wenn ich am Montagmorgen aus dem Haus gehe, dann ist der Müll, den ich am Vorabend rausgebracht habe, weg – das ist für mich eine Selbstverständlichkeit, über die ich in aller Regel nur nachdenke, wenn sich der Abfuhrkalender feiertagsbedingt mal verschoben hat. Und der Müll eben noch da ist. Dann wird mir wieder bewusst, wie wahnsinnig wichtig die Arbeit ist, die die Mitarbeiter:innen der Stadtreinigung da leisten: Während ich noch im Bett liege, sind sie bei Wind und Wetter unterwegs und sorgen dafür, dass meine Straße (und ganz Hamburg) nicht im Dreck versinkt. Ein Knochenjob, der Wertschätzung verdient – von uns allen.
Umso mehr hat mich der Text schockiert, der am Freitag in der WochenMOPO erschienen ist. Meine Kollegin Nina Gessner berichtet darin über Pläne der Stadtreinigung, die für riesigen Ärger bei der Belegschaft sorgen: Nächsten Monat soll bei dem städtischen Unternehmen ein neu gestaltetes Team an den Start gehen, dessen Mitarbeiter jederzeit und überall in Hamburg flexibel einsetzbar sein sollen. Pikant: In dieses Team sollen all die Kollegen versetzt werden, die durch hohe Krankentage oder querulantisches Verhalten aufgefallen sind – eine Art Strafkolonne. (Mit MOPO+-Zugang können Sie den ganzen Text lesen.)
Am Tag nach dem Erscheinen der WochenMOPO mit dem Text zu den Plänen der Stadtreinigung gab es eine Personalversammlung des Unternehmens, bei der die Emotionen hochkochten. Das Stimmungsbild war deutlich: Sehr viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtreinigung scheinen sich nicht wertgeschätzt zu fühlen. Mehr über die Versammlung lesen Sie mit MOPO+-Zugang hier.