Gartenbrief vom 04.04.2025 - Lustvoll gärtnern mit Markus Kobelt.
Künstliche Intelligenz - echte Pflanzen Lieber John Gestern staunte ein Besucher, wie ich es schaffe, jede Woche ein Editorial zu schreiben. Was hätte ich antworten sollen? Die ganze Woche Themen sammeln, schlimmstenfalls zur Inspiration am Freitag drei Stunden vor Redaktionsschluss eine Zigarre rauchen? Steffi um ein Editorial bitten? Oder vielleicht doch ChatGPT? Das klingt bei ChatGPT dann so: «Besonders stolz sind wir darauf, Ihnen erstmals winterharte Zitrussorten vorstellen zu können. Diese Sorten sind nicht nur aromatisch und schön anzusehen, sondern trotzen auch kühleren Temperaturen – ideal für alle, die ihre Zitruspflanzen ganzjährig draussen kultivieren möchten. Ausserdem haben wir für Sie eine Auswahl an Zitrus-Bundles zusammengestellt. Mit viel Sorgfalt kombiniert, bieten diese Sets eine spannende Vielfalt an Sorten – perfekt zum Kennenlernen, Verschenken oder einfach zum Geniessen. Und das Beste: Sie erhalten beim Kauf der Bundles -20 % Rabatt auf den Originalpreis!» ----------------------------------------------------------------------------------------------- Kurz und knapp: Aktuelles zum Saisonstart…Deal: Die beliebtesten Erdbeeren – jetzt mit -50% Rabatt Wochenaktion: -10% auf alle Lubera Orginiale jetzt profitieren: doppelte Tells für jede Bestellung Lubera BUNDLES: bis -20% Rabatt auf Pflanzen-Sets Übrigens: wer aus diesem Newsletter heraus bestellt, bezahlt für die Lieferung keine Versandkosten!----------------------------------------------------------------------------------------------- Beides stimmt natürlich (ja, auch die -20% Rabatt) – ich hatte die Informationen dazu in den Prompt eingebaut. Aber das Resultat kommt schön und rund formuliert zurück. Viel besser hätte ich es nicht geschafft, vor allem nicht in der einen Stunde (ja bitte, manchmal geben sie mir auch zwei Stunden – wobei, Markus, du könntest auch einfach früher beginnen (Anm. der Redaktion)), in der das Editorial entstehen soll. Auch gibt es viel weniger Grundfehler (Halluzinationen) als noch zu Beginn der öffentlichen KI-Funktionen vor gut zwei Jahren. Allerdings fällt auf, dass KI lieber »Jein« sagt als ein klares, biblisches »Ja, ja« oder »Nein, nein«. Sorten sind »aromatisch und schön« – viel genauer geht es halt nicht. Häufig werden zwischen im Netz vorhandenen Meinungen und Beschreibungen Kompromisse geschlossen, so dass eben ja nichts Falsches herauskommt. Wie aber nutzen wir KI, was machen wir mit ChatGPT bei Lubera?Wir testen KI seit gut zwei Jahren. Wir beginnen jetzt, KI (in der Regel Chat GPT) produktiv einzusetzen – ich habe jedenfalls auf meinem Bildschirm immer einen Tab mit ChatGPT offen. Ich nutze ChatGPT zur Recherche, ähnlich wie ich auch Google benutze (und benutzt habe) – nur dass dabei gleich ein brauchbares und bearbeitbares Textschnipsel herauskommt. Autorinnen, die Sortenbeschreibungen von bekannten Sorten für uns schreiben, benutzen (vermutlich?) ebenfalls ChatGPT. Allerdings ist es wichtig, dass die Texte dann veredelt werden – dass aus dem »Jein« im besten Fall ein klares »Ja« oder »Nein« wird. Ganz sicher wird der Preis für solche Texte sinken. Wir bereiten einen Chatbot mit KI vor – für unseren Kundendienst und auch für unsere Shopkunden. Wir trainieren den Chatbot allgemein im Internet, versuchen aber besonders autoritative Seiten wie die Unsere 😉 zu priorisieren. Ihr werdet schon in ein paar Wochen eine erste Entwicklungstufe des Chatbots testen können. Zwei Paradigmenwechsel in einem Leben Für viele von uns – insbesondere jene zwischen 45 und 70 – bedeutet KI den zweiten grossen Umbruch in der Wissensarbeit. Der erste war das Internet (ich erinnere mich gut an meinen ersten Internetkurs Ende der 90er-Jahre), der zweite ist die künstliche Intelligenz. Was bleibt? Natürlich entwickeln wir unser Gartenbuch weiter. Doch wir wissen auch: Damit trainieren wir langfristig nicht nur die KI, sondern auch unsere Mitbewerber. Deshalb setzen wir noch stärker auf Inhalte, die einzigartig sind – fundiert durch eigene Versuche, Erfahrungen und Züchtungen. Bis dann alle anderen auch davon gelernt haben – aber vielleicht ist das ja auch nicht ganz schlecht. Letztlich ist das der Weg, den Wissen immer geht. Wissensvorsprünge werden immer wieder eingeholt und überholt. Jetzt halt einfach ein bisschen sehr viel schneller. Was bleibt wirklich? Am Ende bleibt nur das Reale, das mit Wissen produzierte physische Produkt, das neue Leben, das Pflanzen darstellen. Die Welt der Pflanzen, die Qualität echter Produkte – sie allein halten dem KI-Tsunami stand. Werte, die man nicht einfach kopieren oder verbessern kann. Ausser wiederum durch Züchtung. Ich weiss natürlich, das KI auch in der Züchtung und Züchtungsmethodik eine Rolle spielen kann (z.B. bei der Auswertung von komplizierten Daten). Aber sie bleibt hier ein Hilfsinstrument, am Ende ist es der Züchter, der ja oder nein sagen muss. Pflanzenzüchtung ist das Herzstück von Lubera Unsere eigenen Züchtungen und exklusiven Neueinführungen findet ihr im Shop unter Lubera Originale. Der Kaufpreis dieser Sorten ergibt doppelte Treuepunkte: 25 Euro ergeben nicht einen, sondern zwei Tells. Und weil ich mich so freue, Chat GPT doch etwas entgegenhalten zu können, gibt es diese Woche -10 % Rabatt auf alle Lubera Originale. herzlich Markus Kobelt |
