Deutschland steht vor einem Winter der massiven Krisen. Wegen astronomischen Energiepreisen droht eine Pleitewelle und für viele der Abstieg in die Armut. Ein saures Weihnachtsfest steht bevor, und die beiden kältesten Monate des Jahres werden dem erst noch folgen. Energiekrise, galoppierende Inflation, bröckelnde Infrastruktur und eine erneute Massenmigration könnten in der Ampel-Koalition zu einem Zustand der Handlungsunfähigkeit führen. Im Grünen-Spektrum gibt es sogar nicht wenige, die den drohenden Wohlstandsverlust mal klammheimlich, mal ganz offen begrüßen. Die anstehenden Probleme lassen sich aber nicht auf die nächste oder übernächste Legislaturperiode vertagen. Schon in den nächsten Monaten werden alle politischen Kräfte Antworten geben müssen. Sonst haben die multiplen Krisen dieses Jahreswechsels das Potential, das Parteiensystem nicht nur zu erschüttern, sondern zu sprengen, schreibt Cicero-Gastautor Markus Karb in seinem Beitrag „Die drohende Götterdämmerung für die Parteienlandschaft“. Mit dem etablierten Parteiensystem hat der österreichische Publizist und Ex-Politiker Gerald Grosz nichts am Hut. Bei den Wahlen am kommenden Sonntag will der 45-Jährige Bundespräsident von Österreich werden – mit rüden Attacken gegen das Establishment und einer riesigen Facebook-Gefolgschaft. Der Individualist und Exzentriker möchte der etablierten Politik die Leviten lesen, ohne auf irgendjemanden Rücksicht nehmen zu müssen. Auch wenn seine Chancen minimal sind, versteht sich Grosz als Vertreter von „Volkes Stimme“, so Mathias Brodkorb in seinem Porträt. Der französische Militärstratege Pierre Servent gehört zu den Wenigen, die Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine kommen sahen. Im Interview mit Frankreich-Korrespondent Stefan Brändle erklärt der Reserveoffizier und ehemalige Sprecher des französischen Verteidigungsministeriums, auf welche Strategien die ukrainischen und die russischen Truppen im kommenden Winter zurückgreifen werden und wie wahrscheinlich die Befürchtung ist, dass Putin Atomwaffen einsetzen wird. Servent vermutet: „Putin könnte das Kriegsrecht ausrufen.“ Damit der Krieg in der Ukraine nicht weiter eskaliert, hat der Tech-Milliardär Elon Musk in knappen Worten auf Twitter einen Friedensplan für die Ukraine umrissen. Dieser umfasst, dass die Halbinsel Krim auch völkerrechtlich Teil Russlands werden soll. Dabei geht Musk nach Auffassung des in Polen lebenden Journalisten Thomas Urban von falschen Prämissen aus: Keineswegs sei die Krim immer schon russisch gewesen, und auch heute wolle ein großer Teil der Bevölkerung nicht zu Russland gehören. Für Urban ist es deswegen „Elon Musks unrealistischer Friedensplan“. Die Proteste gegen das islamistische Regime im Iran dauern an. Eine der bekanntesten Protagonistinnen dieser Demokratiebewegung ist die Frauen- und Menschenrechtsaktivistin Masih Alinedschad, die mittlerweile in den USA lebt. Im Exil ist sie zu einer der populärsten Stimmen für Demokratie und Freiheit im Iran avanciert – und macht den Machthabern in ihrer Heimat reichlich Ärger. Cicero-Redakteur Ben Krischke porträtiert die Frauenrechtlerin „mit der Blume im Haar“. Für Papier braucht es Bäume? Nicht im neuen Werk des schwedischen Unternehmens Essity am Standort Mannheim. Dort entsteht Toilettenpapier und bald auch Küchenpapier aus Stroh. Im Interview mit der Journalistin Susanne Donner erklärt Manager Martin Wiens, wie die Gewinnung von Zellstoff aus Stroh funktioniert und was die drastisch steigenden Energiepreise für sein Unternehmen bedeuten. Wiens weiß: „In Deutschland fallen jedes Jahr 15 Millionen Tonnen an Strohresten an.“ Ihr Ingo Way, Leiter Online-Redaktion |