Lindners neuer Optimismus |
|
Immer wenn es in Brüssel um Geld geht, sind die Verhandlungen zäh und langwierig. Bei der Reform der EU-Schuldenregeln geht es zwar nicht direkt um EU-Gelder, sondern darum, wie schnell Mitgliedsstaaten ihre nationalen Schulden abbauen müssen – aber damit für hochverschuldete Staaten wie Italien oder Griechenland um sehr viel. Die alten Regeln - auch bekannt als Stabilitäts- und Wachstumspakt - forderten von hochverschuldeten Staaten einen unrealistisch schnellen Schuldenabbau. Dass eine Reform der Regeln notwendig ist, räumten daher selbst diejenigen ein, die normalerweise auf mehr Haushaltsdisziplin drängen. Seit die EU-Kommission vor einem Jahr ihre Vorschläge vorgestellt hat, ziehen sich die Verhandlungen nun jedoch hin – bisher ohne Durchbruch. Insbesondere Bundesfinanzminister Christian Lindner spielt dabei den Hardliner und fordert strikte Vorgaben für alle, statt individuell ausgehandelter Ausgabenpläne für jedes EU-Land. Beim Treffen der EU-Finanzminister gestern zeigte er sich erstmals zufrieden darüber, wie sich die Verhandlungen entwickeln. Man habe “substanzielle Fortschritte” erzielt, sagte er am Rande des Treffens. Lindner scheint sich mit seiner Kernforderung durchgesetzt zu haben: Einer jährlichen Vorgabe zum Schuldenabbau, die für jedes Land verbindlich wird. Wie hoch diese sein wird, steht allerdings noch nicht fest. Bis spätestens Ende des Jahres müssen sich die Finanzminister einigen, um einen Abschluss der Verhandlungen mit dem Europaparlament noch vor den Europawahlen zu garantieren. Welche Einigung sich abzeichnet, können Sie hier nachlesen. |
|
Sie möchten einen Meinungsbeitrag einreichen? Mehr Infos finden Sie hier. |
|
EU-Mindeststeuern auf Energie: Keine Einigung in Sicht. Die EU schreibt Mindeststeuern auf verschiedene Energieträger vor, bisher ohne Berücksichtigung ihrer Klimafolgen. Die Verhandlungen zur Anpassung der Energiesteuerrichtlinie an die Klimaziele stecken jedoch seit zwei Jahren fest. Weiterlesen. Abholzungs-Gesetz: Indonesien und Malaysia fordern mehr Zeit. Die großen Palmöl-, Kakao- und Kaffeeerzeuger sind bereit, die neue EU-Verordnung für entwaldungsfreie Produkte umzusetzen. Die Regierungen in Malaysia und Indonesien beklagen hingegen, dass kleine Produzenten mehr Zeit für die Umsetzung brauchen würden. Weiterlesen. |
|
EU-Gerichtshof: Absage an Österreichs Gesetz zur Online-Kontrolle. Der Europäische Gerichtshof hat am Donnerstag (9. November) zugunsten der Tech-Giganten TikTok, Meta und Google entschieden und sich gegen das österreichische Gesetz zu Online-Inhalten ausgesprochen. „Das Urteil des EuGH schließt aber nicht alle Maßnahmen aus anderen Mitgliedstaaten als denjenigen aus, in dem ein Anbieter seinen Sitz hat,” äußerte Anja Hoffmann, Expertin für digitale Wirtschaft beim Centrum für Europäische Politik (cep). Weiterlesen. Digitalisierung: Hohe Erwartungen an Deutschlands Verwaltung. Die Digitalisierung macht auch vor dem deutschen Verwaltungsapparat nicht halt. Interessenvertreter aus der Politik und der Wirtschaft machen klar, dass die Ansprüche an die Bundesregierung hoch sind. Weiterlesen. KI-Gesetz: Erste Kriterien für leistungsstarke Basismodelle. Führende EU-Abgeordneten im Bereich der Ausarbeitung des KI-Gesetzes haben die ersten Kriterien vorgeschlagen, um die leistungsstärksten Basismodelle zu ermitteln. Für diese sollen besondere Regelungen gelten. Mehr dazu hier. |
|
Landwirtschaft & Gesundheit |
|
Pharmapaket: Spanische Abgeordnete hoffen auf faire Überarbeitung. Spanische EU-Abgeordnete hoffen fraktionsübergreifend, ein Gleichgewicht zwischen Innovationsförderung für die Industrie und einem fairen Zugang zu Arzneimitteln zu finden. Das Parlament erarbeitet zurzeit eine Position zur überarbeiteten Arzneimittelgesetzgebung. Mehr dazu. |
|