Deal: 36 x allerbester Erdbeergeschmack! Der Frühling ist da – und damit die Hauptwachstumszeit. Die gilt es jetzt auszunutzen! Zum Beispiel mit neuen Erdbeeren. Wenn ihr jetzt Erdbeerpflanzen kauft und einpflanzt, dann werdet ihr in 4–6 Wochen erste Erdbeeren ernten… Einmaltragende Erdbeeren wie die Schweizer Traditionssorte 'Wädenswil 6' haben im kürzer werdenden Tag Blüten im Pflanzenherzen differenziert, die entwickeln sich jetzt im Frühling und werden blühen und fruchten. Allerdings ist zu sagen, dass diese Ernte eher klein ausfallen wird. Das heisst: Es gibt bei fast jeder Pflanze ein Probiererchen, aber keinen Grossertrag. Der folgt dann im zweiten Jahr... Ganz anders bei den immertragenden Erdbeer-Sorten wie 'Mara des Bois'. Diese differenzieren in der Vegetationsperiode unabhängig von der Tageslänge immer Blüten und werden schon dieses Jahr eine Vollernte bringen. Wenn ihr jetzt, also möglichst früh, pflanzt! Im Deal sind folgende Pflanzen enthalten – jeweils im 6er Träger: 3x Erdbeere 'Wädenswil 6' (6-er Träger, total 18 Pflanzen) – die beliebteste Delikatesserdbeere: 'Wädenswil 6' bildet ab Mitte/Ende Mai bis Mitte Juni mittlere bis grosse, dunkelrote Früchte mit einem ausgeprägten Walderdbeerenaroma. 'Wädenswil 6' ist eine alte Sorte aus den 50er Jahren. Aber unerreicht im Aroma. 3x Erdbeere 'Mara des Bois' (6-er Träger, total 18 Pflanzen) – aromatische Dauerträgersorte, trägt den ganzen Sommer über Erdbeeren! Die Erntezeit dauert den ganzen Sommer lang von Juni bis in den Herbst. Bestschmeckende Sorte unter den dauertragenden Erdbeeren, grosse Ernte, mittelsüsse wohlgeformte Früchte – was will man mehr? Tipp: Pflanze jetzt und gönne ihnen eine Fitnesskur mit Lubera® Activizer® – dem Konzentrat mit Effektiven Mikroorganismen und Pflanzenextrakten. Das perfekte All-in-one-Stärkungsmittel für die natürliche Vitalität und Widerstandskraft. Es festigt Laub und Stängel der Pflanzen und macht sie rundum gesund.
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Zitrus Züchtung: Wie und warum wir neue winterharte Zitruspflanzen Sorten züchten Zitruspflanzen bringen mediterranes Flair in Haus und Garten, auf Balkon und Terrasse. Wer einmal die unglaubliche Vielfalt der Zitrusfrüchte kennenlernen durfte, wird durch das geringe Angebot im Supermarkt enttäuscht werden und den Wunsch nicht mehr los, zumindest einen kleinen Teil dieser Vielfalt zu Hause vom eigenen Zitrusbaum ernten zu können. Aber wie geht das? Wie kann ich in unserem Klima mit kalten Wintern Pflanzen aus dem wärmeren Süden kultivieren? Unter der immensen Vielfalt der Zitrusfrüchte gibt es auch einige winterharte Zitrussorten, die man im Topf halten oder an einem geschützten Ort auspflanzen kann. Überlegst du, welche anzupflanzen? Dann schau dich im Lubera-Shop um, dort kannst du aus unserem Switrus-Sortiment wählen und winterharte Zitruspflanzen kaufen. Mit unserem Projekt der Zitrus Züchtung wollen wir neue, bessere winterharte Zitrussorten erschaffen, sodass wir von ihnen in Mitteleuropa im Freiland reife Zitrusfrüchte ernten können.
Zusammenfassung Zitruspflanzen stammen aus Ostasien und werden schon seit Jahrtausenden von Menschen angebaut. Dadurch dass sie sich einfach miteinander kreuzen lassen, hat sich eine riesige Vielfalt entwickelt, darunter auch einige winterharte Zitrussorten. Die winterhärtesten Arten Poncirus trifoliata und Citrus ichangensis haben jedoch keine gute Fruchtqualität. Fortschritte in der Zitrus-Züchtung haben neue Sorten hervorgebracht, die Winterhärte mit gutem Geschmack kombinieren, aber für den ungeschützten Anbau in Mitteleuropa werden die Früchte zu spät reif. Wir wollen in unserem Projekt der Zitrus-Züchtung die Winterhärte verbessern, indem wir Sorten entwickeln, die ihr Laub abwerfen, und Früchte haben, die sicher ausreifen, wofür wir frühreifende Sorten entwickeln, die dann nicht vom Frost bedroht werden.
Die Geschichte der Zitruspflanzen Zitrusfrüchte gehören zu den ältesten von Menschen kultivierten Obstarten, in Ostasien werden sie seit mindestens 4000 Jahren angebaut. Zitruspflanzen kreuzen sich sehr leicht miteinander. Ihre ursprüngliche Heimat liegt in Malaysia bis nach China und Indien. In diesen Regionen gibt es sehr viele wildwachsende Hybriden und Sorten. Die erste schriftliche Erwähnung von Zitruspflanzen findet sich im chinesischen Buch „Yu Gong“. Dort wird ein an den Kaiser zu zahlender Tribut beschrieben, aus grossen und kleinen Zitrusfrüchten bestehend, wahrscheinlich Mandarinen und Pomelos. Zitrusfrüchte wurden also schon damals als besonders wertvoll angesehen. Auch der chinesische Philosoph Konfuzius erwähnte Zitruspflanzen 500 vor Christus. Im 4. Jahrhundert vor Christus brachte Alexander der Grosse Zedratzitronen (C. media) in den Mittelmeerraum, Orangen (C. sinensis) und Bitterorangen (C. aurantium) wurden ab dem 8. Jahrhundert nach Christus von den Arabern im Mittelmerraum verbreitet. Um 1500 brachten portugiesische Seefahrer Mandarinen (C. reticulata) aus Asien nach Europa. Die Verbreitung fand damals vor allem durch Samen statt, da in der Regel nur diese die oft wochenlangen Reisen über die Weltmeere überlebten. Bild: Zitrusbäume in einer Orangerie Italien und Frankreich waren Vorreiter der Zitruskultur in Mitteleuropa. Seit der Renaissance verbreitete die mächtige Familie Medici die Zitruskultur in Europa. Auch in Barockgärten, die zuerst in Frankreich entstanden und später auch in Deutschland Verbreitung fanden, waren Zitruspflanzen sehr beliebt, am beliebtesten waren Bitterorange (C. aurantium) und Orange (C. sinensis). Das Überwintern war allerdings schwierig. Sie wurden an geschützten Mauern gepflanzt und als Schutz vor der Kälte wurden zwischen den Pflanzen offene Feuerstellen angelegt. Zunächst baute man einfache Holzhäuser um sie herum, was sehr teuer war. Deshalb konstruierte man die Überwinterungshäuser später so, dass nur die Dächer und Südwände abnehmbar waren. In Frankreich waren besonders Orangen beliebt und ihr Winterquartier wurde Orangerie genannt. Diese Bezeichnung wurde später auch in Deutschland verwendet.
