Kurs der Deutschen Bank steigt nach Spekulationen deutlich Der Kurs der Deutschen Bank hat sich heute nach Spekulationen über einen möglichen Einstieg von Konkurrenten deutlich erhöht. Der Anstieg belief sich zeitweise auf bis zu 6,3 Prozent – am späten Nachmittag lag das Plus noch bei mehr als 2 Prozent, während der Dax leicht im Minus war. Nach einem Medienbericht sollen die US-Investmentbank JPMorgan sowie die Industrial and Commercial Bank of China (ICBC) überlegen, beim größten deutschen Geldhaus einzusteigen. Die US-Investmentbank JPMorgan wies die Darstellung zurück. "Wir dementieren den Bericht, er stimmt nicht", erklärte eine Sprecherin des Instituts. Von ICBC war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten, die Deutsche Bank lehnte einen Kommentar ab. Der Kurs der Deutschen-Bank-Aktie war Ende Juni auf das historische Tief von 8,755 Euro gefallen. Das Geldhaus ist an der Börse gegenwärtig etwas mehr als 20 Milliarden Euro wert. Unterdessen wies die Bundesregierung den Bericht der "Wirtschaftswoche" über ein angebliches Gespräch von Kanzlerin Angela Merkel mit UBS-Verwaltungsratspräsident Axel Weber über die Deutsche Bank als spekulativ zurück. Regierungssprecher Steffen Seibert erklärte dazu heute, dass die Bundesregierung natürlich schaue, wie es großen und wichtigen Unternehmen der deutschen Wirtschaft gehe. Das gelte aber für viele Firmen. "Die Deutsche Bank ist ein privatwirtschaftliches Unternehmen und wie bei allen privatwirtschaftlichen Unternehmen auch vertraut die Bundesregierung darauf, dass der Vorstand eine gute Strategie verfolgt", erklärte Seibert. |
Bundesbank-Forderungen an den Euroraum bei fast einer Billion Euro Die Ungleichgewichte im Zahlungsverkehrssystem der Eurozone nehmen weiter zu. Die Forderungen der Deutschen Bundesbank an den Euroraum (Target2-Saldo) erreichen mittlerweile fast eine Billion Euro. Der größte Schuldner in diesem System ist die italienische Notenbank. Die Banca d’Italia wies per Ende Mai Verbindlichkeiten in Rekordhöhe von 465 Milliarden Euro aus. Dahinter liegen die spanische Notenbank (394 Milliarden Euro), die EZB selbst (247 Milliarden Euro) und die Banque de France (83 Milliarden Euro). Die Ungleichgewichte im Euro-Zahlungssystem der Eurozone können nach Darstellung von Experten dann eine Gefahr bergen, wenn ein Land aus der Währungsunion austreten will. Über das Target-System werden grenzüberschreitende Zahlungen zwischen den Notenbanken abgewickelt. US-Notenbank will Konjunkturrisiken stärker in den Blick nehmen Die US-Notenbank Fed will bei ihren künftigen Zinserhöhungen Risiken für die Konjunkturentwicklung stärker beachten. Das ist den veröffentlichten Protokollen zur jüngsten Sitzung des geldpolitischen Ausschusses (FOMC) vom 12. und 13. Juni zu entnehmen, in der sie die Zinsen auf die derzeitige Leitzinsspanne von 1,75 bis 2,0 Prozent angehoben hatte. Eine breite Debatte wurde über die Frage geführt, wie viele Zinserhöhungen noch notwendig sind, um die US-Wirtschaft langfristig auf einer stabilen Basis zu halten. Auch beschäftigte die Fed, welche mögliche Gefahren von der protektionistischen Handelspolitik von US-Präsident Donald Trump ausgeht. JPMorgan verlagert wegen Brexit erste Jobs aus Großbritannien Die US-Großbank JPMorgan will aufgrund des geplanten Brexits mit ersten Verlagerungen von Jobs aus Großbritannien beginnen. Zunächst sollen bis Anfang 2019 einige Dutzend Mitarbeiter nach Kontinentaleuropa umziehen, schrieb das Institut in