Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freunde Kleists und des Kleist-Museums! Seit heute, 15 Uhr, ist es festgelegt: Das Kleist-Museum ist – wie alle Museen deutschlandweit – ab Montag für die Öffentlichkeit geschlossen. Das gilt nach heutigem Sachstand bis 30. November, wir können und wollen uns auf einen glücklichen Dezember freuen. Unser ursprünglich geplanter Newsletter ist also obsolet, aber wir sind fest davon überzeugt, dass wir einige der Veranstaltungen nachholen werden – und einige werden wir als Online-Veranstaltung anbieten. Die erste Veranstaltung des Monats darf noch stattfinden, und so laden wir am Sonntag, 1. November, ab 15 Uhr zum – vorerst – letzten Mal, aber sehr herzlich in unser Haus ein: "Was vom Drama übrig bleibt" lautet die Frage, die die Herausgeberinnen des soeben im Quintus Verlag erschienenen gleichnamigen Buchs zusammen mit Kleist-Regisseur Armin Petras und der Kostümbildnerin Valerie von Stillfried sich und dem Publikum stellen. Ausgehend von unserer Theatersammlung, die u. a. Bühnenmodelle, Figurinen, Programmhefte, Kritiken, Strichfassungen zahlreicher Kleist-Inszenierungen umfasst, und von Erinnerungen bedeutender Theaterleute geht es um Kleist-Inszenierungen der letzten 40 Jahre. Bitte denken Sie daran, sich vorher telefonisch unter 0335-387 22 1-30 oder schriftlich per E-Mail (kasse@kleist-museum.de) anzumelden. Das Bilderbuchfestival und die Werkstatt-Präsentation "Papiertheater" werden voraussichtlich im Frühjahr des kommenden Jahres stattfinden, den Film über Papusza, die "Poetin der Roma", die Konzertlesung von Hannes Zerbe und Kollegen sowie den "Salon Kleist" mit Martin Schieck werden wir ebenfalls nur verschieben, wir freuen uns schon jetzt darauf, unser Haus wieder zu öffnen! Online werden wir am 11. November, ab 15.30 Uhr, zur zweiten Debatte im Rahmen der Sonderausstellung "Das deutscheste Drama. Kleists 'Herrmannsschlacht' und der Zeitgeist" einladen. Jürgen Kaube, einer der F.A.Z.-Herausgeber, trifft – virtuell – die Linguistin Constanze Spieß (Universität Marburg) und den Rhetoriker Olaf Kramer (Universität Tübingen). Ausgehend von Kleists Darstellung sprachlicher Manipulation in der "Herrmannsschlacht" diskutieren sie die vielfältigen Beziehungen zwischen Sprache, Propaganda, Populismus und Gewalt. Bitte melden Sie sich zu dem Gespräch bis spätestens 10. November per E-Mail (info@kleist-museum.de) an, Sie erhalten dann einen kostenlosen Zugangscode. Auch das Kolloquium "Es braucht der Tat... – Perspektiven auf Kleists 'Herrmannsschlacht'" am 20. November wird virtuell stattfinden. Das Kleist-Nachwuchs-Netzwerk lädt zu einem Treffen für Nachwuchswissenschaftler*innen ein, eine Anmeldung ist bis 19. November unter meierdreess@kleist-museum.de erforderlich. Das Team des Kleist-Museums wird die Zeit nutzen, um Herausgaben zu betreuen (gerade finden die umfangreichen Arbeiten für die "Gedankenstriche 2020" statt), wissenschaftlich zu arbeiten, kommende Ausstellungen vorzubereiten, das neue Programm für das 1. Quartal 2021 zu erarbeiten... Apropos kommende Ausstellungen: Am 11. Februar 2021 eröffnen wir die Ausstellung "Günter de Bruyn – Märkische Schreibwelten". Wir hatten dieses Projekt noch mit freundlicher Genehmigung des am 4. Oktober 2020 gestorbenen Schriftstellers begonnen und bereiten es jetzt mit Zustimmung der Familie weiter vor. Über unseren Newsletter halten wir Sie auf dem Laufenden, wie es mit dem Haus weitergeht. Wir wünschen Ihnen die nötige Ruhe und Gelassenheit, mit der schwierigen Situation umzugehen, und wollen Heinrich von Kleist mit Blick auf den 21. November 2020, seinen 209. Todestag, das – fast – letzte Wort lassen: "Den Funken der Theilnahme, die ich bei der ersten Eröffnung meines Plans in Ihren Augen entdeckte, zur Flamme zu erheben, ist mein Wunsch und meine Hoffnung." (An Christian Ernst Martini, 18.3.1799) Bleiben Sie gesund, wir freuen uns sehr auf das Wiedersehen in unserem Haus oder anderswo!
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