Liebe Frau Do, dass die Zahlen schlimm ausfallen würden, war klar – aber nicht, wie schlimm: Die deutsche Wirtschaft ist im zweiten Quartal so stark geschrumpft wie noch nie seit dem Zweiten Weltkrieg, nämlich um 10,1 Prozent, berichtet das Statistische Bundesamt. Wie die Lage in NRW beurteilt wird, hat Reinhard Kowalewsky recherchiert. Seinen Kommentar, in dem er von einem „Doppelschock für die Wirtschaft“ spricht, finden Sie hier. Jetzt stellt sich die Frage, wann es wieder aufwärts geht. Gelingen kann das nur, wenn die Menschen Vertrauen gewinnen, dass die Corona-Krise bald zu bewältigen ist. Auf wie wenig Vertrauen Tönnies inzwischen zählen kann, zeigt sich an der Diskussion über 15 Tochterfirmen des Fleischkonzerns. Als deren Gründung bekannt wurde, hatte das Bundeskabinett gerade die geplanten schärferen Regeln für die Fleischindustrie beschlossen, wonach in größeren Betrieben ab 2021 im Kerngeschäft keine Werkvertragsarbeiter und drei Monate später auch keine Leiharbeiter mehr beschäftigt werden dürfen. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt? Jedenfalls warnte NRW-Arbeitsminister Karl-Josef Laumann Unternehmen prompt davor, die neuen Regelungen unterlaufen zu wollen. Aber mit den 15 Töchterfirmen kann Tönnies das auch gar nicht. Die Hintergründe haben Birgit Marschall, Maximilian Plück und Henning Rasche recherchiert. Um Vertrauen geht es letztlich auch in der K-Frage der CDU/CSU: Wer ist der beste Krisenmanager im ganzen Land, wem vertrauen die Menschen? In Umfragen liegt Markus Söder deutlich vor Armin Laschet. Der bayerische Ministerpräsident hat offiziell keine Kanzlerambitionen, sein NRW-Amtskollege hingegen erklärtermaßen schon und kandidiert deswegen für den CDU-Vorsitz. Aber wenn er die Parteispitze übernähme, führte an ihm als Kanzlerkandidaten kein Weg vorbei. Kristina Dunz beschreibt die Konstellation, welche tragende Rolle Jens Spahn dabei spielt und was die nächste Bundespräsidentenwahl damit zu tun hat. Die K-Frage der Union ist das heißeste Thema im Berliner Politikbetrieb. Aber noch heißer wird es heute an Rhein und Ruhr: Bis zu 36 Grad werden erwartet, das wäre der Rekord im bisherigen Jahr. Da hilft nur viel trinken. Welche Mineralwasser bei der Stiftung Warentest am besten abschneiden, hat Susanne Hamann aufgeschrieben. Den ersten Platz teilen sich übrigens zwei Produkte, eines aus NRW, eines aus Bayern, und so wird die Sache doch wieder politisch. Herzlich Ihr Moritz Döbler Mail an die Chefredaktion senden P.S.: Wenn Ihnen dieser Newsletter gefällt, empfehlen Sie die "Stimme des Westens" weiter! |