einer E-Mail an ihre 16.000 Mitarbeiter in Großbritannien. Betroffen sind vor allem Angestellte mit Kundenkontakt und im Risikomanagement, die sowohl in der Investmentbank als auch in der Vermögensverwaltung arbeiten. Credit Suisse zahlt Millionen an US-Behörden im China-Streifall Die Schweizer Großbank Credit Suisse muss zur Beilegung des Streits um ihre Anstellungspraxis in China insgesamt rund 77 Millionen Dollar (66 Millionen Euro) in den USA zahlen. Nach Angaben der US-Behörden werde das Geldhaus zusätzlich zu der bereits bekannten Zahlung von 47 Millionen Dollar an das US-Justizministerium weitere rund 30 Millionen Dollar an die US-Wertpapieraufsicht SEC entrichten. Die US-Behörden hatten Einstellungspraktiken des Geldhauses in Asien moniert. Die Schweizer sollen der Regierung nahestehende Personen eingestellt haben, um im Gegenzug Aufträge im Investmentbanking oder behördliche Genehmigungen zu erhalten. Mündliche Verhandlung vor dem EuGH zu Anleihekäufen der EZB Der Europäische Gerichtshof (EuGH) wird kommende Woche über eine Klage gegen das umstrittene Staatsanleihekaufprogramm der Europäischen Zentralbank (EZB) verhandeln. Für nächsten Dienstag sind die vier Klägergruppen, die Notenbanker und Vertreter der Staaten zu einer mündlichen Verhandlung geladen. Laut Medienberichten unterstützt die Bundesregierung die Linie der EZB weitestgehend. Das Bundesverfassungsgericht hatte im Juli vergangenen Jahres erklärt, es sprächen "gewichtige Gründe dafür, dass die dem Anleihekaufprogramm zugrundeliegenden Beschlüsse gegen das Verbot monetärer Haushaltsfinanzierung verstoßen". Irland richtet Staatsfonds wegen Brexit neu aus Irland erweitert seinen rund 8 Milliarden Euro schweren Staatsfonds für Brexit-Betroffene. Der "Ireland Strategic Investment Fund" (ISIF) solle demnächst auch in Branchen investieren, die vom geplanten EU-Austritt Großbritanniens belastet würden, teilte die Regierung in Dublin mit. Bisher richte sich der Fonds auf die Stützung der Konjunktur und des Arbeitsmarktes aus. Schweizer Börse setzt auf Blockchain-Technologie Die Schweizer Börse SIX arbeitet an einer neuen Handels-Plattform auf Basis der Blockchain-Technologie. Die SIX Digital Exchange solle Mitte 2019 mit den ersten Dienstleistungen beginnen, wie die SIX heute mitteilte. Mit der Innovation werde die erste vollständig integrierte Infrastruktur für den Handel, die Abwicklung und die Verwahrung von digitalen Vermögenswerten geschaffen, hieß es. |
ESM-Chef Regling warnt vor Abschmelzen des Fondskapitals Der Chef des Euro-Rettungsfonds ESM, Klaus Regling, hat sich besorgt über eine mögliche negative Verzinsung des von den Mitgliedern eingezahlten Kapitals geäußert. Das Stammkapital des Fonds in Höhe von 80,5 Milliarden Euro könnte sich als Folge der Niedrigzinsen in den kommenden Jahren um fast eine Milliarde Euro verringern, wie Regling in einem Schreiben an die Bundesregierung erklärte. Im Extremfall sei eine negative Verzinsung von minus 1,2 Prozent zu befürchten, die bis 2020 Verluste von bis zu 950 Millionen Euro verursachen könnte. Aareal-Bankchef Merkens steht zur Prognose Der Chef der Aareal Bank, Hermann Merkens, hat darauf hingewiesen, dass die Einnahmen aus vorzeitigen Kreditrückzahlungen auch im zweiten Quartal geringer als geplant ausgefallen seien. Das Neugeschäft verlaufe dagegen bislang zufriedenstellend, sagte er in einem Interview der "Börsen-Zeitung". An der Prognose eines Zinsüberschusses von 570 bis 610 Millionen Euro im laufenden