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Liebe Leserinnen & Leser,
um WhatsApp kommt heute kaum noch jemand vorbei, selbst die Generation 70+ nutzt heute oftmals wie selbstverständlich den mobilen Messenger. Und den will der Facebook-Meta-Mutterkonzern nun endlich zur Melkkuh machen: Firmen können über das Programm WhatsApp Cloud API den Messengerdienst fortan als Kanal zur Kundenkommunikation nutzen - und dafür pro Chat zahlen. Mal sehen, ob WhatsApp dadurch bald auch eine stärkere Rolle im Handel spielt - oder Nutzer*innen den Messenger doch lieber weiter vor allem im privaten Bereich nutzen.
Ein schönes Wochenende, Ihr Florian Treiß
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Der Lebensmittel-Discounter Lidl hat im abgelaufenen Geschäftsjahr erstmals die Marke von 100 Milliarden Euro Umsatz im Filialgeschäft geknackt. Konkret stieg der Umsatz um 4,7 Prozent auf 100,8 Milliarden Euro. Dabei hat sich das Wachstum allerdings halbiert, im Vorjahr hatte es noch bei 9,9 Prozent gelegen. Das Schwesterunternehmen Kaufland steigerte seinen Filialumsatz um 7,4 Prozent auf 27,3 Milliarden Euro, der gesamte Online-Umsatz beider Händler belief sich auf 1,7 Milliarden Euro. In Summe konnte die Schwarz-Gruppe ihren Umsatz von 125,3 Milliarden Euro im Vorjahr auf nun insgesamt 133,6 Milliarden Euro steigern. Eine Analyse zur "Kulturrevolution" unter dem neuen Schwarz-Chef Gerd Chrzanowski, der sich mehr für digitale Ideen geöffnet hat und die Verantwortung im Unternehmen stärker verteilt, gibt's beim "Handelsblatt" (Paywall).
Im Streit um die Macht beim Discounter Aldi Nord haben die Erben des Gründersohns Berthold Albrecht vorm Oberverwaltungsgericht in Schleswig-Holstein eine Niederlage erlitten. Dabei geht es um die Jakobus-Stiftung, die zusammen mit der Markus- und der Lukas-Stiftung wichtige Entscheidungen für Aldi Nord treffen kann. Nun müssen zwei der vier Posten im Stiftungsvorstand neu besetzt werden. Dies würde die Macht der Familie in dem wichtigen Gremium deutlich beschränken. Berthold Albrecht hatte kurz vor seinem Tod den Einfluss der Familienerben auf die Geschicke des Discounters beschränkt und entschieden, dass im Stiftungsvorstand nur zwei Familienmitglieder vertreten sein sollen. Dagegen hatten sich seine Erben gewehrt.
Der schwedische Zahlungsdienstleister Klarna, der sich mit neuen Features wie etwa einer Live-Einkaufsberatung immer weiter Richtung Shopping-Plattform wandelt, versucht offenbar gerade von Investoren rund eine Milliarde Dollar einzusammeln. Das berichtet das "Wall Street Journal" und stellt dabei eine Besonderheit heraus: Klarna muss dabei offenbar die eigene Unternehmensbewertung deutlich senken von 45,6 Milliarden Dollar bei der letzten Finanzierungsrunde im Juni 2021 auf nun nur noch rund 30 Milliarden Dollar. Anfang dieses Jahres habe Klarna mit Investoren noch über eine Bewertung von mehr als 50 Milliarden Dollar verhandelt, diese hätten aber angesichts der aktuellen Krise an den Börsen gezögert.
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Der Düsseldorfer Online-Händler Fashionette hat seinen Umsatz im 1. Quartal 2022 um 54,4 Prozent auf 36,2 Millionen Euro gesteigert, auch dank der Übernahme des niederländischen Unternehmens Brandfield. CEO Daniel Raab merkt dazu an, dass das Unternehmen sehr gut ins Quartal gestartet war. "Allerdings haben wir nach dem 24. Februar einen rapiden Stimmungsumschwung bei den Verbraucher*innen beobachtet, der sich vor allem bei unserem Traffic und damit bei der Kund*innenakquisition bemerkbar gemacht hat", so Raab über die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs. Das Unternehmen hält an seinem Ausblick für das Jahr fest, "auch wenn das zunehmend herausfordernde externe Umfeld ein höheres Maß an Unsicherheit mit sich bringt als bisher", so Raab weiter.
