmann, Gründer von Shoplupe und der Shop Usability Award, ist der Meinung, dass Shoptech heute keine Raketenwissenschaft mehr ist: „Durch den Headless-/Composable-Ansatz haben sich die Shopsoftware-Hersteller absolut vergleichbar und austauschbar gemacht. Heute ist es egal, für welches Shopsystem du dich entscheidest, weil die Musik an ganz anderer Stelle spielt.“ Mit Shopify sei zudem eine riesige E-Commerce Welt entstanden, die mit der gängigen Vorstellung vom Onlinehandel nicht mehr viel zu tun habe. „Das B2C-Game findet jetzt bei Social Media statt und der Shop verarbeitet lediglich die Transaktion. Jede Art von Komplexität wurde reduziert und E-Commerce ist kein Tech-Thema mehr. Es ist besser, wenn du einen Influencer hast, als einen CTO“, formuliert Altmann provokant. Doch gibt es für den Branchenexperten eine große Ausnahme: „Heute steht B2B stark im Fokus aller Player, weil hier noch echte Innovation, zu lösende Komplexität und die notwendigen Budgets zu erwarten sind. Viele Technologien stehen in den Startlöchern, sind maximal ausgereift und warten jetzt auf den richtigen Case.“
Jochen Krisch, Exciting Commerce: „Wer sich differenzieren will, muss eigene Lösungen entwickeln“
Unter den befragten Experten bleibt schließlich Exciting-Commerce-Blogger Jochen Krisch seinem Ruf als Branchenvordenker treu. Für ihn stehen weniger die Möglichkeiten der heutigen Shoptech-Systeme im Fokus als die Frage, was auf Basis der Technologie in strategischer Hinsicht vorstellbar wäre. „Gerade im Shoptech-Segment werden viele der neuen Technologien vor allem zur Optimierung und Verbesserung der gängigen Konzepte genutzt. Das kann man machen, reizt aber die Potenziale nicht annähernd aus“, erklärt der Initiator der K5-Konferenz. Als technologische Basis habe Shoptech inzwischen einen hohen Standard erreicht, der es dem Online-Handel leicht mache. „Darüber hinaus erwarte ich hier aber keine wirklichen Durchbrüche. Oder anders formuliert: Wer sich als Online-Händler wirklich differenzieren will, sei es im Geschäftsmodell oder im Verkaufsansatz, muss auch weiter eigene Lösungen entwickeln.“
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