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Kurzstrecke |
Tagesspiegel Checkpoint vom Donnerstag, 29.07.2021 | Sonnig-windige 25°C. | ||
+ Bettina Jarasch will gemeinwohlorientierten Wohnungsdeal + Kriminelle Abstriche: Großrazzia gegen Schnelltest-Betrüger + Querdenker laden erneut zu Großdemos nach Berlin + |
von Ann-Kathrin Hipp |
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Beach, Berge oder Balkonien – nehmen Sie uns mit! An dieser Stelle zeigen wir während der Sommerferien, wo Sie gerade den Checkpoint lesen. Schicken Sie uns ein Foto mit einem Satz zum Urlaubsort an checkpoint@tagesspiegel.de. | |||||
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Bettina Jarasch sagt „Ja“: Die Spitzenkandidatin der Berliner Grünen will für den Volksentscheid „Deutsche Wohnen & Co. enteignen“ stimmen, obwohl „Enteignung nur die Ultima Ratio ist“. Die Stadt brauche den Druck, um mehr gemeinwohlorientierten Wohnraum zu schaffen, sagte sie am Mittwoch – und stellte zugleich das Konzept eines „Mietenschutzschirms“ vor. Die Idee: Vermieter:innen verpflichten sich u.a. zu einem fünfjährigen Mietenmoratorium und der Wiedervermietung nach sozialen Kriterien und erhalten im Gegenzug Senats-Zuschüsse und Bauflächen in Erbpacht. Die Karte „Enteignung“ soll nur dann gezogen werden, „wenn eine kooperative Lösung scheitert“. Es kommentiert Vonovia-Vorstandschef Rolf Buch (ziemlich kooperativ): „Wir brauchen ein breites Bündnis aus allen Akteuren der Wohnungsbranche, um klimafreundlichen und bezahlbaren Wohnraum nachhaltig zu realisieren. Als Vonovia stehen wir bereit. Die einzelnen Vorschläge müssen analysiert werden. Enteignungen bringen Berlin nicht weiter.“ Monopoly, Berlin-Edition. Die Spiele beginnen. | |||||
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Freeeiheit, Freeeiheit, ist das Einzige, was zählt, singt Marius Müller-Westernhagen. Geld ist aber auch ziemlich wichtig, dachten sich wohl Berlins Regierender Michael Müller (SPD) und Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Grüne), als sie fragten, ob das – eine halbe Million Euro teure – „Freedom Dinner“ nichtaus dem Fördertopf „Draussenstadt“ finanziert werden könne. Kultursenator Klaus Lederer (Linke) lehnte Checkpoint-Informationen zufolge ab. Die Begründung: Das Veranstaltungskonzept beinhalte kein „juriertes Auswahlverfahren“ – eine Voraussetzung für „Draussenstadt“. Zack! Und schon war Lederer selbst draußen. Zumindest wird er, Stand heute, neben Pop und Müller nicht als Mit-Veranstalter des Dinners gelistet. Das Ganze sei eine „Initiative zwischen Senatskanzlei, der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe, Visit Berlin, Flughafen Tegel und der Messe Berlin“, heißt es aus der Senatskanzlei auf Nachfrage. Teilnehmen wird Lederer auch nicht. Der Kultursenator habe „an dem Wochenende viele, viele andere Veranstaltungen“, sagte uns sein Sprecher. Na, da werfen wir an dieser Stelle doch zumindest einen kurzen Blick auf das, was dem Kultursenator entgeht: Neben Tanz- und Musik-Acts, die „so bunt wie Berlin“ sind, soll jeder Gast eine Dinner-Box erhalten, die Folgendes enthält: eine Kaltschale von der Brandenburger Gurke mit Tomate in der Flasche, eine Rainbow Bowl mit Reis, Edamame, Mango, Paprika, Gurke, Avocado, marinierte Wakame & Sesamdip, eine Stulle mit Rote-Beete-Hummus und Karotte, gebackener Käsekuchen, 6 Mini-Macarons, ein stilles Wasser und eine Rhabarberschorle. Wofür der Rest der 500.000 Euro im Detail ausgegeben wird, bleibt unter Verschluss. „Für alle veranstaltungsrelevanten Positionen, zum Beispiel Sicherheit, Veranstaltungstechnik, Reinigung, Catering und der gesamte Aufbau und Abbau“, schreibt die Senatskanzlei vage. Darüber hinaus habe man mit den „Geschäftspartner:innen Vertraulichkeit vereinbart“. Vollstes Verständnis: Die geht bei einem öffentlichen Fest, finanziert durch öffentliche Gelder, natürlich vor. | |||||