Pizza mit der Kraft der eigenen Gedanken bestellen – das klingt ziemlich nach Science Fiction. Dennoch startet der Pizzabringdienst Domino’s nun zum Start der neuen "Stranger Things"-Staffel auf Netflix in den USA eine "Mind-ordering App". Diese ermöglicht es dem User innerhalb der virtuellen Version der Hawkins National Laboratory aus der Science-Fiction-Serie, seine "Kräfte" in Verbindung mit der Easy-Order-Funktion von Domino’s zu nutzen. OK, ganz so "übernatürlich" wie suggeriert funktioniert das dann doch nicht, aber das Ergebnis kann sich schon sehen lassen, denn die App analysiert für die Bestellung Gesichtsausdrücke und Kopfbewegungen, die ja auch irgendwie über Gedanken gesteuert werden – abgefahren!
Während sich die meisten Einzelhändler der Vorteile von Omnichannel bewusst sind, verfügen nicht alle über das Wissen oder die Mittel, die erforderlich sind, um das Geschäft in großem Umfang effektiv zu führen. Einen netten Überblick mit acht Erfolgsbeispielen aus dem Omnichannel-Handel liefert nun das Startup ParcelMonitor in seinem Blog. Vorgestellt werden u.a. die Omnichannel-Strategien von Nespresso, Lego und Sephora, aber auch von etwas weniger große Namen wie dem E-Bike-Anbieter VanMoof.
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Der deutsche Modehandel ist nach wie vor angeschlagen. Die hohen Umsatzverluste aus dem Jahr 2020 wurden 2021 bei weitem nicht aufgeholt. Somit bleibt der Modehandel die Einzelhandelsbranche, welche mit Abstand am stärksten unter den Auswirkungen der Corona-Pandemie gelitten hat. Dies macht auch der gerade erschienene Report „Markt- und Distributionsdaten Fashion 2022“ des Instituts für Handelsforschung (IFH Köln) deutlich. Trotz der leichten Erholung in 2021 mit einem Umsatzplus von 2,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr, liegt das Gesamtmarktvolumen nach IFH-Berechnungen noch fast zwölf Prozent unter dem von 2019.
Mithilfe künstlicher Intelligenz baut das chinesische Startup ZMO virtuelle Models - und will damit Modebranche und E-Commerce umkrempeln. Denn die synthetischen Models können den sich immer schneller verändernden Gegebenheiten in der Fashion-Welt angepasst werden und müssen nicht um die ganze Welt geflogen werden. Ihr Einsatz könnte dadurch den ganzen Produktionsprozess auf dem Online-Modemarkt verändern und wäre gerade für Fast-Fashion-Anbieter spannend. ZMO wirbt damit, dass es über die KI-basierte Technologie ein Leichtes sei, sich eine ethnisch diverse Bandbreite an Models zu erstellen. Auf Wunsch können die Kund*innen zudem die Kleidung an Models mit unterschiedlichen Körpergrößen und -formen ansehen.
Wie hier schon mehrfach berichtet, bieten NFTs, also digitale Unikate, ein enormes Potenzial für die Zukunft des Shoppings. Unter den Early Adopters, die NFT für ein auktionsbasiertes Businessmodell nutzten, finden sich vor allem Global Player wie Adidas, McDonald's oder Coca-Cola. Sie investierten Teile ihres Werbebudgets in die Erstellung von Krypto-Kunst. Wolf Thiem von Gretchenfrage hat auf LinkedIn sechs Best Cases zusammengestellt, die zeigen, wie Marken NFTs als Crypto Drops für neue Formen des virtuellen Shopper Engagements verwenden, z.B. um Kunden für ihre Loyalität in der virtuellen Welt zu belohnen oder um ihnen exklusiven Zugang zu Privilegien zu bieten.
Immer freitags empfehlen wir Ihnen an dieser Stelle spannende Veranstaltungen für Händlerinnen und Händler. Unsere aktuellen Tipps:
Excite (24. Mai, Berlin & online) EuroCIS (31. Mai bis 2. Juni, Düsseldorf) Stadtgespräch(e) für zukunftsfähige Innenstädte und Zentren (31. Mai, Köln)Weitere Veranstaltungen finden Sie in unserem Eventkalender.
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