Fakten zur Kernenergiediskussion
Klicken Sie hier für die Webversion | Dezember 2020 / Kurzdokumentation zur Kernenergiediskussion: | | | | Tatsachen und Argumente |
| Babs: Strommangellage als grösstes Risiko eingestuft In seinem neuen Risikobericht hat das Bundesamt für Bevölkerungsschutz (Babs) wie schon 2015 eine Strommangellage als grösstes Risiko eingestuft. Im beschriebenen Szenario wurde eine Stromunterversorgung von 30 Prozent während mehrerer Monate im Winter angenommen. Insgesamt ist mit aggregierten Schäden von über 180 Milliarden Franken zu rechnen. Die Häufigkeit für das Auftreten eines derartigen Ereignisses wird auf einmal in 30 bis 50 Jahren geschätzt. Der Bericht betont damit einmal mehr die hohe Bedeutung der Sicherheit der Stromversorgung. Die Schweizer Kernkraftwerke liefern im Schnitt einen Drittel des Schweizer Stroms, im Winter bis zur Hälfte. Das ist ein wichtiger Beitrag zur Versorgungssicherheit. Ohne die Kernkraftwerke wird es schwierig, die Stromversorgung so zuverlässig zu gewährleisten wie heute. | |
Eine unzureichende Stromversorgung würde in der Schweiz Schäden in Milliardenhöhe verursachen.Shutterstock | KKW-Störfall mit geringstem Risiko Eine Strommangellage galt bereits im letzten Risikobericht des Babs von 2015 als das grösste Risiko. Ihre wirtschaftlichen Auswirkungen werden jedoch im Bericht von 2020 höher eingeschätzt als vor fünf Jahren. Von allen betrachteten Ereignissen ist ein Störfall in einem Kernkraftwerk laut Babs das mit der tiefsten Eintrittswahrscheinlichkeit. Dies aufgrund der in der Schweiz geltenden gesetzlichen Sicherheitsvorschriften und der ständigen Überprüfung. |
Schweizer Energiesystem weltweit spitze Das Schweizer Energiesystem bleibt weltweit spitze. Der Weltenergierat (World Energy Council, WEC) hat die Schweiz im aktuellen Energie-Trilemma-Bericht 2020 erneut mit Bestnoten ausgezeichnet. Der Trilemma-Index beschreibt den Konflikt zwischen den drei energiepolitischen Zielen «Energieversorgungssicherheit», «Zugang/Bezahlbarkeit» sowie «Umweltverträglichkeit» und liefert ein vergleichendes Ranking von 128 Ländern in Bezug auf ihre Fähigkeit, das Energie-Trilemma zu bewältigen. In den einzelnen Kategorien erhielt die Schweiz Platz 1 für das Kriterium «Umweltverträglichkeit», Platz 9 für das Kriterium «Zugang/Bezahlbarkeit» und Platz 24 für das Kriterium «Energieversorgungssicherheit» und damit eine AAA-Bewertung. | Die Schweiz belegt im diesjährigen Energie-Trilemma-Bericht erneut den ersten Gesamtrang, gefolgt von Schweden und Dänemark. | Versorgungssicherheit Bei der Versorgungssicherheit ist die Schweiz in den letzten Jahren im Energie-Trilemma-Bericht mittlerweile auf Platz 24 abgerutscht (2019: Platz 11). Der Bericht erwähnt, dass die Massnahmen und nächsten Schritte zum Ausstieg der Schweiz aus der Kernenergie noch nicht bekannt seien und in den nächsten Jahren Gegenstand politischer Diskussionen sein dürften. Ausserdem unterstreicht der WEC: «Um langfristig den Übergang zu einem kohlenstoffarmen Energiesystem zu erreichen, dürfte die Schweiz mittelfristig stärker von Stromimporten abhängig werden, es sei denn, technologische Entwicklungen rund um die Speicherung oder zusätzliche inländische Photovoltaikkapazitäten können einen positiven Beitrag zur Schliessung der Versorgungslücke leisten.» |
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