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Stimme
des Westens

Moritz Döbler

22. Februar 2020

Liebe Frau Do,

spätestens als Bundesinnenminister Horst Seehofer bei der Aufarbeitung der Anschläge von Hanau gestern das Wort „Karneval“ in den Mund nahm, war klar, dass wir in NRW ein Thema haben. Wie die Sicherheitsbehörden die Lage einschätzen und wie die Karnevalsvereine in ihren Zügen der Anschläge von Hanau gedenken, haben unsere Lokalredaktionen zusammengefasst. Einen leichteren Zugang zum Thema haben wir in einem wunderschönen Stück von Merle Sievers über die Geschichte des Karnevals im Rheinland. Auch die historischen Fotos sind herrlich. Wir werden am Rosenmontag sehen, ob sich der Karnevalist toppen lässt, der 1948 auf einem Elefanten durch Köln ritt. In den 50ern – das genaue Jahr lässt sich auf dem Bild nicht ablesen – hatte sich übrigens ein Kölner Jeck als Hitler verkleidet. Damals war es noch beliebt, den Diktator im Kostüm zu persiflieren, heute wäre das wohl in einem Rosenmontagszug undenkbar.

Die Anschläge von Hanau wirken nicht nur im Karneval nach, sondern haben erneut eine Debatte losgetreten, wie mit der AfD umzugehen ist. Cem Özdemir sieht sie als „politischen Arm des Hasses“, Lars Klingbeil fordert die Beobachtung durch den Verfassungsschutz. Dass ich alles andere als ein Freund der AfD bin, dürfte Ihnen nicht entgangen sein. Trotzdem lautet die Überschrift meines Kommentars: „Bloß nicht verbieten!“ Aus meiner Sicht spricht nicht nur juristisch, sondern auch politisch alles dagegen.

Auch im Internet lässt sich nicht alles verbieten, was eklig ist. Die US-Schauspielerin Gwyneth Paltrow hatte auf ihrer Seite eine (vorerst ausverkaufte) Kerze angeboten, auf der steht: „Riecht wie meine Vagina“. Angeblich duftet sie nach Geranie, Bergamotte und Zedernholz. Wie interessant die unternehmerischen Aktivitäten der Paltrow aber jenseits der Vulgär-Kerze tatsächlich sind, beschreibt unser Kulturredakteur Philipp Holstein in seiner Rezension über die neue Netflix-Serie, die ihr Leben und ihre Arbeit nachzeichnet. „Man kann nicht aufhören, man ist einfach zu fasziniert von dem, was da passiert“, schreibt unser Autor.

Anders als Gwyneth Paltrow riecht Wasserstoff nach nichts. Auf dem farblosen, extrem flüchtigen Gas ruhen neuerdings große Hoffnungen der Bundesregierung, um die vermurkste Energiewende zu retten und nebenher den drohenden Niedergang der Schwerindustrie abzuwenden. Ein Kilogramm Wasserstoff kann ein Auto rund 100 Kilometer weit bewegen. Das Gas kann zum Heizen verwendet werden oder in Hochöfen statt Koks zum Einsatz kommen. Wasserstoff könnte das neue Öl werden, aber aus Klimaschutzgründen muss er grün sein, also mithilfe von Ökostrom erzeugt werden, wie Dr. Matthias Beermann in seiner Analyse über den geplanten Einstieg in die Wasserstoffwirtschaft schreibt.

Am Karnevalswochenende bekommen wir viel mit Wasserstoff zu tun, allerdings in der chemischen Verbindung mit Sauerstoff, die vom Himmel fällt. Ich melde mich übermorgen wieder, kurz bevor ich auf unseren Wagen im Düsseldorfer Rosenmontagszug steige. Ich werde in einem Löwenkostüm da oben stehen und zum ersten Mal in meinem Leben beim Karneval mittendrin sein. Sie können sich nicht vorstellen, wie sehr ich mich darauf freue – selbst wenn es in Strömen regnen sollte.

Bis dahin, schönes Wochenende!

Herzlich

Ihr

Moritz Döbler

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