Meldungen Regierung will Hilfsprogramme notfalls korrigieren Nach einem Gespräch mit Vertretern der Wirtschaftsverbände hat Wirtschaftsminister Peter Altmaier heute mögliche Änderungen bei Hilfsprogrammen angedeutet. Fehler oder Unzulänglichkeiten werden "wir auch weiterhin korrigieren", sagte er nach der Videokonferenz. Der Internationale Währungsfonds (IWF) und die führenden Institute seien sich darin einig, dass die "deutsche Wirtschaft in ihrem Kern gesund und wettbewerbsfähig ist". Gelinge die Eindämmung der Pandemie, könne sie "im nächsten Jahr wieder Tritt fassen" und ein beachtliches Wachstum von etwa 5 Prozent erreichen. Zuvor war ein BDI-Plan zum Wiederanfahren der Wirtschaft in vier Phasen bekannt geworden. Dieter Kempf, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), sagte, "wir sind besorgt, dass sich die Vorbereitung der Politik zum Neustart in 14-Tages-Plänen erschöpft. Sie muss sich jetzt darauf vorbereiten, was sie beim nächsten Checkpoint entscheidet." Die Bundesregierung solle die mittel- und langfristigen Folgen der Krise stärker als bisher in den Blick nehmen. Insider: Europas Banken wollen Kreditvorsorge strecken Geldhäuser in Europa werden für das erste Quartal einen vergleichsweise niedrigen Anstieg der Rückstellungen für ausfallgefährdete Kredite bekannt geben. Das wurde heute unter Berufung auf nicht genannte Banker und Mitarbeiter von Aufsichtsbehörden berichtet. Die Institute würden wahrscheinlich versuchen, Rückstellungen über einen Zeitraum von 18 Monaten zu strecken, hieß es. "Die Regulierungsbehörden haben den Banken geraten, die Rechnungslegungsvorschriften nicht zu streng anzuwenden", sagte Alexandra Annecke, Portfoliomanagerin bei Union Investment. Private Geldvermögen erreichen Rekordhoch Die privaten Haushalte in Deutschland verfügten vor Ausbruch der Corona-Krise über so viel Geldvermögen wie nie zuvor. Das geht aus heute veröffentlichten Daten der Deutschen Bundesbank hervor. Demnach summierte sich das Geldvermögen der privaten Haushalte in Form von Bargeld, Wertpapieren, Bankeinlagen sowie Ansprüchen gegenüber Versicherungen Ende des vierten Quartals 2019 auf den Rekordwert von rund 6.458 Milliarden Euro. Das war ein Anstieg um 126 Milliarden Euro oder 2 Prozent im Vergleich zum Vorquartal. Plädoyer für Gemeinschaftsschulden bei Wiederaufbaufonds Mehrere europäische Finanzminister haben sich erneut dafür eingesetzt, zur Finanzierung des geplanten Wiederaufbaufonds für die europäische Wirtschaft gemeinsame Anleihen auszugeben. "Der Fonds für den Wiederaufbau sollte uns erlauben, gemeinsam Schulden aufzunehmen", sagte der französische Finanz- und Wirtschaftsminister Bruno Le Maire in einem heute veröffentlichten Interview. "Der entscheidende Unterschied zu Euro-Bonds wäre, dass wir einen zeitlich befristeten, zielgerichteten Fonds schaffen und nicht darum bitten, auf Dauer vergangene und zukünftige Schulden zu vergemeinschaften." Corona-Hilfen: Fintech-Unternehmen kritisieren Hausbank-Prinzip Finanz-Start-ups fühlen sich weitgehend von der Verteilung der staatlichen Hilfsmittel an Unternehmen ausgeschlossen, wie heute berichtet wurde. "Es macht mich fassungslos, dass auch bei den Schnellkrediten für den Mittelstand das Hausbanken-Prinzip gelten soll", sagte Marko Wenthin, Chef von Penta, einer Onlinebank für Geschäftskunden. Obwohl die KfW bei diesen Krediten vollständig ins Risiko gehe, werde eine ganze Marktbranche von diesem Kreditvergabeprozess ausgeschlossen, kritisierten Wenthin und Vertreter weiterer Fintech-Unternehmen. Inflation in Eurozone auf 0,7 Prozent gefallen Die Teuerungsrate in der Eurozone hat sich im März deutlich abgeschwächt. Wie das Statistikamt Eurostat heute nach einer zweiten Schätzung mitteilte, lagen die Verbraucherpreise 0,7 Prozent höher als vor einem Jahr. Im Februar hatte der Preisauftrieb noch bei 1,2 Prozent gelegen. Die Kerninflationsrate ohne Energie und Lebensmittel fiel im März von 1,2 auf 1 Prozent. Chinas Wirtschaft im ersten Quartal im Sinkflug Infolge der Coronavirus-Pandemie ist Chinas Wirtschaft erstmals seit Jahrzehnten geschrumpft. Wie das Pekinger Statistikamt heute mitteilte, ging das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im ersten Quartal um 6,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zurück. Es ist der erste negative Wert seit mindestens 1992, als die Volksrepublik damit begann, Wachstumszahlen quartalsweise zu veröffentlichen. Vergangenes Jahr war die zweitgrößte Volkswirtschaft noch um 6,1 Prozent gewachsen. Argentinien stellt Pläne für Schuldenschnitt vor Die argentinische Regierung hat angesichts der schweren Wirtschafts- und Finanzkrise ihren privaten Gläubigern einen Schuldenschnitt vorgeschlagen. Die Zinszahlungen sollten um 37,9 Milliarden US-Dollar (34,9 Milliarden Euro) oder 62 Prozent gesenkt, die Schuldenlast selbst um 3,6 Milliarden Dollar (3,3 Milliarden Euro) oder 5,4 Prozent gekürzt werden, wie heute berichtet wurde. "Es ist klar, dass Argentinien im Moment gar nichts bezahlen kann", sagte Wirtschaftsminister Martín Guzmán. Sowohl Rück- als auch Zinszahlungen sollten deshalb drei Jahre lang gestundet werden. Was Banken technologisch aus der Krise lernen können Von Homeoffice bis Videokonferenz – die Corona-Pandemie hat gezeigt, welche Vorteile digitale statt analoger Prozesse bieten. Daten und Methoden, die auf künstlicher Intelligenz (KI) beruhten, können auch dazu beitragen, die wirtschaftlichen Herausforderungen der aktuellen Krise zu meistern. Darauf hat heute der Bankenverband in einem Blogbeitrag hingewiesen. Als Beispiel wurden schnellere Kreditentscheidungen auf der Grundlage eines sogenannten pre-approved credit, einer Vorabkreditwürdigkeitsprüfung, genannt. Welche Verbesserungen durch Digitalisierung noch möglich wären, lesen Sie hier: |