Die grosse Vielfalt von Zitruspflanzen Die Gruppe der Zitruspflanzen besteht aus den drei Hauptgattungen Citrus (die Mehrheit der Zitrusfrüchte gehört in diese Gruppe), Fortunella (Kumquat) und Poncirus und den weniger verbreiteten aus Australien stammenden Gattungen Eremocitrus (Australische Wüstenlimette) und Microcitrus (Australische Fingerlimette). Sie lassen sich alle miteinander kreuzen, auch wenn sie seit Millionen von Jahren geographisch voneinander getrennt waren, die Zitrusarten aus Australien lassen sich problemlos mit denen aus Ostasien kreuzen. 1997 fand der englische Botaniker David J. Mabberley durch Enzym-Analysen heraus, dass alle heute bekannten Zitrusarten von fünf in der Natur vorkommenden Arten abstammen: Zitronatzitrone (C. medica) Pomelo (C. maxima) Mandarine (C. reticulata) 2 heute verschwundene Arten Bild: Zedratzitrone 'Buddhas Hand'
Die Geschichte der winterharten Zitrus Züchtung Durch Eroberungen und Handel verbreiteten sich Zitruspflanzen allmählich in allen dafür geeigneten Klimazonen (und darüber hinaus). Da der Grossteil der Zitrusfrüchte in Regionen mit ausgeprägten Jahreszeiten angebaut wird, wie dem Mittelmeerraum, wurden Sorten selektiert, die gut mit starken Temperaturschwankungen zurechtkommen. Da der kommerzielle Anbau auf Regionen mit milden Wintern beschränkt ist, lag und liegt der Fokus der Zitrus Züchtung auch dort. Die winterhärteste Zitrusart ist die dreiblättrige Orange (Poncirus trifoliata), sie ist winterhart bis -25 °C, aber ihre Früchte weisen wegen des enthaltenen bitteren Bitteröls namens Poncirin einen unangenehmen harzigen Geschmack auf. Eine gute Winterhärte von bis zu -15 °C hat die Ichang-Zitrone (C. ichangensis), sie ist die winterhärteste immergrüne Zitrusart. Leider sind auch ihre Früchte nicht sehr schmackhaft. Einen besseren Geschmack bei trotzdem guter Winterhärte hat Yuzu, eine Kreuzung zwischen der Ichang-Zitrone und einer Mandarine. Da die Zitruspflanzen auch in klassischen Anbauregionen wie Kalifornien oder Florida in manchen Jahren von Frost bedroht werden, wollte man frosthärtere Veredelungsunterlagen züchten. Dabei entstanden als «Abfallprodukte» einige winterharte Zitrushybride (klassiche Sorte x winterharte Basissorte) sowie die Hybride zweiter Stufe ((klassische Sorte x winterharte Basissorte) x Qualitätssorte). Kreuzungen zwischen Poncirus und den klassischen Zitrusarten haben so wohlklingende Namen wie Citrange, Citromelo, Citrandarin oder Citremon. Sie haben eine Frostresistenz von bis zu -12 °C, allerdings sind die Früchte trotz äusserlicher Ähnlichkeit zu den Kultursorten wegen des Bitteröls von Poncirus nicht sehr schmackhaft. Die Hybriden zweiter Stufe sind winterharte Zitruspflanzen mit schmackhaften Früchten. Da es sich dabei um die «Second Generation Citrange» handelt, werden diese Sorten etwas holprig auch als 'Segentrange' bezeichnet. Unter den Segentrangen dient 'Sanford Curafora' als Ersatz für Mandarinen und die Hybriden 'US-119' und die Citrangequat Thomasville als Ersatz für Orangen, um nur die wichtigsten zu nennen. Diese Früchte schmecken gut und sind winterhart, vom unangenehmen Geschmack von Poncirus spürt man nichts mehr.
Winterharte Zitrus Züchtung: Diese Eigenschaften müssen winterharte Zitruspflanzen haben Wann sind winterharte Zitruspflanzen wirklich winterhart? Welche Eigenschaften müssen sie haben? Ein Problem, das Pflanzen im Winter haben, ist, dass sie kein Wasser aus dem Boden aufnehmen können, wenn dieser gefroren ist. Als Anpassung an Regionen mit Winterfrost haben Pflanzen im Laufe der Evolution verschiedene Strategien entwickelt, um mit den tiefen Temperaturen umzugehen. Eine davon ist, das Laub im Winter abzuwerfen, das macht auch Poncirus trifoliata, die winterhärteste Zitrusart. Ein weiterer Punkt, den wir bei der Winterhärte beachten müssen, sind die Früchte, genauer gesagt ihre Reifezeit. Die Früchte der meisten Zitrusarten sind im Winter von Dezember bis Februar erntereif, auch viele winterharte Zitruspflanzen reifen so spät. Das Problem dabei ist, dass die Früchte zwar kurzfristig leichten Frost vertragen, aber keinen Dauerfrost unter -5 °C. Damit winterharte Zitruspflanzen uns reife Früchte liefern, die wir dann geniessen können, müssen sie bis zur Ernte frostfrei stehen. Im Rahmen unserer Zitrus Züchtung selektieren wir also einerseits laubabwerfende und andererseits frühreifende winterharte Zitruspflanzen. Diese beiden Merkmale standen bisher nicht im Fokus der Zitrus Züchtung, da diese für den kommerziellen Anbau in Regionen mit milden Wintern nicht wichtig sind. Es gibt für beide Eigenschaften Vertreter aus der Gruppe der Zitruspflanzen. Wie oben erwähnt, verliert Poncirus trifoliata das Laub, während die australische Wüstenlimette (Eremocitrus glauca) eine besonders frühe Reifezeit im August hat. Eremoorange, eine Kreuzung zwischen der Wüstenlimette und der Orange (Eremocitrus glauca x Citrus sinensis), liefert im Oktober reife Früchte, viel früher als gewöhnliche Orangen. Die australische Wüstenlimette wirft in ihrer Heimat bei Trockenheit ihr Laub ab und ist dann auch in der Lage, sehr tiefe Temperaturen unbeschadet zu überstehen. Bild: Dreiblättrige Bitterorange (Poncirus trifoliata) Bild: Australische Wüstenlimette (Eremocitrus glauca) Neben diesen Eigenschaften, die die Winterhärte ausmachen, möchten wir natürlich auch schmackhafte Früchte. Das heisst, unter den Kreuzungen mit frühreifenden Früchten und Laufabwurf im Winter werden nur die mit dem besten Geschmack zu neuen Lubera-Sorten.