Jahr wolle er nichts ändern. HNA-Mitgründer Chen Feng soll alleiniger Verwaltungsratschef werden Beim Deutsche-Bank-Großaktionär HNA soll Mitgründer Chen Feng nach dem Tod des Co-Verwaltungsratschefs alleiniger Vorsitzender werden. Das Direktorium habe beschlossen, dass Chen künftig für die Aufgaben von Wang Jian zuständig sein solle, teilte der HNA-Konzern heute mit. Wang war nach einem Sturz in Frankreich am vergangenen Dienstag seinen schweren Verletzungen erlegen. Bundesfinanzminister Scholz rechnet mit Normalisierung der Zinsen Bundesfinanzminister Olaf Scholz ist der Auffassung, dass sich die Zinsen in der Eurozone schrittweise erhöhen werden. "Wir gehen von einer allmählichen Normalisierung der Zinsen aus", sagte Scholz heute bei der Vorlage des Haushaltsentwurfs 2019. Im Bundeshaushalt sei dafür Vorsorge getroffen worden, betonte er. |
Reise-Tipps: Was tun mit restlichem Bargeld aus dem Urlaubsland? Bei Reisen außerhalb der Eurozone braucht man Bargeld in der Landeswährung. Aber was tun mit Dollar, Rupien oder kroatischen Kuna, die man am Ferienende nicht ausgegeben hat? Ein Umtausch zurück in Euro kann schwierig sein oder sehr teuer werden. Wer Bargeld aus dem Urlaub mitbringt, findet zwar auch in Deutschland Wechselstuben und Banken, die zumindest die Banknoten in Euro umtauschen. Aber die Gebühren für diesen Service sind hoch und die Wechselkurse oft ungünstig. Wie Sie sich clever verhalten und noch mehr Tipps für Ihre Reisekasse, lesen Sie hier. |
Was die nächsten Tage wichtig wird |
Benoît Cœuré, Direktoriumsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB), nimmt am Sonntag in Aix-en-Provence an einer Podiumsdiskussion zum Thema "Which Leadership for Tomorrow?“ teil. – Am Montag veröffentlicht die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) ihr Kapitalmarkt-Update für das zweite Halbjahr. – Chinas Ministerpräsident Li Keqiang trifft in Berlin zu den 5. deutsch-chinesischen Regierungskonsultationen ein. – In London veranstaltet die Bank of England (BoE) eine Konferenz zu Wirtschaft und Psychologie "New ways of thinking about economic policy" (bis 10. Juli). – Der Chefvolkswirt der Europäischen Zentralbank (EZB), Peter Praet, hält beim EZB-Seminar in Frankfurt eine Rede zum Thema "Formulation and implementation of monetary policy in the euro area". – In Brüssel tritt EZB-Präsident Mario Draghi bei einer Anhörung im ECON-Ausschuss des EU-Parlaments in seiner Funktion als Vorsitzender des European Systemic Risk Board (Europäischer Ausschuss für Systemrisiken/ESRB) auf. |
Körpersprache entschlüsseln Oft wird unterschätzt, wie wichtig es ist, die Körpersprache des Geschäftspartners oder des Chefs richtig deuten zu können, um Verhandlungen erfolgreich zu führen. Sie sollten sich aber auch darüber im Klaren sein, welche Signale Sie selbst aussenden, rät Autorin und Coach Sabine Mühlisch. Da ist schon die Form der Begrüßung wichtig: halber Armabstand, Lächeln, parallele Handhaltung. Keineswegs sollte man den Arm- oder Unterarm des Gegenübers berühren – dies sei ein territorialer Übergriff und ein unangemessenes Dominanz-Verhalten. Das andere Extrem sei eine Verbeugung, auch wenn sie nur angedeutet sei – da mache man sich nur unnötig klein. Dieses "Dienern" sei out, meint die Expertin. Auch durch den richtigen Abstand am Tisch und die Sitzhaltung kann man viel gewinnen. Was man bei Verhandlungen auf keinen Fall machen sollte, lesen Sie hier: |
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