Liebe/r Leser/in, nicht nur unser Müll liegt in den entferntesten Ecken des Planeten. Forschende haben jetzt auch unsere Keime an einem außergewöhnlichen Ort entdeckt. Wo, verraten wir Ihnen diese Woche in unserem Newsletter. Hier lesen Sie außerdem, wie japanische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler homosexuellen Männern Hoffnung auf biologischen Nachwuchs machen und mit welchen Talenten die künstliche Intelligenz ChatGPT nach ihrem neusten Update aufwartet. | Viele neue Erkenntnisse wünscht Alina Reichardt Wissen & Gesundheit |
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Neues aus Wissen und Gesundheit |
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| 1. Keimspur auf dem Everest | Zum ersten Mal ist es einem Forschungsteam gelungen, für den Menschen typische Keime in rund 8000 Meter Höhe nachzuweisen. Nahe eines Bergsteigercamps zwischen dem Mount Everest und dem Lhotse, dem höchsten und vierthöchsten Berg der Welt, fahndeten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der University of Colorado Boulder nach Mikroorganismen. „Selbst in dieser Höhe ist eine menschliche Signatur im Mikrobiom des Everest eingefroren“, sagte Steve Schmidt, leitender Autor der Untersuchung und Professor für Ökologie und Evolutionsbiologie. Hier herrschen meist zweistellige Minusgrade, die nicht nur Menschen, sondern auch Keimen zusetzen. Und so sei das Team beindruckt gewesen, neben Extrem-Überlebenskünstlern wie dem Pilz Naganishia auch Bakterien wie Streptokokken und Staphylokokken zu finden, heißt es im Fachblatt „Arctic, Antarctic and Alpine Research“. Es sei wahrscheinlich, dass hustende und schniefende Wanderer sie hier hinterlassen hätten. Dass sie es geschafft hatten zu überleben, sei jedoch überraschend – diese Arten lieben es sonst warm und feucht, etwa in menschlichen Nasen, Mündern oder auf der Haut. Die neuen Erkenntnisse könnten auch der Raumfahrt zugutekommen. Bei der Erkundung neuer Planeten müsse besonders darauf geachtet werden, unsere Keime nicht dort zu hinterlassen, denn womöglich könnten sie auch dort den harschen Bedingungen trotzen. Alina Reichardt, Wissen & Gesundheit |
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Bild der Woche: Versuchskasten auf dem Weg ins All | | Wie ein goldener Schweif zieht sich die Spur der „Falcon 9“ durch den Nachthimmel Floridas. Hier am Cape Canaveral startete die unbemannte Rakete der Raumfahrtfirma SpaceX am Dienstagabend zur Internationalen Raumstation ISS, im Gepäck ein Dragon-Frachter mit Versorgungsnachschub für die Astronauten. Außerdem sind an Bord des Frachters auch vier Projekte von Studierenden-Teams aus Hannover, Stuttgart, München und Luxemburg, die sich nach Angaben des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) 2021 in einem Wettbewerb durchgesetzt hatten. Die Experimente beschäftigen sich unter anderem mit Pflanzenwachstum in der Schwerelosigkeit und der Frage, wie Raumfahrzeuge weniger reparaturanfällig werden können. |
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| 2. Nachwuchs für Männerpaare | Einmal mehr haben Wissenschaftler in die Ontogenese, also in die Entwicklung eines Lebewesens, eingegriffen und dabei ein mögliches Tabu gebrochen. Das jüngste Kunststück gelang mit Mäusen und eröffnet die Perspektive, dass männliche Paare biologisch „richtige“ Eltern werden könnten. Außerdem verspricht es gegen Fruchtbarkeitsstörungen zu helfen und knapp vor dem Aussterben stehende Tierarten zu retten. Ein Team um den japanischen Biologen Katsuhiko Hayashi verwandelte männliche (XY-chromosomale) Stammzellen in weibliche Eizellen mit XX-Chromosomen. Diese wurden befruchtet. Sieben der 630 Versuchsembryonen entwickelten sich gut, eine wohl verbesserungswürdige Quote. Hayashi entnahm erwachsenen Mäusemännchen Hautzellen und programmierte sie mit einer etablierten Technik zurück in ein „pluripotentes“, also weitgehend ungerichtetes, Stadium. Durch Behandlung in einer speziellen Lösung verschwand das Y-Chromosom und verdoppelte sich die X-Erbanlage. Dabei half ein Wirkstoff namens Reversine, der selektiv Zellen tötet und deshalb als Krebsmedikament beforscht wird. Zuletzt verwandelten die Forscher die XX-Zellen zu Urkeimzellen, aus denen sich Eizellen entwickelten. Kurt-Martin Mayer, Wissen & Gesundheit |
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| 3. ChatGPT übersetzt jetzt auch Bilder | Das KI-Sprachmodell ChatGPT geht in die nächste Runde. Am Dienstagabend veröffentlichte das US-Start-up Open AI eine neue Version namens GPT-4. Die wichtigste Veränderung: Die Software kann jetzt auch Bilder verstehen. In einem Livestream präsentierte Präsident und Mitgründer von OpenAI Greg Brockman GPT-4 ein Foto mit handschriftlichen Anweisungen für eine Website mit Witzen. Daraufhin erhielt er einen passenden Programmiercode und erstellte mit wenigen Klicks die fertige Website. Laut Herstellerangaben kann der Sprachbot außerdem Texte mit bis zu 25 000 Wörtern verarbeiten, achtmal mehr als sein Vorgängermodell. Landete ChatGPT beim Lösen einer US-amerikanischen Anwaltsprüfung (Uniform Bar Exam) noch unter den schlechtesten zehn Prozent, schafft es die upgedatete Version nun unter die besten zehn. Auch soll GPT-4 kreativer sein. So löste die KI die Aufgabe, das Märchen „Aschenputtel“ in einem Satz mit besonderen Anforderungen zu erklären. Jedes neue Wort musste mit dem nächsten Buchstaben des Alphabets beginnen. Im Dezember vergangenen Jahres stellte Open AI seinen Sprachbot ChatGPT zur kostenlosen Verwendung online und löste damit einen Hype um künstliche Intelligenz aus. Die Nachfolgerversion ist erstmal zahlenden Abonnenten vorbehalten. Nutzer der Suchmaschine Bing können sich allerdings auf eine Warteliste setzen lassen, um die KI zu nutzen. Bing-Inhaber Microsoft bestätigte, dass eine neue Version der Suchmaschine bereits mit einer speziell angepassten Version von GPT-4 laufe. Janina Schrupp, Wissen & Gesundheit |
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