Aktueller Stand unserer Zitrus Züchtung und Ausblick Um dem Traum der Zitrusernte aus dem eigenen Garten näher zu kommen und dafür winterharte Zitruspflanzen zu entwickeln, führen wir dieses Jahr verschiedene Kreuzungen durch. Wir nehmen Exemplare unseres Switrus-Sortiments (winterharte Zitruspflanzen, in diesem Artikel erfährst du mehr darüber) und stellen die Pflanzen kurz vor dem Öffnen der Blüten gemeinsam mit einem Hummelvolk in unserem Züchtungsglashaus auf. Die Hummeln befruchten die Blüten und kreuzen dabei die Zitrusarten untereinander. Über die Pflanzen und die Hummeln bauen wir ein Zelt aus einem feinmaschigen Netz, durch das keine Insekten fliegen können, damit keine anderen Insekten unerwünschten Pollen auf die Blüten bringen und die Hummeln nur unsere Zitrusblüten besuchen. Bis wir neue winterharte Sorten aus eigener Zitrus Züchtung anbieten können, werden noch einige Jahre vergehen. Die Zitrus-Züchtung dauert lange und ist mit hohem Aufwand verbunden. Obwohl man die Zitrusarten miteinander kreuzen kann, wird nur ein kleiner Teil dieser Kreuzungen erfolgreich sein. Bis wir die Früchte aus diesen Kreuzungen testen können, wird aufgrund der langen Jugendphase von Zitruspflanzen viel Zeit vergehen. Wir werden euch über neue Entwicklungen auf dem Laufenden halten.
| | | | | Switrus® Citrangequat 'Thomasville' | Switrus® 'Sanford Curafora' | Switrus® Orange 'US-119' | Switrus® Citrangequat 'Thomasville' - guter Geschmack und winterhart bis -15°C | (Citrus sinensis x Poncirus trifoliata) x Citrus reticulata - die frostharte Mandarinen-Alternative mit einer Winterhärte bis -14°C | Orange (Citrus paradisi 'Duncan' x Poncirus trifoliata) x Citrus sinensis 'Succory' – sehr guter Geschmack, kaum Samen und gute Frosttoleranz | | | | | | |
Pfingstrosen im Topf: Profi-Wissen und Paeonia-Sorten-Tipps Pfingstrosen im Topf ermöglichen es dir unter fast allen Umständen, dich mit diesen grossartigen Pflanzen zu umgeben. Was die Pflanzen der Gattung Paeonia so schön macht? Das sind natürlich vor allem die riesigen, oft duftenden Blüten, die luxuriös und edel wirken. Von zartem Rosa über leuchtendes Rot und Gelb, bis hin zu elegantem Weiss und Purpur – Päonien bieten eine immer grösser werdende Farbpalette für jeden Geschmack. Selbst ihr Laub ist sehr attraktiv. Daher ist eine Pfingstrose im Topf ein stilvoller Blickfang für jeden Aussenbereich. Kurz gesagt: Pfingstrosen im Topf sind einfach ein Traum! Überlegst du, welche anzupflanzen? Dann schau dich im Lubera-Shop um, dort kannst du Pfingstrosen kaufen, die sich auch für Kübel eignen. Alles Weitere erfährst du in diesem Gartenbuch-Artikel.
Zusammenfassung Der Kübel sollte mindestens 50 cm tief und breit sein und über ausreichend Drainagelöcher verfügen, damit überschüssiges Wasser problemlos abfliessen kann. Für ein optimales Wachstum empfiehlt sich eine Mischung aus torffreier Erde, Gartenerde und Strukturmaterial wie Perlit, Lavagranulat oder Blähton. Besteht das Substrat zu mindestens einem Drittel aus Gartenerde, ist in den ersten Jahren keine zusätzliche Düngung erforderlich. Bei reiner Blumenerde kann es jedoch ab dem zweiten Jahr zu Nährstoffmangel kommen – dann vorsichtig düngen und stickstoffarme Dünger bevorzugen. Da Kübelpflanzen schneller austrocknen als im Garten, ist regelmässiges Giessen unerlässlich. Vor dem Einsetzen der Pfingstrose in den Topf sollte möglichst viel alte Erde von den Wurzeln entfernt werden, um das Einwachsen zu erleichtern - besonders bei der Herbstpflanzung. Vorteile von Pfingstrosen im Topf Pfingstrosen (Päonien) lassen sich einfacher im Gartenbeet kultivieren als im Topf. In einigen Fällen macht eine Kübelpflanzung für die unwiderstehlich schönen Pflanzen dennoch Sinn:
Fall A: Du hast keinen Garten für deine Päonien-Wünsche, aber Balkon oder Terrasse Generell sind Kübelpflanzen für all diejenigen unter uns eine Lösung, denen kein Gartenbeet zur Verfügung steht, die aber auf dem Balkon oder der Terrasse gärtnern können. Dein Vorteil in diesem Fall: Du kannst den Kübel je nach Jahreszeit oder Wetterbedingungen verschieben, um optimale Licht- und Regen- und Temperaturverhältnisse zu bieten. Dadurch musst du nie Staunässe fürchten, denn bei Dauerregen kannst du deinen Kübel unter ein Dach schieben, und durch entsprechende Topferde vorbeugen.
Fall B: Im Garten sind alle Pflanzplätze für neue Päonien ungeeignet Vielleicht gehört dein Garten zu denjenigen, in denen bereits viele Jahre lang Päonien wuchsen. Profis raten davon ab, Pfingstrosen an Stellen zu pflanzen, an denen schon einmal welche gewachsen sind. Es stimmt zwar tatsächlich, dass sie bis zu hundert Jahre lang gut an derselben Stelle wachsen können. Aber wenn man sie ausgräbt und eine andere Pfingstrose an dieselbe Stelle pflanzt, wird man bald feststellen, dass sie nicht gut wächst. Sie wird kürzer bleiben und weniger Stiele und Blüten bilden. In der Fachwelt ist dies als „Pfingstrosen-Umpflanzkrankheit“ bekannt. Die Ursache ist noch nicht ganz geklärt, aber Versuche haben gezeigt, dass das Problem auch nach sieben Jahren noch auftritt. Wenn du also wirklich eine weitere Pfingstrose an der gleichen Stelle pflanzen wolltest, müsstest du die alte Erde entfernen und durch frische Erde ersetzen. Oder du pflanzt sie ganz einfach in einen Kübel!
Vor der Pflanzung kommt die Sortenwahl Zunächst einmal raten wir dazu, für Pfingstrosen im Topf solche Sorten auszuwählen, die sich für den Anbau in Töpfen beziehungsweise Kübeln eignen. Am besten gelingen kompakt wachsende Paeonien im Kübel. Die niedrig wachsenden Pflanzen bringen den Topf bei Wind nicht so leicht ins Schwanken. Einige zeigen nicht nur oberirdisch, sondern auch in der Erde ein kompaktes Wachstum, so dass sie nicht so schnell an ihre Topfgrenzen stossen.
