das ewige Geschimpfe auf die Bahn ist in etwa so überraschend wie die Titelmusik der Tagesschau. Zu spät, zu heiß, zu schmutzig, Bord-Bistro schon wieder dicht. Und klar: Als ehemalige Pendlerin zwischen Hamburg und Berlin kann auch ich so die ein oder andere Geschichte über zähe Stunden im Stillstand auf freier Strecke, verstopfte Klos und kaputte Klimaanlagen erzählen. Mache ich aber nicht. Denn: Ich liebe die Bahn trotzdem! Das Spielzeug im Kinderabteil für meinen Sohn, den Duft von frischem Filterkaffee, das Chili con Carne im Bordbistro. Sobald ich in den ICE steige, setzt bei mir Entspannung ein – schließlich gibt es meistens nicht mal WLAN. Herrlich. Sehen wir also auch mal das Positive. Und die Verspätungen? Da verspricht die Bahn Besserung. Dieses Mal wirklich! Das ist zwar nicht glaubhaft, aber irgendwie rührend. +++ Weniger Container, weniger Gewinn: Es ist eine schwache Jahresbilanz 2023, die Hamburgs Hafenkonzern HHLA vorlegen musste. Krieg in der Ukraine, Attacken im Roten Meer, eine kränkelnde Weltwirtschaft – Druck von allen Seiten. Trotzdem bemüht sich die HHLA-Vorstandsvorsitzende Angela Titzrath um Optimismus, redet das besorgniserregende Ergebnis schön. Bisweilen auch mit Sätzen wie aus einem Motivationsseminar. Meine Kollegin Stephanie Lamprecht berichtet (M+). +++ Die Frage nach dem Wer ist beantwortet, die Frage nach dem Warum nicht. Am Donnerstag wurde verkündet, wer von 2025 an das deutsche Spring- und Dressur-Derby in Hamburg verantwortet: Es ist der Dressurreiter Matthias Alexander Rath (39). Nur die Gründe für den überraschenden Veranstalter-Wechsel blieben im Nebel. Der Ärger ist groß. +++ Kommen Touristen zu Besuch, schwärmen Hamburger gern von den Brücken der Stadt. Mehr als in Venedig gibt es bei uns! Dass die Brücken-Romantik an der Elbe zuletzt allerdings bröckelte, zeigt nicht nur der Zoff um den Bau der neuen Sternbrücke. Sondern auch dieses Beispiel aus der Schanze – auch hier gibt's jetzt Protest (M+). +++ Sie ist noch nicht mal ausgewachsen und hat doch schon ganz viel Patina: Wer auf der A7 aus dem Süden kommend in Richtung Elbtunnel fährt, der sieht in Waltershof seit Kurzem eine überdimensionierte rostige Dose. Sie ist schon 35 Meter hoch, aber sie wächst auch noch. In Zukunft soll sie vielen Menschen nördlich der Elbe eine warme Bude im Winter bescheren (M+). Ich wünsche Ihnen einen schönen Wochen-Endspurt! Geli Tangermann chefredaktion@mopo.de |