nachdem die Klimaforschung mehrere Jahrzehnte über die grundlegenden naturwissenschaftlichen Fragen zur Dynamik, zur Modellierung, Analyse und Vorhersage des menschgemachten Klimawandels nachgedacht hat, steht mittlerweile die Frage im Raum, welche Rolle die Wissenschaft in der Politik spielen kann und sollte – ohne dass die beiden sozialen Akteure Politik und Wissenschaft ihre Stärken beschädigen. Denn auf den menschengemachten Klimawandel kann man mit apokalyptischer Panikmache reagieren. Oder mit Innovationen und Vernunft. Wie effektive Strategien im Klimawandel aussehen könnten, beschreibt der Klimaforscher Hans von Storch in seinem aktuellen Buch „Der Mensch-Klima-Komplex“. Wir veröffentlichen einen Auszug. Eine Politikrichtlinie der Vereinten Nationen möchte derweil vermeintliche Hassrede und Desinformation bekämpfen. Doch ist dabei etwas anderes zu befürchten: Zensur. Es gibt aber kein Recht auf exklusive Wahrheitsansprüche und unverletzte Gefühle, schreibt Uwe Steinhoff, Professor am Department of Politics and Public Administration der Universität Hongkong sowie Senior Research Associate im Oxford University Programme on the Changing Character of War. Überraschend wenig Information bekommen deutsche Leser und Fernsehzuschauer derzeit über die Ausschreitungen in einem unserer Nachbarländer. Schwere Krawalle folgen in Frankreich auf die Erschießung eines 17-Jährigen durch die Polizei. Für Präsident Macron kommt das Drama zu einem politisch sehr ungünstigen Moment. Eigentlich wollte er die Polizeikräfte ausbauen und ein neues Einwanderungsgesetz erlassen. Stefan Brändle, Frankreich-Korrespondent mit Sitz in Paris, mit den Details. Das kleine Bundesland Thüringen droht die Demokratie in die Krise zu stürzen. Nach der Wahl von Robert Sesselmann (AfD) zum Landrat soll nun dessen Verfassungstreue überprüft werden. Wird infolgedessen die Wahl annulliert, dürfte Deutschland ein politisches Erdbeben erleben. Ausgerechnet Bodo Ramelow (Die Linke) könnte das aus doppeltem Grund verhindern, schreibt Mathias Brodkorb. Schon längst in der Krise steckt die deutsche Wirtschaft, mit dramatischen Folgen: Deutschlands Industrie sucht das Weite. Wegen teurer Energie, irrsinniger Bürokratie und einer satten, müden Gesellschaft. Die große Transformation droht bitter zu enden, schreibt mein Kollege Daniel Gräber in seiner Tiefenrecherche. Insbesondere Berlin ist, trotz Hauptstadtstatus und Wohlstandstransfer, zum Symbol des urbanen Zerfalls avanciert, sichtbar an der Vernachlässigung von Bildung, Wohnverhältnissen und innerstädtischer Architektur. Für Cicero wagt der Philosoph Dominik Pietzcker dennoch einen Sonntagsspaziergang durch die Hauptstadt; durch eine Zivilisationsform auf ihrer Schwundstufe. Ich wünsche Ihnen eine gute Lektüre. Bleiben Sie optimistisch. Ihr Ben Krischke, Leitung Debatte |