Wir geben dir folgende Sortenempfehlungen für Pfingstrosen im Topf: Bild: Paeonia Itoh-Hybride 'Bartzella' Bild: Paeonia Itoh-Hybride 'Cora Louise’ Bild: Paeonia x officinalis 'Eliza Lundy' Bild: Paeonia Itoh 'First Arrival' Bild: Paeonia Itoh 'Love Affair' Bild: Paeonia Itoh 'Unique' Generell können wir anmerken: Je grösser der Kübel, desto leichter gelingt die Kübelhaltung für alle Sorten der Gattung Paeonia. Wenn die Pfingstrose nach einigen Jahren im Topf nicht mehr gerne wachsen sollten, kannst du sie auch in Gartenerde umsiedeln.
Der richtige Kübel für eine Pfingstrose Verwende einen Kübel, der mindestens 50 cm tief und genauso breit oder breiter ist und viele Drainagelöcher hat. Ja, die Drainage, also das schnelle Ablaufen des Regen- oder Giesswassers, ist für alle Arten der Gattung Paeonia sehr wichtig, um Knollenfäule zu verhindern. Tipp: Wenn du deine Pfingstrose aus dem mitgelieferten Container in einen ausreichend grosses Gefäss umpflanzt, brauchst du sie spät nicht nochmal umpflanzen.
Erde für Pfingstrosen im Topf Der Anbau von Pfingstrosen im Topf ist nicht so ganz einfach, die Pflanzen benötigen mehr Aufmerksamkeit als in einem Beet mit normalem Gartenboden. Im Kübel trocknen sie einfach schneller aus, und müssen daher viel mehr gegossen werden. Daher ist es hilfreich, Strukturmaterial in das Substrat zu mischen, um die Wasserleitfähigkeit zu verbessern. Wichtig für die Kübel auf deinem Balkon ist, dass dieses Material wenig wiegt. Wir raten zu Perlit, Lavagranulat oder Blähton, weil diese eine ausgezeichnete Drainage bieten und sehr leicht sind. Geeignet sind sowohl unsere Fruchtbare Erde: Nr. 4 Erde ohne Torf, als auch unsere Fruchtbare Erde: Nr. 1 Topf & Kübel, die beide mit einem Anteil an Blähton versetzt sind.
Pfingstrosen im Topf düngen? Pfingstrosen im Topf brauchen keine Düngung, wenn die Kübelerde zu mindestens einem Drittel aus lebendiger Gartenerde besteht – das ist meine Erfahrung. Wirklich sehr gute Erfahrungen habe ich mit unserer torffreien Erde von Lubera gemacht, die als Strukturmaterial 10% Blähton enthält. Ich mische diese Erde für Pfingstrosen im Topf mit einem Drittel Gartenerde. Am besten eignet sich hier die Erde von frischen Maulwurfshügeln. Hier hat der Maulwurf bereits alle Engerlinge und ähnliches zuvor herausgefressen, und unkrautsamenfrei ist sie für gewöhnlich auch. Ganz ähnlich berichtet das Teo Spengler, Gärtnerin und Dozentin am San Francisco Botanical Garden. Sie mischt für Paeonia im Topf ebenfalls Gartenerde unter das Substrat, und düngt die Pfingstrosen dann nicht mehr. Berichte uns aber gerne auch von deinen eigenen Erfahrungen! In Substrat ohne Gartenerde kann es ab dem zweiten Jahr nach der Pflanzung auch zur Unterversorgung mit manchen Nährstoffen kommen. Dann gehe wie folgt vor: Streue den Dünger um die Päonie herum auf den Boden und arbeite ihn oberflächlich in die Erde ein. Streue den Dünger eine Handbreit vom Pfingstrosen-Austrieb entfernt aus, da er sehr anfällig für Düngerverbrennungen ist. Bringe den Dünger stattdessen in einem Abstand von etwa 20 cm von der Pflanzenmitte aus. Sobald du den Dünger ausgebracht hast, wässere den Bereich sofort. Dadurch wird der Dünger aufgelöst und in den Boden eingearbeitet. Als Dünger eignet sich unser Frutilizer Volldünger Plus von Lubera. Meide ansonsten stickstoffbetonte Dünger, da diese eher die Pfingstrosenblätter wachsen lassen - auf Kosten der Blüten. Anleitung: Pfingstrosen in den Kübel pflanzen Du kannst beim Pflanzen der Pfingstrosen nicht viel falsch machen, aber es gibt doch einige Tipps, mit denen du es besser machen kannst.
5 Profi-Tipps zum Pflanzen der Pfingstrose im Topf Hier sind 5 richtig gute Profi-Tipps, die sogar von der weltweit aktiven Peony-Society und vielen namhaften Züchtern angewendet werden: Schüttele möglichst viel von dem mitgelieferten Substrat aus den Wurzeln, dann wachsen sie leichter in die Kübelerde ein. Das gilt besonders bei Herbstpflanzung, wo du auch rigoroser sein und die Wurzeln freilegen darfst. Setze die Pflanze leicht schräg in den Boden, das regt das Wurzelwachstum an Pflanze deine Staudenpfingstrosen mit nur 2 – 3 cm Erde über der Basis, aus der sie austreiben Strauchpfingstrosen pflanzt du tiefer, etwa 10 – 15 cm über der Veredelungsstelle Stelle den Kübel mit den Päonien in die volle Sonne Paeonia schneiden Um Krankheiten zu vermeiden, die mit altem Laub vom Vorjahr übertragen werden, ist es ratsam, Päonien im Herbst zurückzuschneiden. Warte damit am besten, bis das Laub deutlich zu welken beginnt. Für die ITOH-Hybriden und die Staudenpfingstrosen nimmst du ein scharfes Messer oder eine scharfe Schere, und schneidest alle Triebe bis auf Bodenniveau herunter. Entferne das Laub, und lass es nicht auf dem Boden im Kübel liegen. Bei den Strauchpfingstrosen mit den verholzenden Trieben entfernst du das welkende Laub. Zupfe dazu Blatt für Blatt ab, und entsorge es im Kompostmüll. Schneiden brauchst du sie im Herbst nicht.
