wir Journalisten haben ja ein Faible für das Drama. Denn lange galt: Wer dramatische News hat, der muss sich um die Aufmerksamkeit der Leser:innen nicht sorgen. Aber wer soll denn SO ETWAS dauerhaft aushalten? Gefahren, die wir 2022 diskutierten: Atombomben auf Berlin. Volksaufstände im Herbst. Eine pulverisierte deutsche Wirtschaft. Halleluja. Wer hätte das erwartet, als wir uns danach sehnten, mal über etwas anderes zu reden als nur über Corona? Heute, am Heiligabend, können wir uns aber über diese frohe Botschaft freuen: Trotz der Belastungen, denen wir alle ausgesetzt sind – ganz so dicke kam es bei uns dann doch nicht. Und auch wenn die Politiker-Schelte uns Journalisten im Blut liegt: Vielleicht haben die ja doch das eine oder andere richtig gemacht ... Tja, und was lernen wir draus, und wie geht’s jetzt weiter? Ich hoffe doch mit Hoffnung. Lichter im Dunkeln, an denen man sich orientieren kann, gibt es einige. Die unglaublich widerstandsfähigen Ukrainer, die sich ein Stück Weihnachten erkämpfen. Die Krankenschwester, die sich im Kriegsgebiet engagiert (M+). Väter, die im Knast für 90 Minuten ihre Kinder in den Arm nehmen dürfen (M+). Das Team der MOPO wünscht Ihnen frohe Weihnachten! Maik Koltermann chefredaktion@mopo.de |