in genau einem Jahr, am 11. Juli 2025, wird die Weltgemeinschaft erstmals offiziell der Opfer des Völkermords von Srebrenica gedenken, zum 30. Jahrestag dieses Menschheitsverbrechens, dem 8372 hilflose Bosniaken zum Opfer fielen. Der Initiative Ruandas und Deutschlands ist es zu verdanken, dass die Generalversammlung der Vereinten Nationen im Mai dieses Jahres dies mit überwältigender Mehrheit beschloss. Ein zweiter Aspekt, der in den letzten knapp drei Jahrzehnten jedoch sehr stiefmütterlich behandelt wurde, ist die Frage des „Wie konnte es soweit kommen?“. Die Antwort auf diese Frage wird von allen damaligen Akteuren vermieden, oder es werden Nebelkerzen gezündet, die Erklärungen dafür liefern sollen, warum die damaligen verantwortlichen Entscheidungsträger der UN den Einsatz von Nato-Kampfflugzeugen blockierten, obwohl sie zwei Tage zuvor den Befehl erteilt hatten, die UN-Schutzzone Srebrenica zu verteidigen. Der Politikwissenschaftler Alexander Rhotert mit den Hintergründen. Der Osteuropa-Historiker Karl Schlögel ist einer der besten deutschen Russlandkenner, viele seiner Bücher sind Standardwerke – beispielsweise „Das sowjetische Jahrhundert“ oder „Die Mitte liegt ostwärts“. Er war Professor an der Universität Konstanz und an der Viadrina in Frankfurt an der Oder. Das Wissen über die Regionen, für die er sich interessiert und über die er forscht, hat er sich auch durch zahlreiche ausgedehnte Reisen erschlossen. Cicero-Chefredakteur Alexander Marguier hat mit ihm unter anderem über die Frage gesprochen, ob Russland zu Europa gehört. Nigel Farage hat keinen Zweifel: Der Brexit wurde verraten, und die Schuld liegt bei der konservativen Regierung, die Chancen verspielt und Versprechen gebrochen habe. Die Zuwanderung ist außer Kontrolle, der Lebensstandard eingebrochen, die Steuer- und Abgabenlast so hoch wie seit 70 Jahren nicht mehr. Nun ist „Mr. Brexit“ ins britische Parlament eingezogen – und träumt bereits vom Amt des Premierministers. Christian Schnee hat ihn porträtiert. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat verkündet, er habe einen Gesetzentwurf fertiggestellt, mit dem er neben K.-o.-Tropfen und dem begleiteten Trinken für unter 16-Jährige auch den Verkauf der Partydroge Lachgas unterbinden wolle. Ein auf den ersten Blick vernünftig wirkender Schritt des Ministers, der jedoch Fragen aufwirft. Zum Beispiel: Warum erlaubt Lauterbach Cannabis, will aber das weniger gefährliche Lachgas verbieten? Philipp Sajthy wundert sich. Annalena Baerbock hat während einer USA-Reise im Sender CNN eine Nicht-Nachricht ohne jegliche politische Relevanz verkündet: Sie werde, so die Ministerin, nicht erneut als Kanzlerkandidatin der Grünen bei der Bundestagswahl antreten. Doch die Meinungsmacher tun nun so, als stünde damit der nächste Bundeskanzler fast fest. Das Raumschiff Berlin zeigt mal wieder, dass es völlig losgelöst von der Erde ist – und träumt von einem Kanzler Habeck. Ferdinand Knauß kommentiert. Michael Kretschmer ist seit bald sieben Jahren Ministerpräsident des Freistaats Sachsen. Und wenn es nach ihm geht, wird er es auch mindestens noch fünf weitere Jahre bleiben. Dafür gilt es aber erst einmal, am 1. September eine Landtagswahl zu bestehen. Und das wird nicht ganz einfach, denn die Lage ist kompliziert. Wie kompliziert, darüber hat Alexander Marguier im Cicero Hard Talk mit Kretschmer gesprochen. Ich wünsche Ihnen eine gute Lektüre. Bleiben Sie optimistisch. Ihr Ben Krischke, Leitung Cicero Digital |