Pfingstrosen im Topf überwintern Pflanzt du Pfingstrosen im Topf, so solltest du sie im Winter geschützt an eine Mauer stellen und den Kübel mit etwas Laub, Tannenzweigen oder Reisig vor starkem Frost schützen. Noch besser wäre es, den Kübel über den Winter in der Erde zu versenken.
| | Einen Granatapfelbaum pflanzen und kultivieren: Alle Informationen über die Pflanzung und Pflege des Granatapfels Einen Granatapfelbaum pflanzen und pflegen, um eigene köstliche und gesunde Granatäpfel zu ernten, wie geht das? Granatäpfel erfreuen sich aufgrund ihres einzigartigen Geschmacks und ihrer gesunden Inhaltsstoffe zunehmender Beliebtheit. Obwohl der Granatapfel aus Regionen mit milden Wintern stammt und hierzulande häufig im Topf kultiviert und frostfrei überwintert wird, kann man mit den passenden Sorten und der richtigen Pflege auch nördlich der Alpen im Freiland Granatäpfel ernten. Hier erfährst du, welche Granatapfelsorten man wählen und wie man den Punica granatum pflegen sollte, um möglichst schnell und zuverlässig Granatäpfel im eigenen Garten ernten zu können. Der Granatapfelbaum bringt mediterranes Flair in unseren Garten. Neben seinen köstlichen und wunderschönen Früchten erfreut uns Punica granatum mit herrlichen orangeroten, glockenförmigen Blüten, die von Mai bis August erscheinen. Der Granatapfel entwickelt sich zu einem Strauch mit einer Höhe von etwa 2,5 m und einer Breite von etwa 2 m. Für eine gute Entwicklung braucht er eine durchlässige, humusreiche und sandige Erde, einen sonnigen und windgeschützten Standort. Der Granatapfel ist ausserdem eine zukunftsfähige Pflanze, da wir für unser wärmer werdendes Klima mit immer trockeneren Sommern Pflanzen brauchen, die Trockenheit und Hitze gut überstehen können. Wir unterstützen dich mit diesem Artikel beim Plegen deines Granatapfelbaumes, damit auch du bald in den Genuss köstlicher und gesunder Granatäpfel aus dem eigenen Garten kommst.
Zusammenfassung Auch bei uns in Mitteleuropa, nördlich der Alpen, können wir Granatäpfel anbauen und diese leckere und überaus gesunde Frucht geniessen. Dabei wird der Granatapfel am besten zuerst im Kübel kultiviert und erst nach 3 – 4 Jahren ausgepflanzt. Bei der Kultur sind vor allem folgende Tipps zu berücksichtigen. Wir wählen eine winterharte Sorte, die mit unserer kurzen Vegetationsperiode zurechtkommt. Die Sorten 'Favorite' und 'Crimson Sky' sind sehr winterhart und fruchten besonders früh. Wir pflanzen den Granatapfel an den sonnigsten Ort in unserem Garten. Damit der Wurzelballen im Winter besonders geschützt ist, pflanzen wir tiefer als im gelieferten Container und bedecken den Wurzelhals 10 – 15 cm mit Mutterboden. Da der Granatapfel keine Staunässe verträgt, bauen wir eine Drainage ein, damit das überschüssige Wasser schneller abfliesst. In der relativ langen Jugendphase (ca. 4 Jahre) trägt der Granatapfel keine fruchtbaren Blüten und damit auch keine Früchte. Man sollte daher mit den Schnittmassnahmen warten, bis er 2 – 3 Mal Früchte getragen hat. Sonst riskiert man, dass sich die unfruchtbare Jugendphase verlängert. Um eine Befruchtung sicherzustellen, empfehlen wir, mit einem Pinsel nachzuhelfen. Junge Triebe sind anfällig für Winterfröste und müssen geschützt werden. Wir empfehlen, in den ersten drei Jahren die noch jungen Pflanzen von Dezember bis März mit einem „Laubkäfig“ zu schützen. Nach sehr strengen Frösten kann es vorkommen, dass der Granatapfel oberirdisch zurückfriert. Man sollte die geschädigte Pflanze dann nicht zu früh aus dem Garten entfernen, denn sie treibt normalerweise wieder aus, aber möglicherweise erst im Juni oder noch später. Sie muss dann wieder die lange juvenile Phase durchleben. Das heisst, man muss wieder warten, bis man Früchte ernten kann. Wenn man in einer sehr kühlen Region lebt oder nicht genug Platz im Garten hat, kann man den Granatapfel problemlos im Kübel kultivieren. Überwintert wird er von Dezember bis März an einem geschützten Ort mit maximal 10 °C. Der Anbau von Granatäpfeln ist vor allem wegen der verzögerten Fruchtbarkeit und der etwas grösseren Frostanfälligkeit etwas schwieriger als der Feigenanbau, aber bei Berücksichtigung dieser Tipps durchaus möglich. Ähnliche Ansprüche haben auch andere mediterrane Gehölze wie Feigen, sie sind einfacher anzubauen als der Granatapfel. Eine ausführliche Anleitung über die Pflanzung und Pflege von Feigen findest du hier: Feigenbaum pflegen – Alle Informationen über Pflanzung und Pflege des Feigenbaums.
Meine Erfahrungen mit dem Granatapfelbaum in Österreich Bei meinen Reisen in mediterrane Länder geniesse ich besonders die mediterrane Pflanzenwelt. Um auch im eigenen Garten Urlaubsgefühle zu bekommen, habe ich südliche, wärmeliebende Pflanzen in meine Gärten in Oberösterreich und in Wien gepflanzt. Nachdem viele Pflanzen den kalten Wintern zum Opfer gefallen sind, haben sich besonders einige Sorten von Granatäpfeln, Feigen und Kaki als ausreichend winterhart erwiesen. Während ich im kalten Oberösterreich nur Feigen erfolgreich kultivieren konnte, fühlten sich im wärmeren Wien neben Feigen auch Granatäpfel und Kakis wohl. Obwohl in einigen Jahren viele Blüten der Granatäpfel von Spätfrösten beschädigt worden waren, entwickelte sich aus den späteren Blüten noch eine gute Ernte mit grossen Früchten. Entscheidend ist dabei die Wahl der richtigen Sorte. Viele Sorten sind für unser mitteleuropäisches Klima nicht geeignet, weil die Früchte zu spät reif werden. Es gibt aber einige besonders frühreifende Sorten, von denen wir ab Anfang Oktober reife Granatäpfel ernten können. Bild: Auch in Mitteleuropa kann man im Herbst reife Granatäpfel ernten
Kann ein Granatapfelbaum nördlich der Alpen kultiviert werden? Der Granatapfelbaum (Punica granatum) stammt aus Regionen mit milden Wintern. In den letzten Jahrzehnten wurden vor allem in Russland und in der Ukraine neue, kältetolerante Sorten entwickelt. Zwei dieser Sorten führen wir auch im Lubera-Sortiment: 'Crimson Sky' und 'Favorite'.
Die Kältetoleranz von Punica granatum Dreijähriges oder älteres Holz ist winterhart bis ca. -15 °C. Jüngeres oder schlecht ausgereiftes Holz ist weniger widerstandsfähig.
