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EVANGELISCHE KIRCHE IM RHEINLAND
PRESSEMITTEILUNG Nr. 132/2016
30. September 2016
+ + + Achtung, Sperrfrist: Heute, 30. September 2016, 17.45 Uhr! Es gilt das gesprochene Wort. + + +
Die konomische Effizienz verdrngt
den Dank fr das tgliche Brot
Vizeprses Pistorius predigt heute beim Erntedankempfang des NRW-Umweltministers
Kln. Viele Menschen haben kein dankbares Verhltnis zu Lebensmitteln mehr, weil sie Frchte, Gemse und Fleisch nur noch als fertig produzierte Produkte aus dem Supermarkt kennen. Darauf hat der Vizeprses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Christoph Pistorius, anlsslich des Erntedankfestes hingewiesen. Immer mehr Lebensmittel werden fr den Verkauf produziert, aber dann weggeworfen, sagte er in einem kumenischen Erntedankgottesdienst in der Klner Kirche St. Maria im Kapitol. Nordrhein-Westfalens Umweltminister Johannes Remmel und Klns Oberbrgermeisterin Henriette Reker hatten dazu und zu einem anschlieenden Erntedankempfang eingeladen.
Es gibt, so glaube ich, nur noch wenige Menschen, die in der Lage sind, einen Gemsegarten zu bewirtschaften, sagte der rheinische Vizeprses im Gottesdienst. Gefrdert werde diese Entfremdung von den naturbelassenen Lebensmitteln durch Kaufverhalten und Produktion. Egal, ob es um Tierhaltung oder um Ackerbewirtschaftung geht die konomische Effizienz ist die Leitmaxime: fr die Landwirtschaft, den Handel und auch fr uns Verbraucher, so Pistorius weiter. Wertschtzung fr Lebensmittel, zu der Remmel und Reker in ihrer Einladung zu Gottesdienst und Empfang aufgerufen hatten, knne sich unter diesen Bedingungen nicht einstellen.
Das Wort ,Wertschtzung selbst findet sich in unseren Bibelbersetzungen so nicht, sagte Pistorius in seiner Predigt weiter. Die Bibel kenne stattdessen das Wort heiligen, das allerdings kaum noch in Gebrauch sei. Wer wertschtzt, wer heiligt, der nimmt nicht achtlos, und der lsst nicht achtlos liegen. Der sei dankbar fr das, was er zum Leben habe. Pistorius erinnerte an die Bitte im Vaterunser: Unser tgliches Brot gibt uns heute sowie an Psalm 103: Als Christinnen und Christen knnen wir gemeinsam mit Israel beten: Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat und tut.
Auch wenn ein Fest wie der Erntedank einem stndigen Wandel unterliege, bleibe es bedeutsam fr eine Gesellschaft, sagt der Vizeprses in seiner Predigt und erinnerte an einen Satz des Soziologen mile Durckheim, nach dem jede soziale Gruppe zur Erhaltung ihrer Identitt auf Feste angewiesen sei. Pistorius wies darauf hin, dass Feste immer auch eine integrative Komponente haben. Multikulturalitt sei keine Utopie von Gutmenschen, sondern jede Kultur sei immer multikulti entstanden, wie das Weihnachtfest und auch Erntedank zeigten. In diesem Sinne freue ich mich, wenn das nordrhein-westflische Ministerium fr Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz einen Empfang anlsslich des Erntedankfestes gibt.
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Absender:
Evangelische Kirche im Rheinland
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Arbeitsbereich Kommunikation - verantwortlich: Pressesprecher Jens Peter Iven
Hans-Bckler-Strae 7 - 40476 Dsseldorf - Tel: 0211/4562-373 - Fax: 0211/4562-490 - Mobil: 0172/2603373 - www.ekir.de/presse
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