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Jubiläum ohne Jubelgrund: Am Sonntag jährt sich die erste Berliner Corona-Großdemonstration. Um das zu „feiern“, laden „Querdenker“ am Wochenende erneut in die Hauptstadt. Man bereite sich „auf ein einsatz- und kräfteintensives Wochenende vor“, sagt Polizeisprecher Thilo Cablitz. Zwei Protestzüge aus der Querdenker-Szene wurden aufgrund „absehbarer Verstöße gegen das Infektionsschutzgesetz“ bereits verboten. Dem rbb zufolge soll es sich u.a. um die geplante Großdemo am 1. August (22.500 Teilnehmer) handeln. Die Prüfung der weiteren Versammlungen dauert noch an. Dazu noch ein Hinweis: Die für Samstag geplante „Berlin-Club-Demo“ wird ausdrücklich NICHT von der Clubcommission unterstützt. „Bereits seit längerem ist es eine beliebte Strategie aus dem Querdenken-Milieu, Themen, Akteur:innen und Orte der Kulturszene als Kulisse für ihre Anliegen zu vereinnahmen. Dieser Instrumentalisierung widersprechen wir entschieden!“, teilt die Clubcommission auf ihrer Webseite mit. Gemeinsam stehe man „für einen verantwortungsvollen Umgang mit der Pandemie ein, der sich in erster Linie an wissenschaftlichen Erkenntnissen und gesellschaftlicher Solidarität orientiert“. | |||||
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„What are your unpopular opinions about Berlin?“, wollte Twitter-User James Jackson von der internationalen Community wissen. Und das kam dabei heraus: Berlin ist ein unentschlossener, sozialistisch-kapitalistischer Teenager! / Normalsein ist das Ausgefallenste, was du hier tun kannst. / Der BER ist großartig und Tegel hat die meiste Zeit genervt. / Perfekte Balance zwischen Ordnung und Chaos! / Neukölln ist nicht cool, nur Durchschnitt. / Club-Mate ist schrecklich. / Karlshorst ist der beste Bezirk. / Viel zu wenige „Humanas“. / Bonn war die bessere Hauptstadt. / Die Leute hier sind eigentlich ziemlich nett. Sie haben Ergänzungen? Gerne an: checkpoint@tagesspiegel.de. | |||||
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Apropos Leserpost: „Immer wieder ärgere ich mich darüber, dass Quereinsteiger:innen in den Medien so abwertend beschrieben werden“, schreibt CP-Leserin Valerie von Stillfried nach unserer gestrigen Meldung über die Kündigungswelle ausgebildeter Lehrer. „Ich habe großen Respekt für die Quereinsteiger:innen, die sich für diesen harten Job begeistern.“ Marlen Tischer, selbst Quereinsteigerin an einer Brennpunkt-Grundschule in Gesundbrunnen, ergänzt: „Glauben Sie mir, ich und meine Kolleg:innen, die ebenfalls diesen Weg gehen, sind engagiert, arbeiten hart, versuchen, auch unter widrigen Umständen, wie einem maroden Schulbau, viel Gewalt unter den Schülern, Corona usw., nie den Mut zu verlieren, was ich von einigen voll ausgebildeten Kolleg:innen nicht immer behaupten kann. Wer sich auf den Weg von insgesamt 4,5 Jahren inklusive Referendariat begibt, obwohl er / sie schon vorher gut ausgebildet, studiert war, der macht das nicht aus Jux, sondern weil er / sie es wirklich will. Meine Kolleg:innen und ich werden nach den Ferien wieder alles geben. Ein wenig mehr Wertschätzung wäre schön.“ Sie sei ihnen an dieser Stelle, ganz ehrlich gemeint, entgegengebracht. | |||||
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