Adulter Zustand von Granatäpfeln Der Granatapfelbaum muss „erwachsen“ werden, bevor er das erste Mal blüht. Im dritten Standjahr beginnt Punica granatum zu blühen, entwickelt aber noch keine Früchte, weil der Grossteil der Blüten bei jungen Pflanzen männlich ist und sich nicht zu Früchten entwickeln kann. Nach 1 – 2 weiteren Jahren trägt der Granatapfel dann auch zwittrige Blüten mit männlichen und weiblichen Organen, die nach einer Befruchtung zu Früchten werden können. Die männlichen Blüten kann man leicht von den zwittrigen unterscheiden: an den zwittrigen Blüten kann man schon den Ansatz der zukünftigen Früchte sehen, sie sind bauchiger als die männlichen, glockenförmigen Blüten. Wenn der Granatapfelbaum in den ersten Jahren zurückfriert, verlängert sich seine Jugendphase. Daher sollte man die junge Pflanze gut vor Winterfrösten schützen.
Befruchtung der Blüten beim Granatapfelbaum Vor allem wenn es zur Blütezeit kühl ist, kann es vorkommen, dass nicht genug bestäubende Insekten unterwegs sind. Um trotzdem eine ausreichende Befruchtung des Granatapfelbaums sicherzustellen, können wir nachhelfen und mit einem Pinsel Pollen von den Staubbeuteln auf die Stempel bringen. Am besten macht man das morgens, wenn beim Granatapfelbaum die Blüten frisch geöffnet sind. Man muss sich keine Sorgen machen, wenn der Granatapfelbaum Blüten abwirft. Das sind hauptsächlich männliche Blüten, die nach der Blüte abfallen, nur die zwittrigen entwickeln sich weiter zu Früchten. Bild: Die leuchtend roten Blüten des Granatapfels sind wunderschön
Das Ausreifen der Granatäpfel Um in unserem Klima Granatäpfel ernten zu können, müssen wir frühreifende Sorten pflanzen. Die Sorten 'Crimson Sky' und 'Favorite' liefern leckere Früchte, die im Oktober reifen. Bild: Früchte der Granatapfelsorte 'Crimson Sky' Bild: Früchte der Granatapfelsorte 'Favorite'
Einen Granatapfelbaum im Topf kultivieren Der Granatapfelbaum kann problemlos im Topf kultiviert werden. Folgendes ist dabei zu beachten: ein sonniger, windgeschützter Standort, ein heller Kübel mit mindestens 25 L, grosse Entwässerungslöcher, eine Drainage von 5 – 10 cm am Boden des Topfes, im März Langzeitdünger, ab der Blüte bis Ende August Flüssigdünger.
Einen Granatapfelbaum im Kübel überwintern Der Überwinterungsort für einen Granatapfelbaum im Topf sollte kühl sein, leichte Fröste machen nichts aus. Die Temperaturen sollten nicht über 10 °C steigen. Der Granatapfelbaum sollte spät ins Winterquartier kommen und früh wieder ins Freiland, die Überwinterungszeit ist ungefähr von Dezember bis März. Im Winter sollte man nur sparsam giessen, der Wurzelballen darf aber auch nicht austrocknen. Da der Granatapfelbaum im Winter keine Blätter hat, kann er auch an einem dunklen Ort wie in einer Garage, einem Keller oder einer Scheune überwintert werden.
Einen Granatapfelbaum pflegen im Winter Da besonders im Winter die Wurzeln des Granatapfels empfindlich auf Staunässe reagieren, ist es wichtig, dafür zu sorgen, dass das Wasser rasch abfliessen kann. Deshalb sollte man bei der Pflanzung von einem Granatapfelbaum eine Drainage einbauen. Um auch bei stärkeren Frösten das Überleben des Wurzelballens sicherzustellen, sollte der Granatapfelbaum tiefer als im gelieferten Container gepflanzt werden, der obere Rand des Wurzelballens sollte ca. 10 – 15 cm mit Mutterboden bedeckt sein. Junge Triebe werden mit Laub oder Mulch vor Frösten geschützt. Als Strauch erzogene Granatäpfel überstehen den Winter besser als baumförmige Granatäpfel, da bei einer mehrtriebigen Pflanze letztlich mehr Triebteile und schlafende Augen von der Erde überdeckt sind und nach einem extremen Frostereignis wieder austreiben können (gleich wie bei Feigen). In sommerheissen, aber auch winterkalten Anbaugebieten in Kasachstan werden die Granatapfel-Sträucher auf eine sehr aufwendige Art überwintert: In einem Halbkreis auf einer Seite, ca. 40 – 50 cm vom Strauchmittelpunkt entfernt, werden die Wurzeln abgestochen. Danach wird der gesamte Strauch (auf die gegenüberliegende Seite) umgekippt und am Boden festgemacht. Später werden die Äste mit Erde angehäufelt, um sie vor dem Winterfrost zu schützen. Wie wertvoll muss eine Frucht sein, die so aufwändig geschützt wird?
Einen Granatapfelbaum pflegen im Frühjahr Im März wird der Granatpfelbaum geschnitten, man schneidet dürres, vertrocknetes Holz bis ins gesunde Holz zurück. Abgetragene, am Boden liegende Äste werden entfernt, einzelne ältere Äste werden bodeneben abgeschnitten. Das Ziel ist eine natürliche Verjüngung und ein natürlicher Habitus. Allerdings sollte man mit dem Schneiden (von grünen, lebenden Ästen) erst beginnen, wenn der Strauch schon 1 – 2 Jahre Früchte getragen hat. Ansonsten läuft man Gefahr, dass man mit dem frühen Schnitt nur die juvenile, unfruchtbare Phase verlängert.
Mögliche Fehler bei der Pflege eines Granatapfelbaums Ein häufiger Fehler ist es, jeden Ast jedes Jahr zu schneiden. Ein zu starker Schnitt führt zu starkem Triebwachstum und zu weniger Blütenbildung. Ebenso kann zu viel Dünger, vor allem zu viel Stickstoff, und zu viel Wasser das Wachstum der Triebe fördern und dadurch die Ernte verringern. Dieses starke Wachstum führt dazu, dass das Holz vor dem Winter nicht gut ausreift. Der Granatapfelbaum ist dann nicht ausreichend winterhart.
