Liebe Frau Do, dass die Wahl eines FDP-Ministerpräsidenten mit den Stimmen der AfD einen Tabubruch darstellt, lässt sich nicht leugnen. Aber wen trifft die Schuld, und was folgt daraus? Der AfD kann man diesmal ausnahmsweise keinen Vorwurf machen (ansonsten sehr viele), hat sie doch ihre Falle offen aufgestellt. Thomas Kemmerich stieg der süße Duft der Macht zu Kopf, und Parteichef Christian Lindner unterließ es, ihn rechtzeitig zu ernüchtern. Jetzt soll alles zurückgedreht werden, aber ungeschehen machen lässt es sich nicht. Neuwahlen in Thüringen dürften klarere Ergebnisse bringen, nämlich Zuwächse bei der AfD und bei der Linken. Und nun? In meinem Leitartikel schreibe ich, dass taktische Erwägungen und faule Kompromisse nicht die Politik bestimmen dürfen. Die etablierten Parteien müssen ihre Angst ablegen, für etwas zu stehen. Falls Sie mit dem Auto zur Arbeit fahren, dürfte Sie die neue Auswertung des ADAC über die Entwicklung bei den Staus besonders interessieren. Clemens Boisserée und Reinhard Kowalewsky haben sich die Daten angeschaut und kommen zu dem Schluss: Es ist teilweise etwas besser geworden. Auf welchen Strecken der Verkehr reibungsloser fließt, können wir ihnen ziemlich genau zeigen. Die schlechte Nachricht: NRW bleibt Stauland Nummer eins. Falls Ihnen das alles zu viel wird, könnten Sie sich theoretisch Cannabis verschreiben lassen. Unsere Wirtschaftschefin Dr. Antje Höning hat sich mit diesem speziellen Markt genauer beschäftigt. Allein die Barmer hat bereits fast 15.000 Anträge auf eine Cannabis-Therapie erhalten – und zwei Drittel davon auch genehmigt. Falls Sie jetzt an Joints Ihrer Jugend denken sollten: Hier geht es nicht um Rausch, sondern medizinische Anwendungsgebiete, insbesondere bei speziellen Nervenschmerzen. Ich wünsche Ihnen einen schmerz- und konfliktfreien Tag! Ihr Moritz Döbler Mail an die Chefredaktion senden P.S.: Wenn Ihnen dieser Newsletter gefällt, empfehlen Sie die "Stimme des Westens" weiter! |