die Anzeichen verdichten sich, dass es in Folge diverser Streitpunkte mit ihrer Partei bald zur Gründung einer „Liste Wagenknecht“ kommen könnte. Das deutete der Linken-Politiker Klaus Ernst in einem Cicero-Interview am Montag an. Das sagt aber auch der Flurfunk in der Berliner Republik und dafür sprechen jüngere Ereignisse wie der spektakuläre Rückzug der Linken-Politikern Amira Mohamed Ali. Warum, lässt sich fragen, sollten Ernst oder Mohamed Ali öffentlich mit der eigenen Partei abrechnen, wenn die Koffer nicht schon gepackt im Gang stehen? Anders formuliert: Da braut sich was zusammen. Für Schlagzeilen sorgt auch Hunter Biden, Sohn des amtierenden US-Präsidenten. Allerdings vor allem in den Vereinigten Staaten. Diesmal geht es um vermeintliche oder mögliche Schmiergelder aus der Ukraine und gravierende Interessenskonflikte mit dem Amt seines Vaters. Sogar ein Sonderstaatsanwalt hat bereits übernommen. Seltsam, dass in Deutschland kaum darüber berichtet wird. Lisa Davidson geht mit gutem Beispiel voran und schreibt über den Präsidenten-Spross, der mal wieder Dreck am Stecken hat. Unterdessen blamiert das Scheitern der Flugbereitschaft bei Baerbocks abgebrochener Australien-Reise eine Regierung, die der Welt ein leuchtendes Vorbild geben will. Und es bestätigt die Bürger, die laut Umfrage ihren Staat für überfordert halten. Zumal Politikerreisen dieser Art ohnehin meist überflüssig sind, kommentiert Ferdinand Knauß. Europa braucht Rohstoffe und neue Absatzmärkte. Das Mercosur-Abkommen mit Lateinamerika ist deshalb wichtiger denn je. Europäische Unternehmen würden dadurch einen Zugang zu einem großen Markt von mehr als 260 Millionen Konsumenten bekommen. Ein Scheitern des Abkommens wäre daher fatal, wie unsere Gastautoren Veronika Grimm, Claudia Schmucker und Guntram Wolff in der August-Ausgabe des Cicero erläutern. Ihren Text lesen Sie hier. Die frühere EU-Kommissarin Marija Gabriel soll als bulgarische Regierungschefin Ordnung in die chaotische Politik ihres Landes bringen. Ob Gabriel nach neun Monaten von Denkow die Regierungsverantwortung übernehmen kann, wie es das von den Koalitionären vereinbarte Rotationsverfahren vorsieht, gilt aber keineswegs als sicher. Frank Stier hat sie porträtiert. Ich wünsche Ihnen eine gute Lektüre. Bleiben Sie optimistisch. Ihr Ben Krischke, Leitung Digitales |