So kann man die Winterhärte eines Granatapfels erhöhen Den Granatapfelbaum im Winter mulchen: Um den Granatapfel im Wurzelbereich besonders gut vor Frösten zu schützen, empfehlen wir, ihn im Winter mit Mulchmaterial abzudecken. Dafür eignet sich Laub und, besonders im ersten Standjahr, reifer Kompost. Den jungen Granatapfelbaum einpacken: Das Holz von Punica granatum kann man vor niedrigen Temperaturen schützen, indem man den Granatapfel mit Laub eingräbt. Diese Methode empfehlen wir besonders, wenn man junge Pflanzen in kalten Regionen pflanzt. Dazu bringt man Ende Dezember um den Granatapfelbaum einen Maschendraht an. Die Zwischenräume zwischen Baum und Maschendraht füllt man mit trockenem Laub. Diese Konstruktion entfernt man Mitte März wieder. Ein älterer Granatapfelbaum und älteres Holz sind winterhärter: Die Winterhärte erhöht sich mit dem Alter des Granatapfelbaumes und dem Alter des Holzes. Das heisst, dass man einen älteren Granatapfel weniger schützen muss als einen jungen. Man kann den Granatapfelbaum auch einige Jahre im Kübel kultivieren und ihn erst in den Garten pflanzen, wenn das Holz dicker und somit winterhärter ist. Wir würden empfehlen, den Granatapfelbaum zunächst drei Jahre in einem 25 L Kübel zu kultivieren und ihn dann im Frühjahr nach der stärksten Frostgefahr zu pflanzen. Den Granatapfelbaum tief pflanzen: Um eine „Lebensversicherung“ zu haben, sollte man einen Granatapfelbaum tief pflanzen. So ist die Basis gut vor Winterfrösten geschützt und die Pflanze kann sich besser regenerieren. Den Granatäpfel moderat oder nicht düngen: Zu spät und mit zu viel Stickstoff zu düngen führt zu starkem Triebwachstum und schlecht ausgereiftem Holz mit schlechter Winterhärte. Punica granatum als mehrtriebigen Strauch, nicht als Baum erziehen: Sträucher mit mehreren Trieben überstehen den Winter besser als Bäume mit einem Stamm, weil sie ein grossflächigeres Wurzelsystem bilden und die Chancen grösser sind, dass zumindest einer der Triebe den Winter überlebt. Den Granatapfelbaum als Spalier an einer Wand erziehen: Ein besonders geschützter Standort ist vor einer Hausmauer, da der Granatapfel dort vor dem Wind geschützt ist und die Mauer Wärme abstrahlt. Um die Winterhärte einer Spalierpflanzung noch zu erhöhen, kann man wegstehende Äste im Winter an das Gerüst binden. Der Granatapfel erfordert Geduld: Gärtner müssen häufig geduldig sein, besonders aber wenn der Granatapfelbaum im Frühjahr nicht austreibt. Nach einem sehr kalten Winter dauert es oft deutlich länger als sonst, bis der Granatapfelbaum wieder austreibt. Es kann vorkommen, dass das für tot gehaltene Holz erst im Juli oder August austreibt. Falls das Holz den Winter nicht überstanden hat, entwickelt sich normalerweise aus der Basis ein neuer Trieb in der Zeit von Mai bis Juli. Daher sollte man bis August warten, bis man einen totgeglaubten Granatapfelbaum aus dem Garten entfernt. Die Wahl der richtigen Granatapfelsorte: Bei der Sortenwahl von Punica granatum sind besonders zwei Merkmale entscheidend: die Winterhärte und die frühe Fruchtreife. Der Granatapfelbaum selbstfruchtbar, die Pflanzung einer zweiten Sorte erhöht aber den Ertrag und die Grösse der Früchte. Unsere winterharten Granatapfelsorten Viele Granatapfelsorten sind für mitteleuropäisches Klima nicht geeignet, weil die Früchte zu spät reifen. Aber es gibt auch einige winterharte Granatapfelsorten, die du im Sortiment von Lubera findest. Bei der Sortenwahl ist entscheidend, eine winterharte Sorte zu wählen, die mit unseren kurzen mitteleuropäischen Sommern zurechtkommt und deren Früchte rechtzeitig reif werden. Favorite: Unsere winterhärteste Granatapfelsorte ist 'Favorite'. Sie übersteht Temperaturen bis ca. -15 °C. Die Früchte werden im Oktober und November reif. Es kann vorkommen, dass das Holz bodeneben zurückfriert, aber diese Sorte regeneriert sich zuverlässig. Crimson Sky: Diese ausgesprochen winterharte Sorte übersteht bis -14 °C und reift relativ früh im Oktober. Haku Botan: Diese Sorte ist ebenso winterhart bis -14 °C, trägt wunderschöne gefüllte weisse Blüten und die Früchte reifen Ende Oktober bis Ende November. Den Granatapfelbaum schneiden Den Granatapfelbaum zu schneiden ist unkompliziert, er muss nicht unbedingt geschnitten werden. Es ist jedoch empfehlenswert, baim Granatapfelbaum jedes Jahr einen Auslichtungsschnitt zu machen und abgestorbenes Holz zu entfernen. Die Blüten und damit die Früchte entwickeln sich am ein- bis dreijährigen Holz. Um Früchte von Punica granatum ernten zu können, sollten wir genügend Holz dieses Alters stehen lassen. Wenn wir den Erziehungsschnitt beim Granatapfelbaum nach der Pflanzung machen, wählen wir 3 bis 5 Triebe als Haupttriebe aus, die restlichen Triebe entfernen wir bodennah. Um den Granatapfelbaum als Spalier zu erziehen, binden wir die Haupttriebe fächerartig am Gerüst fest. Ausser den Erziehungsschnitt sollten wir den Granatapfelbaum in den ersten Jahren nicht schneiden. Wir sollten mit den Schnittmassnahmen warten, bis der Granatapfel 2 – 3 Jahre Früchte getragen hat. Sonst besteht die Gefahr, dass durch einen zu frühen Schnitt der Granatapfelbaum länger in der unfruchtbaren Jugendphase verharrt. Den Grossteil der Schnittmassnahmen erledigen wir Ende März. Dabei werden dürre, vertrocknete Äste bis ins gesunde Holz zurückgeschnitten. Abgetragene, am Boden liegende Äste werden entfernt. Wenn der Granatapfelbaum schon ein paar Jahre im Garten steht und schon ein paar Ernten hinter sich hat, sollte er verjüngt werden. Um den Granatapfel zu verjüngen, werden einzelne ältere Äste bodeneben entfernt. Das Ziel der Schnittmassnahmen ist die natürliche Verjüngung und der natürliche Habitus als mehrtriebiger Strauch. Der Granatapfelbaum reagiert auf Schnitt ebenso wie die meisten anderen Gehölze mit starkem Triebwachstum auf Kosten von Fruchtwachstum. Im Winter befindet sich der Grossteil der Reservestoffe in den Wurzeln, durch den Schnitt gehen diese nicht verloren. Wenn der Granatapfelbaum nach dem Schnitt im Frühjahr austreibt, möchte er möglichst schnell sein ursprüngliches oberirdisches Volumen wiederherstellen. Wir sollten den Granatapfel also nicht zu stark schneiden. Wenn wir viel schneiden, ist es besser, wir machen weniger starke Schnitte als wir schneiden viele Äste.
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