EU-Parlament stimmt für neue Euro-7-Abgasnorm. Das EU-Parlament hat gestern seine Position zur Euro-7-Abgasnorm verabschiedet. Dabei konnten sich Konservative und Liberale durchsetzen, die vor einer Verschärfung der Abgasnormen gewarnt hatten. Chefverhandler Alexandr Vondra, ein tschechischer Abgeordneter der nationalistischen EKR-Fraktion, lobte den Ausgleich zwischen "Umweltzielen und den lebenswichtigen Interessen der Hersteller". Neben Auspuffemissionen wie Feinstaub und Stickoxiden wird die Verordnung erstmals auch Regeln für den Abrieb von Mikroplastik aus Reifen und Partikeln aus Bremsen umfassen. Die neuen Regeln müssen nun noch mit den Mitgliedstaaten ausgehandelt werden. |
|
Macron ruft zu Waffenstillstand im Gazastreifen auf. Der französische Präsident Emmanuel Macron hat am Donnerstag (9. November) auf der Gaza-Hilfskonferenz in Paris erstmals zu einem Waffenstillstand zwischen Israel und der Hamas aufgerufen. Frankreich werde zudem seine finanzielle Unterstützung für den Gazastreifen erhöhen, kündigte er an. Mehr lesen. "Noch viel Arbeit": Moldaus Außenminister will gegen Russland und Korruption vorgehen. Nach der Empfehlung der EU-Kommission steht Moldau kurz vor der ersehnten Eröffnung von EU-Beitrittsgesprächen, doch Korruption und russische Einflussnahme bereiten Sorge. Das Land werde sein System "von dem giftigen Einfluss krimineller Oligarchen befreien", versprach Außenminister Nicu Popescu im Interview mit Euractiv. Weiterlesen. Tschechien und Slowakei wollen mit Deutschland über Grenzkontrollen sprechen. Deutschland und Österreich sollen am bevorstehenden Gipfeltreffen der Visegrad-Gruppe teilnehmen, um bestehende Grenzkontrollen zwischen den Ländern und irreguläre Migration zu diskutieren, erklärten der tschechische Innenminister und sein neuer slowakischer Amtskollege am Donnerstag. Zum Artikel. Nach Costa-Rücktritt: Portugals Präsident kündigt Neuwahlen im März an. Nach dem überraschenden Rücktritt von Premierminister António Costa (PS/S&D) wird Portugal am 10. März vorgezogene Neuwahlen abhalten. Dies kündigte Präsident Marcelo Rebelo de Sousa (PSD/EVP) am Donnerstagabend (9. November) an. Mehr lesen. Einigung zum Amnestiegesetz: Sánchez‘ zweite Amtszeit in Sicht. Verhandlungsführer der Sozialistischen Partei Spaniens und der katalanischen Separatistenpartei JxCat haben eine Einigung über ein künftiges Amnestiegesetz unterzeichnet. Damit ebnen sie den Weg für eine weitere Amtszeit des amtierenden Ministerpräsidenten Pedro Sánchez. Mehr dazu. Ungarische Minderheit: Ukraine macht Orban Vorschlag zur Konfliktbeilegung. Olha Stefanischyna, stellvertretende Ministerpräsidentin, hat Ungarn eine Lösung des Streits über die Frage der nationalen Minderheiten in der Region Transkarpatien übermittelt. Zuvor betonte die EU-Kommission die Reformnotwendigkeit der Ukraine beim Minderheitenschutz. Weiterlesen. |
|
EU: Der Rat "Wirtschaft und Finanzen" diskutiert über den Haushalt der Union für 2024; Kommissionsvizepräsidentin Vĕra Jourová spricht per Videokonferenz auf dem hochrangigen Forum zur Zukunft der Demokratie 2023 in Belgien; Vizepräsidentin Dubravka Šuica hält auf dem EVP-Frauenkongress in Haarlem, Niederlande, eine Grundsatzrede zum Thema "Investitionen in das Humankapital - Wie können Frauen das wirtschaftliche Potenzial Europas fördern"; Nicolas Schmit, Kommissar für Arbeit und soziale Rechte, nimmt an einer hochrangigen Diskussionsrunde zum Thema "Anpassung an den Klimawandel für einen gerechten Übergang" teil, organisiert von der S&D-Fraktion, in Malaga, Spanien; Teilnahme an der Veranstaltung "Progressives running the extra mile for Social Europe", organisiert von FEPS und AdR PES; Landwirtschaftskommissar Janusz Wojciechowski spricht per Videokonferenz bei der 12. Ausgabe des Aspen - German Marshall Fund Bukarest Forum; China: Pressebriefing von EU-Binnenmarktkommissar Thierry Breton. |
|
Sie sind interessiert an weiteren Euractiv-Newslettern? Neben unseren deutschen Ausgaben haben wir eine Auswahl an englischsprachigen Policy Briefs, die Ihnen die wichtigsten themenspezifischen Updates liefern. |
|
Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben Europa Kompakt zu lesen! Weitere tagesaktuelle News und Infos zur Europapolitik gibt's auf Euractiv.de Von unseren Journalist:innen Oliver Noyan, Julia Dahm, Nikolaus J. Kurmayer, Jonathan Packroff und Alina Clasen. |
|
|
|