früher machte es mir nichts aus, auf den Bus zu warten. Ich war Raucher und konnte mindestens eine Fluppe pro Wartezeit durchziehen. Darauf war stets Verlass. Heute bin ich meistens schwer genervt – aus drei Gründen. Erstens: Ich rauche nicht mehr. Zweitens: Die Abfahrtszeit wird (fast) nie eingehalten. Drittens: Selbst wenn es elektrische Hinweistafeln gibt, die die nächste Abfahrt in Minuten anzeigen, dauert es oft trotzdem länger. Als hätte eine ÖPNV-Minute 90 Sekunden … Damit soll jetzt, nee bald, Schluss sein. Der neue Hochbahn-Chef will mehr Service für die Kunden (M+). Das heißt: bessere Feedback-Möglichkeiten, einen exakteren Störungsmelder und eine transparente Echtzeit-Anzeige der Standorte ausgewählter Buslinien. Der beste Service wären ganz einfach pünktliche Busse. Dafür, so der Chef, bräuchte es aber mehr eigene Fahrspuren. Immerhin kann ich bald die Verspätungen in Echtzeit verfolgen. +++ Die Lage ist top, der herrliche Alsterblick unverbaubar und das Gebäude nun wirklich repräsentativ: Die Rede ist vom ehemaligen US-Generalkonsulat am Alsterufer 27 in Rotherbaum. Seit einem halben Jahr wird die Immobilie nun schon von der US-Regierung angeboten. Doch niemand möchte das Prachtstück kaufen. Vielleicht liegt es am stolzen Preis … (M+) +++ Da bahnt sich ein Streit im Senat an: Hamburgs Grünen-Fraktion ist strikt gegen Regeln für die neue Bezahlkarte für Geflüchtete. „Bezahlkarte ja, Diskriminierungen und Bargeldbegrenzung nein“, sagt Fraktionschefin Jennifer Jasberg der MOPO. Vor Kurzem hatte der Bund beschlossen, dass Asylbewerber anstelle von Bargeld eine Karte erhalten sollen. Die grüne Position dürfte für Debatten sorgen – denn die SPD-Fraktion denkt da etwas anders (M+). +++ Bedroht, bespuckt, verfolgt: Henrik wuchs als schwuler Mann in Wismar auf, einem Ort, an dem der Wind damals „stark von rechts wehte“, wie er heute erzählt. Er erlebte so viel Hass und Gewalt, dass er bereits als Jugendlicher schwerste Depressionen hatte. Heute gehört Henrik mit dem Namen Veuve Noire zu den Dragqueens der Olivia-Jones Familie, ist deren Botschafterin und betreut das Projekt „Olivia macht Schule“. An einer Stadtteilschule sprach Veuve Noire über Vielfalt, Toleranz und ihre Lebensgeschichte (M+). +++ Die Verlegung der Wilhelmsburger Reichsstraße macht es möglich: Auf der Elbinsel sollen in den nächsten Jahren in zentraler Lage knapp 4000 Wohnungen gebaut werden. Doch obwohl die Planungen fürs Wilhelmsburger Rathausviertel bereits 2016 gestartet sind, ist noch immer kein einziges neues Gebäude entstanden. Stattdessen wird immer aufs Neue geplant, geschnüffelt und gehorcht. Was steckt dahinter? (M+) +++ Sie liegt in Singapur im Krankenhaus und ringt um ihr Leben: die kleine Ivy (2) aus Hamburg. Für ihre Großeltern daheim eine schlimme Situation. Sie möchten helfen. Nur wie? Vor zwei Wochen starteten sie eine großangelegte Registrierungsaktion, um einen Stammzellenspender zu finden. Jetzt gibt es Hoffnung. Ich wünsche Ihnen ein angenehmes Wochenende! Julian König chefredaktion@mopo.de |