KfW-Konjunkturkompass Eurozone: Langsameres, aber immer noch hohes Wachstum
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| Presseerklärung der KfW Bankengruppe vom 07.09.2018 KfW-Konjunkturkompass Eurozone: Langsameres, aber immer noch hohes Wachstum |
| KfW Research senkt Konjunkturprognosen für 2018 und für 2019 auf 2,0% bzw. 1,7% (Vorprognosen: 2,2% bzw. 1,9%)
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| Wachstum im ersten Halbjahr 2018 hat sich gegenüber 2017 fast halbiert
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| Abkühlung kein Vorbote einer Rezession, Konjunkturlage weiterhin gut
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| Prognose unterliegt vielfältigen Abwärtsrisiken
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| Das Tempo des Wirtschaftswachstums in der Eurozone hat sich im ersten Halbjahr merklich abgeschwächt: Die Quartalszuwächse lagen im Mittel bei knapp 0,4 % gegenüber dem Vorquartal und damit nur noch halb so hoch wie 2017. Während zu Jahresbeginn noch verschiedene Sondereffekte das Wachstum gebremst hatten, z. B. die Bautätigkeit hemmende Niedrigtemperaturen, zeigt sich inzwischen immer deutlicher, dass die wirtschaftliche Abkühlung nicht bloß temporärer Natur ist. Vielmehr schwenkt die Konjunktur auf einen nachhaltig moderateren Wachstumskurs ein: KfW Research korrigiert daher die Wachstumsprognosen für die Eurozone nach unten auf 2,0% für das Jahr 2018 (Vorprognose: 2,2%) sowie auf 1,7% für das Jahr 2019 (1,9%). Trotz der Verlangsamung wächst die Wirtschaft in der Eurozone damit im langjährigen Vergleich weiterhin überproportional stark. „Die Abkühlung ist kein Vorbote einer Rezession!“, betont Dr. Jörg Zeuner, Chefvolkswirt der KfW Bankengruppe. „Die Wirtschaftsindikatoren signalisieren nach wie vor eine gesunde Konjunkturlage.“ Für den Konsum stehen die Vorzeichen beim Blick auf den Arbeitsmarkt, die Löhne und das Konsumentenvertrauen sehr gut. Angesichts der ausgelasteten Kapazitäten ist der Bedarf für Investitionen groß und die Finanzierungskonditionen bleiben trotz des graduellen Ausstiegs der EZB aus der sehr expansiven Geldpolitik gut. Einzig der Außenhandel dürfte sich vorerst in schwierigerem Fahrwasser bewegen. Zum einen wertete der Euro zwischen April 2017 und April 2018 merklich auf. Seitdem drehte sich die Bewegung zwar um, allerdings wirken Währungsaufwertungen oft erst mit Verzögerung auf das Wachstum. Zum anderen ist eine weitere Belastung des Außenhandels mit den USA durch Zölle zwar zunächst ausgesetzt, jedoch ist unklar, ob es dauerhaft dabei bleibt. Ferner drohen die Streitigkeiten der USA mit anderen Handelspartnern sowie mit dem Iran und Russland und die Krise in der Türkei den Export aus der Eurozone zu bremsen. „Insgesamt ist die Binnenwirtschaft im Euroraum so gefestigt, dass die außenwirtschaftlichen Belastungen nicht mehr als eine moderate Abkühlung hervorrufen und die Wachstumsraten im laufenden und kommenden Jahr überdurchschnittlich bleiben“, so Zeuner. Die aktuellen Konjunkturprognosen unterliegen jedoch vielfältigen Abwärtsrisiken, deren Eintreten ein deutlich schwächeres Wachstum zur Folge hätte: Hierzu zählt ein möglicher Handelskrieg insbesondere zwischen den USA und China, der nicht nur über verminderte Handelsvolumina, sondern vor allem über eine vergrößerte wirtschaftliche Unsicherheit und Investitionszurückhaltung das Wachstum bremsen würde. Anziehende Finanzierungskonditionen für Schwellenländer, ausgelöst durch eine stärkere Straffung der US-Geldpolitik, könnten dort für Kapitalabflüsse und ein Abflauen der Wirtschaftsaktivitäten sorgen. Ein harter Brexit ohne Folgeabkommen ist weiterhin nicht auszuschließen und wird wohl bis ins nächste Jahr hinein eine Möglichkeit bleiben. Zu guter Letzt besteht auch in der Eurozone selbst die Gefahr, dass je nach fiskalpolitischem Kurs der italienischen Regierung die Staatsanleihespreads in der Eurozone wieder zunehmen und eine dämpfende Wirkung auf das Wirtschaftswachstum entfalten.
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Fragen von Journalisten beantwortet: Christine Volk Stellv. Pressesprecherin Telefon: +49 69 7431 3867 E-Mail: Christine Volk
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