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EVANGELISCHE KIRCHE IM RHEINLAND
PRESSEMITTEILUNG Nr. 198/2017
17. November 2017
Wenn die Milch sauer aufstößt:
Kirche diskutiert globalen Handel
Der Film „Das System Milch“ ist im Westerwald und auf Arte zu sehen
Düsseldorf/Neitersen. Milch ist Big Business. Hinter einer romantisierenden Produktwerbung verbirgt sich ein milliardenschwerer Komplex industrieller Produktion, den Vermarktungskonzerne, flankiert von Lobbyarbeit, politisch durchgesetzt haben. Profit wird auf Kosten der Umwelt, der Tiere und der Menschen gemacht. Das zeigt der Dokumentarfilm „Das System Milch“, den Evangelische Kirche im Rheinland und Evangelische Landjugendakademie am kommenden Montag, 20. November 2017, ab 19 Uhr im Programmkino Wied-Scala in Neitersen bei Altenkirchen/Westerwald präsentieren und diskutieren.
Mit dabei ist der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Manfred Rekowski, der selbst als Kind auf einem Bauernhof gelebt hat. „Die Höfe meiner Erinnerung haben kaum noch etwas gemein mit den heutigen Betrieben.“ Wer als Landwirt wirtschaftlich überleben wolle, müsse vom artgerechten Umgang mit den Tieren genau so viel verstehen wie von Digitalisierung, Energieerzeugung, Umweltschutz, Betriebswirtschaft und europäischen Förderrichtlinien. Präses Rekowski verweist insbesondere darauf, dass die in Europa politisch zentral gesteuerte industrielle Produktion und Vermarktung von Milchprodukten weitreichende Folgen für die Lebens- und Entwicklungschancen der Menschen in den Eine-Welt-Ländern hat. „Nicht nur mit unseren Industrieprodukten dominieren wir den Weltmarkt, sondern auch mit unseren landwirtschaftlichen Produkten, etwa durch den Export von Milchpulver, den wir politisch so durchsetzen, dass in den Eine-Welt-Ländern die dortigen Kleinbauern mit ihrer Milch keine Chance auf den lokalen Märkten haben. Die Folge ist massive Landflucht.“ Die Zusammenhänge seien für den Verbraucher undurchschaubar. Dabei sieht der Präses hier auch eine wesentliche Stellschraube: „Wo und was ich einkaufe und welchen Preis mir Milch, Brot und Fleisch wert sind, beeinflusst, ob Bäuerinnen und Bauern von ihrer Hände Arbeit leben können, nicht nur hier in Deutschland, sondern sogar weltweit“, sagt Rekowski.
Über die Ware Milch im Weltmarkt diskutieren im Anschluss an die Filmvorführung in Neitersen neben Präses Rekowski der Filmproduzent, Christian Drewing, Ludwig Seegers, Milchbauer aus Rott, Jutta Kröll von der Gemeinschaft Naturhof Stopperich, Andre Beetschen, Vorstand des Evangelischen Dienstes auf dem Land/Rheinland, Georg Groß, Vorsitzender des Kreisbauernverbandes Altenkirchen, und eine Gruppe junger Landwirte.
„Das System Milch“, eine von evangelischen Kirchen mitfinanzierte Eikon-Produktion, ist nicht nur in ausgewählten Programmkinos und auf DVD, sondern auch als TV-Erstausstrahlung zu sehen: am Dienstag, 21. November 2017, ab 20.15 Uhr auf Arte.
Interessierten Redaktionen stellt die Pressestelle der Evangelischen Kirche im Rheinland auf Nachfrage für die Berichterstattung vorab einen Streaming-Link zur Verfügung.
Absender:
Evangelische Kirche im Rheinland | Das Landeskirchenamt | Dezernat 4.3 Politik und Kommunikation | Arbeitsbereich Kommunikation | verantwortlich: Pressesprecher Jens Peter Iven
Hans-Böckler-Straße 7 | 40476 Düsseldorf | Tel: 0211/4562-373 | Fax: 0211/4562-490 | Mobil: 0172/2603373 | www.ekir.de/presse
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