Liebe Leserin, Lieber Leser,
einige von Ihnen fragten gestern, weswegen das FOCUS Briefing dem grünen Kanzlerkandidaten Robert Habeck und seinem „Bach rauf“-Buch „überhaupt Beachtung“ schenke.
Ein Grund war: Vorfreude auf Ihre Reaktionen. Ein Leser schrieb: „Wasser den Bach rauf fließen lassen – das können nur Grüne.“ Andere legten dem, wie sie finden, „gescheiterten“ Wirtschaftsminister nahe, nur noch Bücher zu verfassen. Am besten von Dänemark aus.
Werfen wir einen Blick auf einen anderen Kanzlerkandidaten. SPD-Chef Klingbeil spottete unlängst, die Union „verstecke” Friedrich Merz – aus Angst, die Leute würden ihn sonst wirklich kennenlernen. Seither ist die CDU-Parteizentrale bemüht, Merz' rund 80 Wahlkampftermine hervorzuheben.
Wer sich dafür nicht aus dem Haus begeben möchte, könnten ihn auch anders kennenlernen: Gleich zwei Merz-Biografien erscheinen diese Woche (anders als Minister Habeck hatte der CDU-Chef jedoch keine Zeit, sie selber zu schreiben).
„Sein Weg zur Macht” stammt von Voker Resing, der sich dafür durch Zeitungs-, Reden und Parteiarchive gegraben hat und nachzeichnet, weshalb Merz den Kürzeren gegen Angela Merkel zog. Was Resing zutage fördert, findet mein FOCUS-Kollege Felix Heck, sei „lehrreich und selbst für einen CDU-Berichterstatter wie mich immer wieder überraschend. Etwa, dass es Cem Özdemir war, der zum ersten Mal im Deutschen Bundestag von Leitkultur sprach, nicht Merz.“ |