Liebe/r Leser/in, ob Drohnen im Ukraine-Krieg oder unbemannte US-Marineschiffe: Künstliche Intelligenz spielt für das Militär eine immer größere Rolle. Wie weit man in Bezug auf Panzer ist, fassen wir Ihnen in unserem heutigen Newsletter zusammen. Weniger martialisch sind unsere weiteren Nachrichten: Wir verraten Ihnen, warum Einsamkeit dick macht und warum ein winziger Wurm mehr Grips hat als gedacht. | Eine schöne Woche wünscht Ihnen Sonja Fröhlich Wissen & Gesundheit |
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Neues aus Wissen und Gesundheit |
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| 1. Krieg der Roboter | Die US-Army hat jetzt acht Software-Firmen damit beauftragt, ihre Kampfroboter mit künstlicher Intelligenz auszustatten. Die bis zu zehn Tonnen schweren RCVs (Robotic Combat Vehicles), sollen dann vollkommen autonom auf dem Schlachtfeld operieren können. Die Maschinen sehen aus wie kleine Panzer, aber weil es keine Besatzung gibt, brauchen sie weniger Panzerung und sind so leicht, dass sie von Helikoptern zum Einsatzort gebracht werden können. Ihre Aufgabe ist es, leicht bis mittelschwer bewaffnete Gegner zu vernichten. Die RCVs sind dafür mit rückstoßfreien Maschinengewehren, Anti-Panzer-Waffen und Selbstverteidigungssystemen ausgestattet. Die ersten Prototypen sollen 2026 getestet werden. Russland ist schon weiter und testet seine autonomen Marker-Kampfroboter in der Ukraine. "Wir beginnen mit dem Hochladen von Zielbildern, erarbeiten Kampfalgorithmen und installieren mächtige Panzerabwehrwaffen", heißt es aus Moskau. Auch die Ukraine setzt autonome Fahrzeuge ein. Die Gereon-Kampfroboter des Münchner Start-ups Arx Landsysteme sind allerdings unbewaffnet und kaum größer als ein Aufsitzrasentraktor. Ihre Aufgabe ist es, mit Kameras und Sensoren feindliche Kräfte in schwer zugänglichen Gebieten aufzustöbern und als Ladestation für Drohnen im Kampfgebiet zu dienen. Künftig sollen Gereon-Roboter auch Waffen tragen und als Schwarm ausrücken. Wenn einer davon abgeschossen wird, ist es kein großer Verlust: Kein Mensch kommt zu Schaden und ein neuer Gereon kostet gerade mal 30.000 Euro. Aus militärischer Sicht ein Schnäppchen-Preis. Michael Kneissler Wissen & Gesundheit |
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Bild der Woche: Besondere Geburt | | Menschenaffen sind ja, was unsere Empathie angeht, sehr weit oben. Deshalb war es ein besonderer Moment, als das Orang-Utan-Baby im Tierpark Tampa Bay in Florida jetzt per Kaiserschnitt entbunden wurde. Die Mutter, Luna, erholt sich von der Operation und wird wieder mit dem Baby zusammengeführt, sobald sie sich stabilisiert hat. Diese Orang-Utan-Art kommt nur auf der Insel Borneo vor und ist vom Aussterben bedroht. Foto: Jesse Adair/Busch Gardens Tampa Bay/AP |
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| 2. Einsame essen mehr | Es scheint zu stimmen: Einsamkeit macht dick. Unter der Leitung der Hirnforscherin Arpana Gupta von der University of California in Los Angeles zeigte ein Forschungsteam 93 Frauen zwischen 18 und 50 Jahren verschiedene Fotos. Ein Teil der Bilder enthielt Speisen, ein anderer Teil andere Dinge; eine Gruppe der Teilnehmerinnen wiederum hatte sich in psychologischen Tests als „sozial isoliert“ erwiesen, eine Gruppe als gut integriert. Aufnahmen mit der Magnetresonanztomografie verdeutlichten die Gehirnaktivität während der Fotoschau. Ergebnis: Die einsameren Frauen hatten höhere Aktivität in jenen Bereichen, die vermutlich für Heißhunger nach Süßem und Fettem zuständig sind. In Hirnregionen der Selbstkontrolle hingegen war bei ihnen signifikant weniger los. Forscherin Gupta glaubt, dass ihre Ergebnisse im Zuge des pandemiebedingten Trends zur Büroarbeit von zu Hause an Bedeutung gewinnen. Ein Kernsatz aus ihrer Interpretation der Studie: „Süßes Essen wirkt belohnend und kann außerdem schmerzstillend gegen die Belastung sein, die der Ausschluss aus dem sozialen Leben mit sich bringt.“ Kurt-Martin Mayer, Wissen & Gesundheit |
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| 3. Kein Wurm tickt wie der andere | Nicht nur bei Menschen, auch bei Würmern gibt es offenbar „Lerchen“ und „Eulen“, also jene, die unterschiedlichen Tagesrhythmen folgen. Um herauszufinden, wie Platynereis dumerilii – ein nur wenige Zentimeter langer, im Meer lebender Borstenwurm – tickt, hat eine Gruppe von Wissenschaftlern systematisch die täglichen Aktivitäten der Tiere bei Neumond beobachtet. Dabei stellte sich heraus, dass manche Individuen jede Nacht sehr pünktlich zur gleichen Zeit herumkrabbelten. Andere dagegen seien arrhythmische „Couch-Potatoes“, die nur unregelmäßige Ausflüge machen. Neben diesen Extremfällen gibt es noch allerlei Zwischenformen, wie das Team im Fachblatt "PLOS Biology" berichtet. Als die Forschenden die gleichen Würmer Wochen später noch einmal untersuchten, zeigten sie sehr ähnliche Verhaltensweisen. „Diese Reproduzierbarkeit von individuellen Verhaltensrhythmen hat uns sehr überrascht“, sagt Kristin Tessmar-Raible, Biologin am Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven. „Selbst Würmer sind also sozusagen kleine rhythmische Persönlichkeiten.“ Sonja Fröhlich Wissen & Gesundheit |
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